Eine Frage zum Netzteil... Freudenstadt 7

      Hallo!

      Ich hab mal eine Frage zum Freudenstadt 7. Ich hab das Radio bekommen mit zu großer Sicherung, R52 abgedampft... Kurze Fehlersuche, Kondensator vor der Gleichrichterröhre hatte Schluß und hat den Widerstand mitgenommen.
      Hab das Radio gleich grundüberholt, d.h. alle Kondensatoren und den Widerstand ersetzt. Radio läuft, Stromaufnahme Primärseitig ok. Nur macht mich etwas stutzig, das ich am Netzteilausgang an jeder Spannung ca. 30V mehr messe, als im Schaltplan angegeben. Primärspannung 227V.

      Kann ich das Radio so laufen lassen und mich sorglos am schönen Klang erfreuen?!?

      Gruß
      Nils
      Hallo Nils,

      grundsätzlich ja. Ich hoffe die 30 Volt mehr stehen nicht am Heizkreis an...

      Gute 5% bekommen wir ja schon von unseren Energieversorgern mehr und nun das Wichtigste überhaupt: Guck mal was im Schaltbild steht, "gemessen mit xxx Instrument xx.xxx Ohm/Volt". Hier hast du vermutlich deinen "Meßfehler", der gar keiner ist. Mit welchem Gerät hast du die Spannungen überprüft ?

      Ich werde was dazu schreiben, was den Innenwiderstand bei Spannungsmessungen betrifft.

      Die Röhren mögens in der Heizung lieber wärmer und wenn alle Kondensatoren getauscht und überprüft sind, läuft das Gerät ohne Sorge.

      Gruß, Dieter
      Hallo Andreas,

      keine Frage, könnte sein...

      Aber doch nicht alle Spannungen, wie Nils schreibt, das wäre zuviel Zufall. Ich habe in anderen Foren schon öfters gerade diese Fragen erörtert; immer mit dem gleichen Ergebnis, dass wir heute Digitalmultis o. ä. mit mehr als 10 Megaohm Ri benutzen, während die Leute 1955 das Multizet mit 20 kOhm benutzten. Der Meßfehler ist nun mal da. Wie sagen die Experten: "Wer mißt mißt Mist", wenn man sich nicht im klaren ist was man mißt.

      Schau mer mal was kommt...

      Gruß, Dieter
      Ich bin schon in der Versuchung, das Schaltbild zu laden...

      Wenn die erste Spannung schon zu hoch ist, sollten bei korrekter Funktion der darauf folgenden Stufen auch alle weiteren Spannungen zu hoch sein. Ich denke da an den Anodenstrom der Audioendstufe.
      Dein Einwand, Innenwiderstand des Multifanten, ist natürlich zu berücksichtigen. Warten wir ab! :)

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Mein Multimeter ist ein Peaktech 3340. Daran kanns natürlich liegen. Wenn ich Wechselspannung messe, ist die ja in Ordnung. Werde mal eben versuchen, ein anderes Multimeter zu besorgen. Was mir noch aufgefallen ist, die Gleichrichterröhre wurde gegen eine EZ81 getauscht. Ich haenge einfach mal ein Schaltplan an. Habe meine gemessenen Spannung drüber geschrieben. Anodenspannung an der EL84 ist bei 267V...

      Moin,
      wenn die EZ81 gesund ist, kann sie auch eine Teilursache fuer die hoehere Spannung sein.
      Sie ist staerker als die EZ80 und hat einen geringeren Innenwiderstand.
      Dafuer frisst sie etwas mehr Heizstrom, was durch Tausch der 0,3A Skalenlampen gegen 0,1A Lampen ausgeglichen werden muss.

      Eine Spannung von 267V an der Anode der Endroehre stellt jedenfalls kein Problem dar. Wie hoch ist denn die Spannung an der Katode gegen Masse?
      Die in den Schaltbildern angegebenen Spannungen duerfen uebrigens um 10-20% schwanken, ohne dass ein Fehler vorliegt.

      73
      Peter
      Das hört sich doch schon mal gut an... An der Katode gegen Masse habe ich 7,3V. Hoffe, ich habe da richtig gemessen. Pin 3, lauft über einen Widerstand mit einem Elko Parallel geschaltet an Masse.
      Wie gesagt, das Radio spielt ja auch. Alle Wellenbereiche funktionieren. Und ein super Klang.
      Habe mal probeweise die Skalenlampen gelöst, andert sich aber nichts an den Spannungen. Heizspannung 6,3V.
      Dein Radio ist völlig gesund, Nils.

      Die höheren Spannungen resultieren zum einen aus deinem, wie ich vermute neuzeitlichen Multimeter mit sehr hohem Ri, zum anderen aus der Aussage von Peter und zusätzlich aus der Netzspannungserhöhung durch unsere EVUs.

      Wenn du beabsichtigst ein anderes Meßgerät einzusetzen, dann müßtest du dir schon eines aus der Bauzeit des Radios besorgen, idealerweise mit dem Ri der auf dem Schaltbild angegeben ist. Dann werden deine Gleichspannungen nur noch um den EVU-Faktor sowie dem geringeren Ri der EZ81 differieren.

      Dass diese Effekte deine Messungen beeinflussen, siehst du an der Tatsache, dass die Wechselspannung eben mal grob um den Wert der erhöhten Netzspannung abweicht. Grund: Meßgeräte messen im Wechselspannungsbereich Effektivwerte, und die sind relativ unabhängig vom Ri des Meßgeräts.

      Viele Grüße, Dieter
      Danke Andreas,

      mit diesen oder ähnlichen Geräten wurden eben diese Spannungen mit 220 V Eingang festgestellt. Dass der Innenwiderstand eine erhebliche Rolle spielt, war damals ja nicht bekannt; es gab ja keine FET-Meter oder RVMs mit hohem Ri.

      Ich würde gerne einen kurzen Exkurs über den Eingangswiderstand von Meßgeräten publizieren.

      Gibt es hierfür Interesse ?

      Gruß, Dieter
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