Meersburg WIII mit schwachem UKW-Empfang

      Hallo Zusammen,

      seit gestern schwächelt mein UKW Empfang beim Meersburg WIII.
      Ich hatte ihn aus dem Gehäuse ausgebaut um einen vernünftigen Netzentstörkondensator einzubauen, bei der Gelegenheit wurden auch Netzelkos und Brückengleichrichter getauscht. Kurz ausprobiert lief alles bestens, jedoch wieder eingebaut merkte ich sofort, dass auf UKW viel zu leise und wenig Sender zu empfangen waren. AM hingegen ist in Ordnung. Als ich an der ECH81 etwas rüttelte, war kurz wieder lauter Empfang zu vernehmen. Ich habe den Lötsockel gereinigt und testweise eine neue Röhre eingesetzt, jedoch keine Besserung erzielt.

      Habt Ihr einen Tip, woran das liegen mag?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Leider nein. Das magische Auge reagiert auch gar nicht, selbst wenn ich einen Sender empfange.
      Ich habe grade eben den UKW Kasten aufgeschraubt und bemerkt, dass bei Berührung des obersten Trimmers mit einem Schraubzieher ein lautes Störgeräusch zu vernehmen ist.
      Ich habe leider keine Ersatz EC92, um zu testen, ob die evtl. defekt ist.
      Ich besorge mir heute noch eine.
      Aber das oben erwähnte Störgeräusch scheint mir alles andere als normal zu sein, oder?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      vielleicht hast du versehentlich unter dem Chassis im Bereich des FM-Demodulators ein Bauteil verbogen, dass es dort zu einem Kurzschluss kommt, oder es stimmt etwas auf dem Weg von der UKW-Box bis zum Gitter der ECH81 nicht. Es muss aber irgend etwas sein, dass mit dem Einbau ins Gehäuse zu tun hat. Mit einem wirklichen Fehler ist in diesem Falle wohl kaum zu rechnen.

      Zum FM-Demodulator gehören die äusseren Bauteile vom Diodenfilter -incl. 5µF-Elko- bis zu den Diodenstrecken der EABC80.

      Und ich glaube, er ist nur durch intensive Sichtkontrolle in den angesprochenen Bereichen zu finden und zu beheben.

      Gruss, Peter.

      P.S. Ich habe auch ein sorgfältig eingescanntes Schaltbild von deinem MB-WIII; bei Bedarf kann ich es dir schicken - ich würde es auch gerne im Forum "uploaden" aber ich weiss noch nicht damit umzugehen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Na das Thema mit dem Gekrache an den Trimmern der UKW-Box hatten wir ja bei Jörgs FB-6-3D zu Genüge...

      Wenn es beim Rütteln der ECH kurz lief - prüfe doch mal die dicken abgeschirmten Leitungen vom UKW Teil zum Tastensatz und von dort zur ECH. Da kann schnell mal ein Innenleiter an der Lötstelle abgebrochen sein.
      Achim
      Chris postete
      lightningivi postete
      Ich habe leider keine Ersatz EC92, um zu testen, ob die evtl. defekt ist.
      Nimm doch probehalber eine aus deinem Freiburg, zum Beispiel. :)


      Beste Grüsse,
      Christopher
      Mensch ich Depp, vor lauter Bäumen sehe ich den Wald nicht mehr. Die Kiste steht die ganze zeit vor mir offen rum.
      Klar, im Freiburg sind die ja auch drinnen. Ich habs getestet und daran liegts nicht.
      Ich werde Achims Hinweis prüfen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      sagnix postete
      Hallo Ivica,

      vielleicht hast du versehentlich unter dem Chassis im Bereich des FM-Demodulators ein Bauteil verbogen, dass es dort zu einem Kurzschluss kommt, oder es stimmt etwas auf dem Weg von der UKW-Box bis zum Gitter der ECH81 nicht. Es muss aber irgend etwas sein, dass mit dem Einbau ins Gehäuse zu tun hat. Mit einem wirklichen Fehler ist in diesem Falle wohl kaum zu rechnen.

      Zum FM-Demodulator gehören die äusseren Bauteile vom Diodenfilter -incl. 5µF-Elko- bis zu den Diodenstrecken der EABC80.

      Und ich glaube, er ist nur durch intensive Sichtkontrolle in den angesprochenen Bereichen zu finden und zu beheben.

      Gruss, Peter.

      Hallo Peter,

      das wäre sehr freundlich. ich schicke Dir meine Emailadresse per PM.
      Ich schau`mir das genauer an.

      vielen Dank,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ich habe einmal unter UKW Betrieb gemessen.
      2 Sachen sind seltsam:

      an EABC80 Punkt a) sollten 60V anliegen, jedoch bei mir sind es 95V
      desweiteren liegen am 50µ/10µ Elko an den 50µ +Pol 246V statt 187V an.
      Wenn ich Punkt d3 an der EABC 80 mit dem Multi berühre, wird der Empfang lauter.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      die gemessene Spannung an der Anode (pin9) der EABC80 ist schon ok. Die Jungens hatten bei der Schaltbilderstellung zur Messung ein Mutavi II verwendet, das hat einen Innenwiderstand 333 Ohm pro Volt; im 300V-Bereich lag also bei der "Saba Messung" ein zusätzlicher 100kOhm Widerstand von der Anode nach GND - und dein modernes DMM hat einen Ri von 10M; es muss daher wesentlich mehr anzeigen (wenn du mal probieren willst die original angegebene Spannung angezeigt zu bekommen lege einfach mal 100kOhm parallel zu deinem DMM).

      Bei der anderen Spannung dürfte die Abweichung wegen des Messgerätes nur etwa 15V betragen, das ist dann wohl mehr auf den erneuerten Brückengleichrichter und auf die mittlerweile auf 230V erhöhte Netzspannung zurückzuführen - da muss wohl der Vorwiderstand noch etwas angepasst werden.

      Aber all das ist keine Erklärung für dein UKW-Problem - dazu habe ich momentan leider auch keine weitere Idee.

      Gruss, Peter.

      Nachsatz: Vielleicht solltest du die Spannungen an der UKW-Vorröhre EF80 mal unter die Lupe nehmen. Die sind von aussen vor und hinter dem 30kOhm Widerstand zu messen und sollten laut Schaltbild ca.210V (Anode) und 65V (G2) betragen - du wirst da auch wieder höhere Werte messen - aber es ist erst mal wichtig, ob die Spannungen generell vorhanden sind. Falls diese Spannungen vorhanden sind, solltest du zusätzlich noch den 1kOhm Widerstand, der zum Anodenkreis der EF80 führt überprüfen, um sicherzustellen, dass der Spannungspfad bis zur Anode "durchgängig" ist.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Ivica,

      ich habe hier als Referenzobjekt den Bodensee WIII stehen; er ist dem Meersburg HF-mäßig sehr ähnlich. Den zweiten Doppelelko gibt es aber so nicht. Trotzdem scheinst du auf der richtigen Fährte zu sein. Die gesuchten Elemente befinden sich unterhalb des Chassis an der Rückseite hinter dem Drehko auf einer Lötleiste.

      Dort ist der graue 30kOhm Widerstand an dessen einem Ende ein weisser, aus dem UKW-Kästchen kommender Draht angelötet ist; dort sollten dann die etwa 210V stehen. Am anderen Ende des 30k ist ein, ebenfalls aus dem UKW-Kästchen kommender -roter- Draht angelötet; an dem sollten die 65V zu messen sein. Von dem Ende mit dem roten Draht liegt noch ein (brauner) 20kOhm Widerstand nach Masse. Die erwähnten Drähte gelangen, in einen durchsichtigen Isolierschlauch gehüllt, als "Dreierpack" braun, weiss und rot vom Tuner kommend, unter dem Chassis an.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Danke Peter, ich denke, Du meinst die gleiche Stelle.
      Ich messe hier komplett was anderes:
      Am roten Draht: -0,22V und am weissen (der ist bei mir schweinchen-rosa) -0,35V.

      Der 1k R ist derjenige gleich vorne in der UKW Box?
      Wenn ich den Richtigen meine, hat dieser einen korrekten Wert von 1k (einseitig abgelötet).
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      das sind schon die richtigen Stellen - und ich denke wir sind jetzt dem Fehler auf der Spur. Es fehlt an der Spannungsversorgung der EF80.



      Hier noch ein Bild des Tuners - beim roten Punkt, das ist der besagte 1kOhm; der blaue punkt kennzeichnet das G2 der EF80 und der grüne Punkt kennzeichnet die Stelle, an welcher die drei Leitungen in den Isolierschlauch führen. An dem 1k muss im Betriebsfall beidseitig eine Spannung >150V anstehen und am G2 ca. 65V - das sind wohl die Spannungen an denen es momentan fehlt, während an der linken Seite des 20kOhm Widerstandes in der Nähe des grünen Punktes auf jeden Fall eine Spannung >150V messbar sein sollte.

      Die gesuchte (fehlende) Spannung führt lt. Schaltbild über den Ferritantennenschalter, vielleicht ist dort etwas verbogen oder ein Draht ab. Das mit dem Schalter kann ich hier am Bodensee nicht nachvollziehen - er hat dazu eine Taste; ich weiss also nicht wie dieser Schalter an deinem Gerät aussieht und wo genau er zu finden ist.

      Auf jeden Fall musst du jetzt unter dem Chassis die Spannungszuführung zu dem dem 30kOhm Widerstand von der Seite mit dem schweinchenrosa gefärbten Draht über den FA-Schalter bis zu dem Kontakt U5a im Tastenaggregat verfolgen.

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Das ist identisch mit meiner UKW Box, sogar haargenau.
      Der Schalter für FA ist direkt am Regler für die FA integriert, man zieht am Stecker bzw. drückt den Regler rein.
      Dummerweise habe ich jetzt keine Digi-Kamera zur Hand, sonst würde ich es bebildern.
      Danke für die hilfreiche Unterstützung, Peter!
      Ich schau mir das gleich an und melde mich alsbald möglich.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Yess! Der Fehler ist gefunden, einfach wie dumm: durch das auf den Kopf gestellte Chassis hatte sich die "schweinchen-rosane" Zuleitung am FA - Schalter gelöst. Besten Dank Peter, du gabst mir den richtigen Hinweis!
      Bei der Gelegenheit habe ich mir einen vernüftigen Brückengleichrichter heute noch gegönnt, da ich mit der bisherigen Lösung nicht zufrieden war.



      diesen kann man am Gehäuse befestigen, dass nichts mehr frei herumbaumelt und für Kühlung wird so auch zusätzlich gesorgt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      schön, dass der Meersburg jetzt wieder seine volle UKW-Leistung bringt. Der Gleichter ist schon eine gute Lösung und unkaputtbar... aber die Puristen bestücken ja die alten Gleichrichtergehäuse mit den 1N1004 Einzeldioden.

      Trotzdem benötigst du aber bei deiner Lösung noch den 100 bis 130 Ohm, 5 bis 7 Watt "Betonwiderstand" zur Nachbildung des höheren Innenwiderstandes des ehemaligen Selen-Gleichrichters.

      Dann noch viel Spass, freundliche Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ich habe momentan einen 150R/ 10W drinnen. Kann man ja getrost auch als Betonwiderstand bezeichnen, aber mehr als 150R ist denke ich zuviel, oder?

      Ich messe im Ukw Betrieb folgende Spannungswerte:

      - am + Pol des Gleichrichters/47µ Elko ca. 304V,
      . am anderen 47µ Elko ca. 274V (auch + Pol),
      - am anderen Doppelelko statt 246V nun mehr 230Vam 47µ Elko und
      - am 10µ Elko 211V

      an der EL84

      g2: 228V
      a: 255V
      g3K: 5,88V

      scheint doch im Grunde ok zu sein?

      Zwecks Purismus mögen die Kollegen sicher recht haben, aber mir ist wichtig, dass aus der Ecke alles stabil läuft, schliesslich höre ich täglich mehrere Stunden Radio und Schallplatten, da sollte nichts kockeln.

      Und diese Lösung gefällt mir an sich ganz gut, wenn man schon neue Teile verbaut. Ich kann insofern damit leben als mans ja eingebaut eh nicht sieht.

      vielen lieben Dank nochmals,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      lightningivi postete
      Zwecks Purismus mögen die Kollegen sicher recht haben, aber mir ist wichtig, dass aus der Ecke alles stabil läuft, schliesslich höre ich täglich mehrere Stunden Radio und Schallplatten, da sollte nichts kockeln.
      Hallo Ivica,

      auch mit dem Dioden Gleichrichter läuft ein Radio vollkommen stabil. Der ist auch schon völlig überdimensioniert. Mein Freiburg 7 steht zum Beispiel seit einem halbem Jahr im Wohnzimmer und spielt jeden Tag mindestens 2 oder 3 Stunden. Und der läuft vollkommen stabil, ohne zu kokeln. :)

      Beste Grüsse,
      Christopher
      Skype Adresse: ChrisN1993
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