UKW Stereo defekt?

      Ivica, das ist doch Prima!

      Jetzt wissen wir, daß der Bereich Tuner und ZF Verstärker mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit absolut OK sind. Ich habe da einen ganz starken Verdacht, der im Bereich der Stereo/Mono Umschaltung mit T2047/T2051 liegt.

      Um die letzten Zweifel auszuräumen, würde ich noch mal unter genau diesen Bedingungen, unter denen Du auch an B3 gemessen hast, die Spannung an D7 messen. Mit der 15 Volt Schaltspannung an D7 wird der Decoder ja letztendlich auf Stereo umgeschaltet.

      Wenn dort an D7, trotz voller Feldstärke 10, nicht ca. 15 Volt anliegen, würde ich unbedingt T2047, T2051 sowie D2045 auslöten und prüfen.

      Wenn Du nicht weisst wie, kurz fragen, ein Multimeter reicht. Oder man tauscht die Bauteile gleich prohylaktisch, das ist zwar nicht so elegant wie den Fehler auszumessen, aber BC238 und die 1N4141 sind absolut gängige Cent-Artikel.

      Hans-Peter
      @schabu

      Heino, das Thema Deutschlansender erinnert mich an die Zeit, als ich als 12-jähriger in den späten 70er Jahren mit dem hierfür ganz excellent geeignetem, weil höchst empangsstarken, nagelneuem Kofferradio meiner Großmutter (ein Grundig ConcertBoy Luxus 1500) "Feindsender" abgehört habe: Radio Moskau, Stimme der DDR, Radio Berlin International und wie sie alle hießen. In Zeiten, als es noch kein Internet gab, war das Radiohören auf KW und MW noch hoch spannend, man konnte so ein wenig über den eisernen Vorhang blicken. Auf Kurzwelle liessen sich sogar sogenannte "Zahlensender" von Geheimdiensten emfangen.

      Diese Zeiten sind inzwischen Geschichte, zum Glück.

      Hans-Peter
      Ivica, schau mal auf diesen Link:
      Ansonsten findet sich über Google eine Menge zu dem Thema.

      http://www.hobby-bastelecke.de/halbleiter/transistor_pruef.htm

      Dort ist das Ersatzschaltbild eines Transistors aufgezeichnet. Er besteht im Prinzip aus 2 Diodenstrecken. Dein Multimeter hat eine extra Funktion für den Diodentest.

      Die Diode durchzumessen ist am einfachsten: Sie muß in einer Richtung Durchgang haben, das Multimeter zeigt in Stellung Diodentest dann die Durchlaßspannung an, die wird irgendwo im Bereich 0,6 - 0,7 Volt liegen.
      In der anderen Richtung muß die Diode hochohmig sein.

      Auf keinen Fall darf die Diode einen Kurzschluß aufweisen, das Multimeter würde zeigt dann einen Wert in der Nähe von 0 anzeigen.

      Bei den Transistoren gilt: Die beiden Strecken Basis-Emitter und Basis- Collector verhalten sich beim Durchmessen genauso wie eine Diode: In einer Richtung Durchgang (Multimeteranzeige: 0,6 - 0,7 Volt), in der anderen Vollsperrung, bzw. hochohmig. Ein Kurzschluß darf auf keinen Fall meßbar sein.

      Die Collector-Emitter Strecke MUSS in beiden Richtungen hochohmig sein.




      Hans-Peter
      Ich kenne Dein Multimeter nicht...

      Aber 0 Volt Durchlaßspannung in Betriebsart Diodentest ist bei der Emitter-Collectorstrecke definitiv nicht OK, das weist auf einen Kurzschluß hin.

      Die Emitter-Collectorstrecke muß auf jeden Fall hochohmig sein, in beiden Richtungen. Dein Multimeter müßte dann das Gleiche anzeigen, als wenn die Meßspitzen gar keinen Kontakt hätten.

      Ein Kurzschluß der C-E Strecke würde auch vollkommen zu der Fehlererscheinung passen: Die 15 Volt an D7 können nur dann anliegen, wenn die C-E Strecke von T2051 gesperrt, also hochohmig ist. Wenn ein Transistor defekt ist, treten meistens Kurzschlüsse innerhalb des Transistors auf.

      Ich glaube, wir sind an dem Fehler schon ziemlich dicht dran.
      Nimm sonst zur Vergleichsmessung mal einen anderen, definitiv heilen Transistor.

      Hans-Peter
      Tolles Multimeter hast Du da. Die Flukes sind zwar teuer, aber dafür hat man auch lange was von. Und wer mal Fernseher repariert hat, der weiss, wie schnell ein Billigmultimeter kaputt geht, wenn man mal aus Versehen an eine zu hohe Spannung kommt. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Gefällt mir auch wegen der übersichtlichen Bedienung besser, als diese mit allem möglichen Schnickschnack überfrachteten Multimeter.

      Die Anleitung dürfte Klarheit zum Thema Diodentest schaffen:



      Wenn die Diodenstrecke hochohmig ist, zeigt das Fluke also "0L" an, bei einem Kurzschluß 0,000 V oder auch evtl etwas mehr.

      Den Widerstand würde ich auf jeden Fall mal tauschen, der ist nicht mehr ok.
      Die Frage ist nur, ob noch ein Bauteil defekt ist.

      Gruß, Hans-Peter
      >>die Diode zeigt in eine Richtung 1,7V.

      Das hatte ich gestern Abend doch glatt beim Lesen übersehen, es war wohl doch schon etwas spät:

      Auch die Diode 1N4148 sollte in Durchlaßrichtung ca. 0,6 - 0,7 Volt anzeigen, in Sperrichtung dann 0L.

      1,7 Volt Durchlaßspannung kommen mir merkwürdig vor. Hast Du die Diode zum durchmessen ausgelötet, zumindest an einem Bein?

      Die Transistormessungen sehen auf den Fotos gut aus. Sicherheitshalber möchte ich noch sagen, daß die B-C und B-E Strecken, in Sperrichtung gemessen, natürlich 0L anzeigen müssen.

      Hans-Peter
      Hallo Hans Peter,

      die Diode hatte ich ausgelötet und dann gemessen: 1,7V hat mich auch Deinen Aussagen gemäss etwas stutzig gemacht.

      Ich hatte heute nichts am 9241er gemacht, sondern ein neues Projekt begonnen:
      Saba Königsfeld 14. Herrje, ein Staub-Spinnenweben-Eldorado.
      Ich hab`bereits Fotos gemacht, die ich bei Gelegenheit mal öffentlich mache.


      Freu ich mich jetzt auf ein Bier.

      Ich werd` morgen wieder in den 9241er reinschauen.

      viele Grüsse,
      ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      majo3 postete
      aber der Schleifer der die Kohle hält lag nur noch leicht auf.
      Hallo, derzeit versuche ich auch einen Saba 9241 zu reparieren. Er hat kein Stereo Tonsignal. Die Stereo Indikator Lampe leuchtet bei sehr starken Sendern in Minutenabständen ganz kurz auf, und ist schnell wieder aus.

      Ein verstellen der Stereoschwelle an Poti P2046 brachte nichts.
      Auf dem Stereo-Decoder-Modul habe ich entdeckt das Trimmpoti P901 fast auseinanderfällt. :oah:

      Suche und brauche Ersatz-Trimmpotis für Ruhestrom, Nullabgleich, P901 etc. wer möchte verkaufen?

      Auch sind mir Rubycon Elkos mit erheblicher Kapazitätserhöhung aufgefallen.
      AM-ZF-Modul: C388 und C392
      Stereo-Decoder-Modul: C946

      Grüße an alle, Günter
      Günter
      Moin,
      was heisst erhebliche Kapazitaetserhoehung bei den Elkos?
      Elkos haben typisch Tolernazen von -20+50% und werden dort eingesetzt, wo es auf die absolute Groesse der Kapazitaet nicht so sehr ankommt. Meist sind sie kapazitiv etwas ueberdimensioniert.

      Rubycons dieser Altersklasse sind in meiner Achtung gestiegen, als ich mal welche in der Zeilenendstufe eines alten 36cm-FFS (etwa Bj.'83) einer Billigmarke tauschen wollte(*). Vorher die Wechselspannung ueber den Elkos gemessen, nacher an den neuen 105°C Nippon-Chemicons nochmal. Keine Veraenderung, obwohl der FS viel benutzt wurde und die Elkos in der waermsten Gegend des FS stehen. Ich habe diese sinnlose Bastelei dann abgebrochen.

      Ich wuerde die Elkos drinlassen und nur bei offensichlichem Defekt tauschen.
      C388 daempft die Bewegung des Abstimmanzeigeinstrumentes, C392 ist Siebkondensator der Betriebsspannung, ihm sind noch 0.68µ parallelgeschaltet, die HF-Reste auf der Ub kurzschliessen.
      C946 finde ich im Schaltbild des 9260, das ich hier gerade habe, nicht wieder, er hat ein anderes Decodermodul ( C946 hat hier 12nF(Folie).

      (*) Die ZE erzeugt alle Betriebsspannungen des Geraetes. Das Netzteil erzeugt nur etwa 120V fuer die ZE.

      73
      Peter
      hf500 postete
      Moin, was heisst erhebliche Kapazitaetserhoehung bei den Elkos?
      Ich wuerde die Elkos drinlassen und nur bei offensichlichem Defekt tauschen.
      73
      Peter
      Guten Abend Peter,
      ein Rubycon Elko sah von oben gesehen an der Folie etwas Runzlig aus.
      Als Nichtfachman beschreibe ich es mal so. Jedenfalls optisch auffällig im Vergleich zu anderen. Nach dem auslöten, nachmessen, habe ich mich für das Kontrollieren der Rubycon Elkos entschieden. Mit dem Ergebnis alle zu ersetzen. Vielleicht doch unnötig?
      C946 16V/220µF -> 374µF
      C388 16V/47µF -> 82µF
      C392 16V/47µF -> 79µF

      Alle drei sind nun durch 105°C Typen von Jamicon TK und Panasonic FC ersetzt.

      Gruß, Günter

      eben im Netz gefunden:
      Das steinalte Elkos eine größere Kapazität haben, läßt sich folgendermaßen erklären: Durch lange stromlose Lagerung baut sich langsam die Oxidschicht auf der Al-Elektrode ab, sie wird dünner. Durch eine dünnere Oxidschicht rücken (elektrisch gesehen) beide Kondensatorelektroden näher zusammen. Das hat 2 Folgen: Kapazitätserhöhung und Verringerung der Spannungsfestigkeit. Werden solche Elkos schlagartig auf Nennspannung geladen, kann es passieren, das sie durchschlagen.

      Hm, sind ältere Rubycon Standard Elkos nun anfälliger für Kapazitätserhöhungen nach langer stromloser Lagerung?

      Hatte letzte Woche einen Grundig X55 repariert. Viele Elkos im Netzteil sind von Rubycon, und alle waren Topfit. Wieso der schlechte Zustand im Saba?
      Günter