Freiburg WIII Chassis
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"Ich gehe auch davon aus, dass du die beiden 16Meg Widerstände, welche das Gitter der EM71 positiv vorspannen überprüft bzw. ausgewechselt hast, sie beeinflussen die Ansprechempfindlichkeit der Rauschsperre - sie sollten nicht zu klein geworden sein!"
Hallo Peter,
Ich habe einmal 12,5M & 16M (wie im Plan angegeben) eingelötet.Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
Hallo Ivica,
vielen Dank für deine Messreihe. Ich habe hier noch ein WIII-T10 Schaltbild 5362-40 vom 24.08.53 da sind zwei 16Meg Widerstände eingetragen. Ich denke bei dieser Dimensionierung sollte die Muting Funktion bereits etwas eher, d.h. bei kleineren Feldstärken abschalten - das wäre bei deinem Gerät etwas vorteilhafter: Aber es wäre nicht die Lösung. Ich sehe gerade das T10 gehört zur WIII Truhe aber trotzdem sieht man, dass an der Dimensionierung ein wenig herumgebastelt wurde.
Du wirst möglicherweise an einem korrekten Abgleich nicht vorbeikommen.Freundliche Grüsse, sagnix -
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Hallo Ivica, hallo Achim,
hier nun das, aus Ivica's Messwerten erstellte, Diagramm, welches den Zusammenhang zwischen Ratio-Spannung und Anodenspannung EM71 darstellt: Wir finden damit bestätigt, dass Ivica's Muting Schaltung einen vorbildlichen Verlauf zeigt.
Hier erkennt man sehr gut den steilen Bereich zwischen minus 20V und minus 40V am Ratio Elko, welcher an der Anode eine Spannungsänderung von 150V zur Folge hat.Wenn ich jetzt die Punkte 5-7 in dem weitgehend lineraren Bereich als Bezug nehme, lässt sich der EM71 eine Verstärkung von 79,5 zuordnen. Und in diesem steilen Bereich zwischen 6 und 7 liegen auch die ca. 120 Volt an der Anode, bei welchen über den 30Meg die negative Muting-Spannung -am roten Pfeil- zu null kompensiert wird.
Schade, dass München so weit weg ist -hätte mich sonst auch um deinen schönen MB 6-3D beworben. Ich habe aber in post031 eine mögliche Vorgehensweise eines Abgleichs angegeben, wobei mir selbst jedoch nicht klar ist, wie ich die Antennenspannung kontinuierlich abschwächen würde...
Wichtiger als ein Oszilloskop wäre daher ein 10,7MHz Signalgenerator mit kont. einstellbarer Ausgangsspannnung und ein Analogmessgerät mit Ri>=20KOhm/Volt. Damit könntest du einen "statischen" Abgleich nach der Abgleichanleitung vornehmen. Damit ist meistens ein einwandfreier Erfolg zu verbuchen - die damaligen Werkstätten (Mitte/Ende 50iger) waren oft selbst nicht mit Oszilloskopen ausgestattet und erledigten diese Arbeit mit "nur" Messender und Indikator-Instrumenten. Die Abgleichanleitung ist auch an diesem damals spartanischen Gerätebestand angepasst.
Bei dem ganzen Zauber, den du bisher an dem Gerät vollzogen hast, dürfte dich ein finaler ZF-Abgleich doch nicht mehr erschrecken. Vielleicht hast du ja einen Kumpel, der einen Generator besitzt und ihn dir leihen kann.
Und vor allem: Wir werden dir dabei helfen... bei wir denke ich, dass Achim dazu bestimmt auch diverse Vorschläge hat.Freundliche Grüsse, sagnix -
Hallo Peter,
sehr anschaulich! Toll, daß Du Dir solche Mühe mit der graphischen Darstellung gemacht hast!!!
Ich hätte einen Schwebungssummer (0- 20kHz), aber der wird mir beim Abgleich wahrscheinlich nicht weiter helfen.
Ich verfüge auch nur über ein gutes digitales Multi "Fluke 83 III".
Ich bin auf alle Fälle gespannt, ob es mir mit Eurer Hilfe gelingt, den FB WIII neu abzugleichen.
Allerbesten Dank schon mal an dieser Stelle für tolle Hilfsbereitsschaft!Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
Hallo Ivica,
Nun vorweg einige einleitende Hinweise; es sind Einzelheiten, welche man wegen Routine irgendwann nicht mehr wahrnimmt, die aber andererseits auch nicht ganz einfach zu erklären sind.
Also erst einmal die Einstellung der Maxima:
Bei den Spulen ist es eigentlich eindeutig; es ist ein Maxima, welches mit einem eindeutigen Wendepunkt verbunden ist - so wie man es von Sendereinstellung gewohnt ist.
Bei der Kopplungseinstellung verläuft diese Einstellung etwas anders: Hier beobachtet man bei zunehmender Kopplung zunächst eine kontinuierliche Zunahme der Spannung am Indikator (Voltmeter) bis zu einer Stelle ab welcher nur noch eine geringe Änderung auftritt, bis dann schließlich die Spannung wieder langsam absinkt.
Der eben dargestellte Spannungsverlauf beschreibt das Durchlaufen des gesamten "Kopplungsfaktorspektrums" von unterkritisch, kritisch bis überkritisch...
Die Kopplung soll in unserem Fall so eben "leicht" kritisch eingestellt werden. Das bedeutet praktisch, jetzt auf Saba bezogen, dass die Kopplungsschraube so weit nach rechts gedreht wird, bis die Ausgangsspannung so gerade in das Maximum "eingelaufen" ist; an dieser Stelle ist die oben angedeutete "leicht" kritische Einstellung erreicht... es ist die Stelle an welcher die größte Empfindlichkeit mit vertretbarer Bandbreite zusammen trifft.
Messinstrument:
Für Abgleicharbeiten sind Analoginstrumente grundsätzlich zu bevorzugen, weil man bei diesen mit einem Blick den kontinuierlichen Spannungs-Verlauf bei den Einstellarbeiten beobachten.
Selbstverständlich kann man auch digital anzeigende Geräte verwenden... nur muss man sich bei denen immer sehr auf den angezeigten Wert konzentrieren diesen erst im Kopf mit dem voher angelesenen Wert vergleichen und entscheiden in welcher Richtung jetzt weitergedreht werden muss -bis man endlich irgendwann das Maximum erreicht hat. Hinzu kommt noch, dass der Wert nicht kontinuierlich angezeigt wird, sondern die Messungen in vorgegebenen Taktzeiten zyklisch aufeinander folgen. Auch der bei manchen Geräten zusätzlich vorhandene Analogbalken ist nicht wirklich analog, weil er auch den Taktzeiten unterliegt - ist aber schon hilfreich.
Was ich hier jetzt mit vielen Worten sagen wollte ist, dass eben bei digitalen Geräten im Abgleichfall wesentlich mehr Denkarbeit beim Ablesen und Interpretieren der Messwerte erforderlich ist, vielleicht sieht es aber die jüngere Generation anders, einfacher, entspannter... bei normalen Messungen sind dagegen eindeutig Digitalgeräte zu bevorzugen.
Nun Schluss mit der Einleitung und dem Gesülze, schreiten wir zur Tat:
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Ich versuche dir jetzt einen ganz entspannten ZF-Abgleich zu beschreiben; vorher sind >zehn Kniebeugen zu empfehlen - diese können in die Warmlaufphase des Gerätes integriert werden.
- Du lässt dein Radio zunächst etwa eine halbe Stunde warmlaufen, damit während des Abgleiches der UKW-Oszillator nicht wegdriftet.
- Jetzt schließt du dein Messinstrument am Ratio-Elko an (X-Y Messbuchsen) und suchst einen möglichst schwachen aber dennoch gut hörbaren Sender ein und stellst ihn exakt auf maximalen Ausschlag an deinem Instrument ein.
-A- nun stellst du den weissen Kern 17 auf max. Ausschlag am Instrument ein; die Koppelschraube pos15 lassen wir komplett unverändert.
- als nächstes drehst du die Kopplungsschraube pos18 soweit links herum, bis der Ausschlag am Instrument auf etwa den 0,7 fachen Wert der eben noch angezeigten Spannung zurückgeht; jetzt stellst du die beiden Kerne pos19 und pos20 auf maximale Anzeige ein und nun drehst du die Kopplungsschraube soweit nach rechts, bis dein Multimeter wieder max. Spannung anzeigt...
- nun geht es mit dem nächsten Filter weiter; du drehst die Koppelschraube pos21 soweit nach links, bis dein Instrument auf ca. den 0,7 fachen Wert der eben noch angezeigten Spannung zurückgeht; jetzt stellst du die beiden Kerne pos22 und pos23 auf maximale Anzeige ein und nun drehst du die Kopplungsschraube pos21 wieder soweit nach rechts, bis dein Multimeter erneut max. Spannung anzeigt...
- und jetzt das Filter auf der UKW-Box; Koppelschraube pos24 soweit nach links drehen, bis der Ausschlag am Instrument auf etwa den 0,7 fachen Wert der eben noch angezeigten Spannung zurückgeht; jetzt stellst du die beiden Kerne pos25 und pos26 auf maximale Anzeige ein und nun drehst du die Kopplungsschraube soweit rechts herum, bis dein Multimeter wieder max. Spannung anzeigt...
-B- als letztes baust du die im Abgleichplan gezeigte Mess-Schaltung zur Einstellung des Nulldurchganges auf (2x220kOhm in Reihe zwischen X-Y Istrument zwischen Widerstandsmitte und Z) du stellst das Instrument auf den niedrigsten Ampere-Bereich ein (z.B. 200µA) -- mit dem Kern pos16 stellst du am Instrument 0,0µA ein.
Nun ist der Abgleich so gut wie beendet.
Zur Verfeinerung kannst du -A- und -B- noch einmal wiederholen. --- Die angegebenen pos beziehen sich auf die zum Freiburg WIII gehörende Abgleichanleitung.Freundliche Grüsse, sagnix -
Hallo Peter,
vielen Dank für die sehr ausführliche Beschreibung, so plastisch hat mir das noch nie jemand näher gebracht.
Analog vs. digital leuchtet gemäß Deinen Ausführungen auch vollkommen ein.
Ich schau`mal, ob ich ein analoges Gerät in die Hände bekommen kann.
Ich will das ganz entspannt angehen und beim Abgleich nicht in hektischen Aktivismus verfallen, außerdem muß ich mich nach grippalen Infekt erst etwas besser in Form bringen (Stichwort Kniebeugen ;-))
In der Zwischenzeit habe ich mich an einem weiteren FB W3 Chassis hergemacht (das vorerst letzte Projekt)
Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
Liebe Leute,
hier die Stimme aus dem Off: ich werde das mit dem Abgleich lieber bleiben lassen; ich konnte keine Verbesserung bewirken und bevor ich weiter herumdilettiere lasse ich es lieber bzw. wenn ich neuen Antrieb finde, würde ich es einer Fachwerkstatt in München anvertrauen: eine Adresse habe ich bereits: Rundfunk Josef Grasegger/Tel 089-184801.
Das Gerät funktioniert ja vom Prinzip her. Auch das 2. Chassis habe ich nun fertiggestellt und es spielt zufriedenstellend.
Was mir seit ein paar Tagen noch aufgefallen ist: auf K/M/L sind übelste Störgeräusche (und das bei allen 3 Freiburg W3/ dem Freiburg 125) zu empfangen.
Seit wenigen Wochen habe ich einen neuen Nachbarn, wer weiß, vielleicht hat der ein paar schöne Störenfriede Wand an Wand aufgebaut.
Ich danke recht herzlich für Eure Hilfe !!!
Das nächste Projekt liegt bereits auf dem OP: ein Freiburg 11, den mein Saba-infizierter Freund ersteigerte, nachdem er wochenlang meinen FB125 zuhause stehen hatte und vom Klang derart begeistert war, daß er sich auch ein ähnliches Gerät anschaffen mußte. Bedauerlicherweise ist der FB11 in sehr schlechtem Zustand. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin: Fotos in Bälde.Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
Hallo werte Freunde,
ich habe mir nun erstmalig den Luxus geleistet, F&T Kondensatoren für den Freiburg W3 zu bestellen.
Nach dem Tausch stellt sich leider folgende Problematik ein:
der gekennzeichnete 5k Ohm Widerstand löst sich in Rauch auf.
Wenn mich nicht alles täuscht, so ist es der im Schaltplanausschnitt gekennzeichnete Widerstand. Ich habe sämtliche Schritte rekonstruiert und anhand eines Ersatzchassis verglichen, ohne den Fehler entdecken zu können.
Vielleicht habt Ihr einen Tip?Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
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Hallo Ivica,
von oben hat der 5K die volle Anodenspannung, in Stellung TA dürfte gar kein Strom fließen, es sei denn, der Schaltkontakt hat ein "Brizzelproblem".
In allen anderenm Stellungen (= Radioempfang) geht nur der C nach unten nach Masse und nach oben der 1M. Selbst wenn hinter dem 1M Masseschluss wäre, flösse nur ein Strom von ca. 0,3 mA mithin würden im 5K ca. 0,08W verbraten.
FDas kann es also nicht sein.
Ich vermute einen unfreiwilligen Masseschluss in der Verdrahtung oder an der Schaltleiste.
Du musst ganz genau alles ansehen und die Leitungen verfolgen!Achim -
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Der Fehler ist gefunden: der 0,25µ Kondensator hatte Massekontakt.
Nicht nur, daß das Erscheinungsbild schöner ist, ich bilde mir ein, jetzt noch im uneingebauten Zustand an meinem Dual-Lautsprecher, klingt das hörbar besser und die Klangregelung präziser. Ich hatte das Chassis nahezu komplett zerlegt und viele Stunden daran verbracht, da war es mir wirklich wert, ca. 70€ für die Kondensatoren zu setzen (es ist ja immerhin ein Freiburg und das nicht der Schlechteste).
Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
Hehe, zu früh gefreut:
Plattenspieler angeschlossen und das Ergebnis hörte sich schrecklich an:
verzerrt und abgehackt.
What can it be?
Edit: Entwarnung! Ich Trottel, hatte die Verteilerbox (die das Signal vom Plattenspieler an die Röhrenradios verteilt) nicht am Netz, mmhhh, saublöd.Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
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Hallo Achim,
Du standst mit Deiner Arbeit Pate und ich kann Dir nur beipflichten, dass es Sinn macht deutsche Wertarbeit aus laufender Produktion zu verbauen.
Ich zumindest werde das in Zukunft beherzigen:
Den F&T mit der Kapazität 50nF gab es bei J.Wüstens bei meiner Bestellung momentan nicht vorrätig, deshalb das Angebot den "Electrica" zu verwenden, welches ich dann kurzum auch annahm.
Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne. -
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