Grundig RT100a Vorstellung

      Hallo die Runde,

      also der Reparaturhelfer zum RT 100 a / RT200 ist von 1970.

      Die Satelliten sind auch immer gern gesehen. Da hat Grundig als einziger Hersteller des Consumer-Bereichs richtig üppig ausgestattete Geräte gebaut. Dann gab es noch die Nordmende Globetrotter und das wars. Ich habe in der Werkstatt noch einen "fast neuen" Satellit 3400 vergraben.
      Achim
      Hallo Tunerfreunde,

      nachdem mein RT 100a sich einige Taage am Faltdipol bewährt hat, womit ein bislang unerreichter Empfang möglich war, habe ich ihn nun ans Breitbandkabel angeschlossen.

      Er empfängt nun über 40 UKW Stationen in Stereo in hervorragender Qualität.

      Bislang hatte ich meinen TFK TT750 und einen Saba 9241 an diesem Anschluss. Bei beiden Tunern gab es bei dieser dichten Kanalbelegung bei mehreren Frequenzen leise Störgeräusche in Form von Zischeln oder Verzerrungen. Beim Saba könnte dies evtl. auf das Konto der Digitalanzeige gehen.

      Beim Grundig RT 100a konnte ich trotz intensiver Suche keinerlei Störungen ausmachen!
      Dieses Gerät ist sowohl an der Antenne als auch am Kabel allen Herausforderungen gewachsen.

      Am Kabelanschluss in der Werkstatt betreibe ich noch meinen Revox A76. Der Empfang ist wesentlich schlechter. Bei Gelegenheit werde ich testen, ob es am Signal liegt, ob der Tuner defekt ist oder ob er etwa einfach nicht so leistungsfähig ist...
      Achim
      Gestern habe ich einem Kollegen ein vom Wertstoffhof gerettetes Grundig RF150 mit in die Werkstatt gebracht. Das Kabel war abgeschnitten, das Skalenseil defekt. Habe es zuhause kurz repariert, gereinigt, spielt einwandfrei. Die Dinger aus den 70ern haben zwar keinen direkten Wert, aber soll man deshalb alles wegwerfen? Es standen auch noch ein Nordmende Steuergerät und ein Universum Tuner herum, kann mir aber nicht alles hinstellen. (beides 70er)
      Gut ist, daß der Chef mich mittlerweile kennt und Dinge dieser Art gleich ins Trockene stellt, bis ich vorbeikomme.:winker:

      Gruß Mattes.
      Guten Abend, liebe Freunde edler deutscher Audio-Geräte,

      ich hänge mich einfach mal an diesen Thread heran, weil mir die BDA des Verstärkers SV85 in die Hände gefallen ist. Ich habe sie im Downloadbereich hochgeladen. Nach dem Freischalten steht sie zur Verfügung.

      Als Einstieg das Titelblatt:


      Viele Grüße Klaus
      Moin,
      das Netzteil war schon bei dem SV50 (auf dem Photo oben steht einer hinter Hans auf einem Neuwirth-Abgleichsender) grosszuegig dimensioniert. Man sieht es am Unterschied Sinus- zu Musikleistung (2x 20/25W).
      Auch bei einem Geraet wie dem HF500 war das so. Ich muesste nachsehen, was fuer Elkos beim SV140 drin waren, aber ich nehme mal 2x 15000µF an (die hatte schon der SV50, meiner hat jetzt 2x (2x 15000µ), bei Pollin gab es mal welche und sie passten alle vier hinein. Overkill ;-).

      Die Pegelanzeigen beim SV140 sind auch etwas Besseres als simple "Zappelzeiger", naemlich Spitzenwertanzeigen mit 70mm Skalenlaenge und Aufwand im Messgleichrichter. Sowas fehlt auch noch in meiner Sammlung....

      73
      Peter
      Hallo Freund der Grundig HiFi-Klassiker,

      ich staune immer wieder über die Leistung und die Details der frühen Grundig HiFi Geräte. Da hat man wirklich ganze Arbeit geleistet.

      Obwohl ich mich damals schon intensiv mit HiFi Technik beschäftigt habe, sind viele dieser Geräte an mir vorbei gegangen. Warum eigentlich?

      Zumindest hier im Rhein-Main-Gebiet waren die Deutschen Hersteller im HiFi-Bereich nicht sehr präsent im Handel.
      Das hatte wohl Gründe, die in den Vertriebsstrukturen zu suchen sind. Hier waren viele größere Importeure von US-Marken vor Ort angesiedelt (Audio Int´l und andere), was auch an der ausgeprägten Präsenz der US-Truppen lag.
      So hatte mancher HiFi Händler der ersten Stunde US Marken im Angebot, die Handelsorganisation der US-Forces sowieso.
      Hinzu kam, dass die Amerikanischen Geräte auch sehr gut waren. Revox hat es irgendwie geschafft, hier mitzuspielen, andere Deutsche Marken wurden weniger wahrgenommen, da sie kaum im Handel präsent waren. Schade!

      Umso besser, dass man das heute nachholen kann.

      Bei der Gelegenheit frage ich mich gerade, ob der Bereich "Andere MArken" nicht aufgeteilt werden sollte, um eigene Rubriken für Radios, HiFi und einzelne Marken zu haben.
      Achim
      Hallo das Forum.

      Ich moechte einmal auf etwas sehr Posítives hinweisen.
      "Klös" hat wie ich meine die Teile der BD des RT40 so abgelegt, dass man beispielhaft erkennen kann, welches Teil das ist.
      Sicher hier nicht die ganz grosse Sache, wer aber bei einem vielteiligen Datensatz zum Mitmachen hier, fast alle Teile ansehen muss, um das richtige Blatt zu bekommen, waere sehr froh, wenn das oeffter gemacht wuerde.

      Vielleicht macht das Schule.
      gruss und Danke!
      hans
      Hallo Hans,

      danke für die Blumen. Ich freue mich, wenn die "Untertitelung" zum einfacheren Auffinden beiträgt.

      Ich habe die BDA eines weiteren beachtenswerten Verstärkers eingestellt; diesmal ist es der SV 80. Wenn die BDA freigeschaltet ist, steht sie im Downloadbereich zur Verfügung. Viel Spaß beim Studieren.

      Nachfolgend als Einstimmung das Titelblatt:


      Viele Grüße Klaus
      Hallo GRUNDIG Fans,

      ich hole den Thread heute kurz ans Licht, weil mein geliebter RT100a einer (kleinen) Reparatur bedurfte.

      Seit einigen Tagen verschwand der UKW-Empfang mit einem Plopp für einige Sekunden und kam dann wieder. Das hätte ja auch am Sender liegen können.
      Seit Vorgestern aber verschob sich häufig der gesamte Empfangsbereich, auf der unteren Hälfte der Skala waren dann keine Sender mehr. Dann drifteten eingestellte Sender munter nach oben oder unten weg - kurzum an Radiohören war nicht mehr zu denken.

      Beim Stichwort driften denkt man sofort an eine Instabilität der Abstimmspannung, die sich auch unmittelbar messtechnisch nachweisen ließ.

      Im Netzteil wird die Abstimmspannung in Höhe von 30V geregelt und stabilisiert. Das erfolgt mit zwei BC147, einer Z-Diode und ein Wenig Beiwerk.
      Ich wollte schon die Transistoren näher untersuchen, als ich beim Messen sah, dass der hinter der Regelung nach Masse liegende 10µF Kondensator ein Tantalelko ist. Da dachte ich an den Plopp vom Anfang und die Suche war beendet.

      Es handelte sich um die für Tantalelkos charakteristische Feinschlussproblematik.
      Der Fehler äußert sich, wenn er Lust hat, unter Spannung im Betrieb; misst man den Tantalelko, sind Kapazität und ESR in Ordnung.

      Hier der Übeltäter am Pranger (dabei sieht er so süß aus):



      Als Ersatz hatte ich gerade wieder einen (neuen) Tantalelko zur Hand, also fix eingebaut (-> der senffarbene):



      Die Abstimmspannung wurde mit dem Trimmpoti dann noch auf den Sollwert von 30,0V eingestellt.
      Wenn der neue Tantalelko wieder 40 Jahre durchhält, soll´s mir Recht sein ;)
      Achim
      Hallo Achim und Leser.
      Die bunten Exemplare sind vom Erfinder der tropfenförmigen Tantal- Elkos.
      ITT (SAF Nbg.)
      Soweit mein Auge noch reicht, sind es immer die, welche ausfallen.
      Spätere Ausführungen sind blau mit Klartext, die sind nach meiner Erfahrung so gut oder schlecht wie jedes E-Teil eben sein kann.

      Einen Rekord haellt einer, schon von der blauen Type, in der UKW-Box einiger GRUNDIG- HiFi- Tuner. Der liegt an + 15 Volt, ohne ausreichenden Strombegrenzungs- Widerstand, der nach Herstellervorgaben vorhanden sein muss, bei Grundig aus Normierungszwang aber extern vorgesehen sein sollte.

      EDIT: R3000 hat ein Rv von 15 Ohm, der T3000 hat 12 Ohm der T5000 Null Ohm, daher, unter wanted: findet man auch mich.

      Das ist ein Aergernis, weil schwer bzw. micht zugänglich.

      Dann gibt es noch weise mit Klartext von NSF (Telefunken Nbg.) die sind auch so anfällig wie die bunten von ITT (SAF Nbg.)

      Bilder dazu muss ich erst machen bzw. Teile suchen.

      Leider hat sich (Rei....) bei Achims Elko Story nicht beteiligt. Der hat sehr viel Erfahrung mit Tantals bei GRUNDIG. Hm????

      hans
      Hallo Hans,

      die weissen Tantalelkos (NSF) finden sich ja auch häufig in Saba Geräten der Siebziger.

      Auf dem Decoder / NF-Teil des RT100a sitzen auch noch einige kleine Bunte (ITT). Dort haben sie vermutlich weniger Stress als im Netzteil.
      Im Netzteil herrschen natürlich, seit ich letztes Jahr die Selengleichrichter durch Siliziumbrücken ersetzt habe, auch andere Verhältnisse beim Einschalten, als vorher (geringerer Ri)! Möglicherweise wurde das Ausscheiden des 10µ so beschleunigt.

      Sonst finden sich in diesem Tunerprachtstück außer den weiter vorne genannten Selengleichrichtern eigentlich überhaupt keine Problembauteile. Alles TOP-Qualität.
      Achim
      Moin,
      ich habe auch bei den Blauen Perlen Ausfaelle gehabt. Im XV7500 und einem MXV100 sind einer oder mehrere auffaellig geworden, krachende Potis. Ein weiterer MXV100 rauscht beim Einschalten, so lange, dass es die Einschaltzeit des Ausgangsrelais (schliesst die Ausgaenge kurz) ueberlebt.
      Seltsamerweise habe ich kaum Ausfaelle in Autoradios zu beklagen, obwohl hier die Temperaturbelastung erheblich ist. Dabei bestehen besonders diverse Blaupunkttypen aus den 70ern fast vollstaendig aus Tantalperlen, sie brauchten wenig Platz.

      Was den beruechtigten Kondensator in den Grundig-Mischteilen angeht, so wurde haeufig vermutet, dass es auch daran liegt, dass der Kondensator knapp unterhalb seiner Spannungsgrenze betrieben wird. Dazu kommt noch der fehlende Strombegrenzungswiderstand (Trockene Tantalelkos sind nicht schaltfest). Was mich in dem Zusammenhang interessiert, fehlt der Widerstand tatsaechlich, oder ist das 15V-Netzteil "zu schnell", so dass das zulaessige dU/dt (oder doch dI/dt ?) ueberschritten wird?

      @Achim, sind die "sechseckigen" BC147 nicht auch gerne auffaellig? Ich habe davon im Zusammenhang mit Braun-Geraeten gelesen. Eine schicke Z-Diode hat das Abstimmspannungsnetzteil ;) Befestigungsmutter bei der Gelegenheit auf festen Sitz geprueft?

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      Peter
      Hallo Peter,

      die Z-Diode (D251) vorne ist für die +15V Betriebsspannung. Die für die Abstimmspannung sitzt weiter hinten und hat eine normale Bauform.

      Von BC147, BC148 und Konsorten kann ich nichts besonders Neatives berichten. Es gab sie oft bzw. hauptsächlich von Philips / Valvo, sie sind sogar für einen kleinen Plastiktransistor ziemlich leistungsfähig.
      Achim
      Post 053 hat EDIT: R3000 hat ein Rv von 15 Ohm, der T3000 hat 12 Ohm
      also auch nicht 3Ohm/Volt, nur Anpassung von Ub an das Pflichtenheft der UKW-Box. Der T5000 Null Ohm, daher: unter wanted findet man auch mich.

      Die zwei Ersten werden mechanisch zugeschaltet, der T5000 mit einem Transistor, der dann auch als Sicherung arbeitet ;)

      Der Elko (im T5000) hat 16 Volt und Ub. = 15 Volt und einer Toleranz die ich nicht mehr angeben kann. (Keine Pruefvorschrift bei mir) Aber sicher keine 16 Volt! Das kann man schon daran sehen, das nach der ZPD 16 eine Flussdiode folgt und das Ube vom T 41 und das U cesat von T15 (alles T5000)
      damit ist man von 16 Volt weit entfernt.

      Die Leute die das wissen wollen was es ist oder sei,, koennten doch angeben:
      wieviele R3000, T3000 und T5000 sind betroffen? Und warum sterben die erst nach 20 Jahren?

      Das ist ein Aergernis, weil schwer bzw. micht zugänglich.

      Der Fall im RT100a.
      Dort werden die 30Volt auf den Tantal 10uF / 35 V, via T252 mit einem Widerstand im Collektor von 470 ohm angelegt! Also warum starb er doch ?

      hans
      Hallo die Runde,

      hier ein Zitat aus dem WIKI zur genannten Problematik bei Tantalelkos mit festem (Braunstein) Elektrolyten:

      Zitat:
      "Schaltfestigkeit
      Tantal-Elektrolytkondensatoren mit festem Elektrolyten sind empfindlich gegenüber niederohmigen Ein- bzw. Ausschaltvorgängen. Fehlstellen, winzigste mechanische Beschädigungen oder Verunreinigungen im Dielektrikum erwärmen sich bei sehr schnellen Änderungen des elektrischen Feldes und verändern die Struktur des Dielektrikums. Aus einer amorphen wird eine kristalline Struktur, das kann unter Umständen zum Kurzschluss führen. Aus diesem Grund war es früher Vorschrift, Tantal-Elektrolytkondensatoren mit einem Vorschaltwiderstand von drei Ohm pro Volt zu betreiben.

      Heute wird der Fertigungsprozess von Tantal-Elektrolytkondensatoren so gut beherrscht, dass diese Vorschrift unnötig wurde. Allerdings hat die Größe des Quellwiderstandes der ansteuernden Schaltung immer noch einen Einfluss auf die statistisch errechenbare Ausfallrate von Tantal-Elkos."
      Achim
      Hallo Hans,

      mit dem Serienwiderstand von 470 Ohm ist der 10µ natürlich auf der sicheren Seite.
      Gut, wenn jemand die Abstimmspannung verstellt, kommt sie mit 32, 33 Volt so langsam in die Nähe der Nennspannung des Tantalelkos von 35V. Das war bei meinem RT100a aber nicht der Fall.

      Was bleibt also als Ursache für den Ausfall nach so vielen Jahren? Eigentlich nur Veränderungen durch Alterung oder durch die Herstellung bereits angelegte späte Fehler infolge chemischer bzw. physikalischer Veränderungen.

      Tantal wurde damals wegen der bekannten Vorteile und weil es noch billig war, gerne genommen, aber nicht jeder Hersteller war in der Lage, langzeitstabile Ware zu produzieren.
      Achim