Freiburg 3DS

      Hallo Forum,

      habe Problem(e) mit meinem 3DS. Leider hilft mir auch der fantastische Restaurationsbericht von nightbear nicht weiter ... ist wohl mein Unvermögen, aber vielleicht könnt ihr ja helfen.

      Das Gerät spielt HF-mäßig einwandfrei, Sendersuchlauf und AFC funktionieren auf UKW einwandfrei; aber eben nur auf UKW. In den AM-Bereichen bleibt der Suchlauf zwar auch stehen, driftet danach aber unkontrolliert weiter.

      Das Gerät hat eine Kondensatorkur hinter sich, gereinigt habe ich auch und zwei Widerstände waren unterbrochen.

      Mir liegt eine Abgleichanleitung und das Schaltbild vor. Das Schaltbild (aus niederländischer Quelle) enthält definitiv Fehler. Die Abgleichanleitung für das Steuerfilter ist mir im Detail unklar bzw. es funktioniert so nicht.

      Den Fehler suche ich im Steuerfilter bzw. dessen Abgleich. Ist dies korrekt??

      Nach der Abgleichanleitung soll ein Wechselspannungsvoltmeter an M (der Ratiobuchse?). Hier kann ich gegen Masse keine Wechselspannung messen; auch nicht im funktionierenden UKW-Betrieb.

      Als erster Abgleichschritt soll die Kopplungsschraube Position 12 an den Anschlag gedreht werden. Was passiert anschließend mit ihr?? Oder fehlt mir nur die zweite Seite der Abgleichanleitung?

      Die Gleichspannung an g4 lässt sich einwandfrei mit Pos.13 auf Maximum abgleichen.

      Soweit meine Beschreibung. Bin gespannt, ob jemanden was dazu einfällt. In jedem Fall bedanke ich mich im voraus für eure Mühe.

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner
      Hallo Werner,

      normalerweise (bzw. in den Abgleichanleitungen der Nachfolge-Geräte) steht, dass beim Automatik Abgleich die Einstellung der Koppelschraube nicht verstellt werden soll; ich denke das sollte man hier ebenso handhaben - es wäre also gut, wenn du dir die ursprüngliche Einstellung gemerkt hättest. Die Abgleichanleitung läßt einem bezüglich der korrekten Einstellung der Kopplungsschraube einfach hängen...

      Die Spannung am Punkt M wird mit einem Gleichspannungsvoltmeter gemessen, damit wird der Nulldurchgang der Diskriminator-Kurve eingestellt; bei geringer Verstimmung reicht es aber bei eingeschalteter Automatik auf optimale Senderabstimmung einzustellen (max. Ausschlag des Magischen Auges). Wenn du vorher g4 auf max. eingestellt hast sollten da keine Probleme auftreten. Bei stärkerer Verstimmung des Sekundärkreises (Nulldurchgang) sollte anschließend s4 wieder auf max. nachgestellt werden und danach noch einmal die Scharfabstimmung kontrolliert werden, weil sich die beiden Kreise gegenseitig etwas beeinflussen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter, hallo Heiner,

      vielen Dank für eure Antworten.

      Zu Peter: Als ich das Gerät bekam, war an diesen Kernen bereits gespielt worden. Wie finde ich die ursprüngliche Stellung?

      Laut meiner Original-Abgleichanleitung soll definitiv ein Wechselspannungsmeter an M angeschlossen werden. Andere SABA-Automatic-Geräte benutzen auch ein Milli- oder Mikroamperemeter. An M messe ich eine konstante Spannung unabhängig von der Position des Spulenkerns (Pos.12)(mittlerer Kern). Hier suche ich jemanden, der mir definitiv sicher sagen (schreiben) kann, wie der Abgleich vorzunehmen ist und/oder wie bei der Fehlersuche am Sinnvollsten vorzugehen ist. Die SABA-Anleitung ist hier für mich unklar, aber das hattest du ja auch geschrieben.

      Zu Heiner: Wie Fotos eingestellt werden, habe ich noch nicht ergründet. Bin auch nicht sicher, ob Fotos hier weiterhelfen. Was würdest du gerne als Foto sehen?

      Was an Restaurationsarbeiten bisher gemacht wurde, hatte ich ja in 000 beschrieben.

      Viele Grüße,

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner
      Hallo Werner,

      ok. du hast natürlich recht an dem Messpunkt M beim 3DS kann nur eine Wechselspannung gemessen werden, denn es ist die Spannung an einer Trafowicklung; es wird hier ein Teil der Steuerwechselspannung für den Abstimmotor abgegriffen und diese muß bei korrektem Abgleich (Stillstand des Motors) null Volt ~sein.

      Bei den folgenden Automatikgenerationen wurde direkt am Diskriminatorausgang über einen Entkopplungswiderstand ein Messpunkt platziert, welcher auch die Bezeichnung M aufweist. Damit es etwas klarer wird wovon ich rede habe ich einen Schaltbildausschnitt eingefügt - bei welchem ich rot eingerahmt den "modernen" Punkt M nachgerüstet habe - den könnte man alternativ zum -0- Abgleich des Diskriminators verwenden, dann aber wirklich Gleichspannungsmessung.



      Wenn die Automatik auf FM korrekt arbeitet, kann sich nur in dem unteren, für AM zuständigen Bereich (12,13,14) des Steuerfilters ein Defekt eingeschlichen haben. Da die Spulen gleichstrommäßig alle in Reihe liegen, kann eine Unterbrechung ausgeschlossen werden. Es kann sich dann nur um eine starke Verstimmung handeln z.B. indem eine der Schwingkreiskapazitäten im AM-Zweig ihren Wert verändert hat. Falls sich am Punkt g4 maximum einstellen ließ, ist dieses eigentlich ein Hinweis, dass Primärseitig alles in Ordnung ist und der Fehler im eigentlichen Diskriminatorkreis zu suchen ist. So könnte einer der 500pF Kondensatoren schadhaft sein - oder der Kreis ist wirklich nur stark verstimmt.

      Nach deiner Beschreibung sieht es so aus, als würde der Diskriminator bei AM keinen Nulldurchgang liefern. Wenn du bei FM einmal die Spannung am Punkt M beobachtest, müsste sie bei abgestimmtem Sender nahezu null sein, wenn du jetzt aber den Abstimmknopf nach rechts oder links wegdrehst sollte diese Spannung in beiden Fällen deutlich ansteigen.

      Wenn du aber bei AM eine konstante Wechselspnnung misst, ist es klar, dass der Motor vor sich hin schleicht, weil ihm der Wendepunkt fehlt - die Spannung sollte sich aber auch hier deutlich ändern, wenn du den Abstimmkonopf von Hand z.B. gegen die Laufrichtung betätigst. Jetzt sollte man mit einem Oszilloskop überprüfen können, ob sich dabei auch irgendwann die Phasenlage der aufmodulierten 50Hz Steuerspannung z.B. am Steuergitter oder auch an der Anode der Motorsteuerröhre ECL80 (Pentode) um +-180° verändert.

      Eine auch mögliche Vorgehensweise zum Abgleich des Diskriminatorkreises wäre diese: Du stimmst auf einen Sender max. Ausschlag des Magischen Auges ab. Jetzt hältst du den Abstimmknopf fest und verstellst den Diskriminatorkreis (mittlere Spule) dabei sollte irgendwann kein Drehmoment im Abstimmknopf spürbar sein - wohingegen aber jetzt bei Abweichen des Abgleiches in beiden Richtungen ein entsprechendes "Korrekturdrehmoment" fühlbar sein sollte. Zum Feinabgleich kannst du dann die Automatik durch gefühlvolles Drehen an dem Spulenkern auf max. MA-Ausschlag "nachfahren" lassen.

      Wie jetzt konkret die Kopplungsschraube einzustellen ist und welchen Einfluß sie auf die grundsätzliche Funktion hat, kann ich leider nicht eindeutig belegen. Eine erfahrungsgemäss passende Grundeinstellung ist bei etwa sechs Umdrehungen vom Anschlag - das heißt von der in der Abgleichanweisung angegeben Position- zu finden. Einfach gesagt: Kopplungs-Schraube ganz anziehen (rechts herum) dann um sechs Umdrehungen wieder entspannen (links herum). Zwischen Schaltbild und Abgleich-Lageplan scheinen die Positionen 12 und 14 vertauscht zu sein.



      Bei der beschriebenen Grundeinstellung ist die Oberkante des beweglichen Spulenkörpers etwa 3mm von der Unterkante des Kunststoffspulenträgers entfernt - zur Veranschaulichung, siehe Foto eines entsprechenden Steuerfilters. Der angegebene Abstand und die "Drehzahl" gelten auch als Richtwert für die FM Sektion (untere Spulenanordnung). --- Die sechs Umdrehungen für 3mm lassen auf eine plausible Gewindesteigung von 0,5mm rückschließen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      du hast das Problem erfasst und dir sehr viel Mühe gemacht, mir zu helfen. Vielen Dank dafür!!

      Deine Gedanken kann ich weitgehend nachvollziehen und auch ich kam zu dem Schluss, dass der Kreis mit den beiden 500 pF nur als Ursache in Frage kam.
      Entscheidend war dein Hinweis, dass 12 und 14 in den Unterlagen vertauscht sind. Dies habe ich jetzt auch erkannt.
      Leider ist wohl die Endstufe meines Messsenders gestorben. Ein korrektes, moduliertes 472 kHz-Signal habe ich derzeit also nicht. Ein schneller Abgleichversuch auf LW mit dem Deutschlandfunk war nicht von Erfolg gekrönt. Leider hatte ich gestern Abend dann keine Zeit mehr. Vielleicht schaffe ich es heute, mir die Zeit zu nehmen.

      In jedem Fall bedanke ich mich nochmals für deine wirklich große Hilfe.

      Viele Grüße,

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner
      Hallo Peter,

      leider muss ich dich bzw. irgendjemand anderes kompetentes nochmals mit meinem Problem behelligen.

      Mittlerweile habe ich die Original SABA-Serviceunterlagen und der Messsender geht auch wieder. Ein Abgleich des Steuerfilters war nur sehr schwierig möglich. Ein Verdrehen des Diskriminatorkerns um nur wenige Grad bewirkte eine Fehlfunktion. So sensibel darf das System ja wohl nicht sein ... oder?

      Auch die Nachstimmung auf UKW spinnt jetzt manchmal. Beim Nachjustieren des Kerns fiel mir auf, dass der sich nicht sauber bewegt; hier ist wohl das Gewinde etwas vernudelt.

      Was mir im Moment die größte Sorge bereitet bzw. was mir unklar ist, warum ich am Punkt M keinerlei Wechselspannung messen kann. Laut Abgleichanleitung ist die Spannung an diesem Punkt als Indikator zu nehmen. Ich habe den Abgleich - deinem Vorschlag folgend - am Ausgang des Diskriminators kontrolliert ... muss ja auch gehen.

      Alles in allem: Frust ohne Ende. Hat jemand eine Erklärung für die fehlende Wechselspannung an M (gegen Masse gemessen)? Wie schon in Pos. 000 geschrieben, funktionierte der Suchlauf auf UKW auch ohne eine messbare Wechselspannung.

      Hilfe wird dringend gesucht!

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner
      Hallo Werner,

      deine Fehlerbeschreibung hört sich recht problematisch an. Um jetzt genauere Schlüsse zu ziehen, sollten noch einige Fragen geklärt werden. Wie verhält sich die Automatik bei Schnelllauf, wird der Motor dabei merklich schneller? Wenn er nicht schneller wird, könnte ein Defekt des Trafos (TR3) vorliegen; das würde auch erklären, weshalb am Punkt M keine ~Spannung messbar ist. Du solltest aber auf jeden Fall an M eine negative Gleichspannung von ca. 12Volt messen können.

      Zur näheren Erklärung bereite ich noch einen Schaltungsausschnit vor; wird aber heute nix mehr.

      Nachtrag: Du kannst dich aber in Achims Bericht - http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3664 -auf Seite 21 ab post512 ein wenig in die Arbeitsweise der Automatikschaltung einstimmen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Achim, hallo Peter,

      jetzt hatte ich doch noch ein wenig Zeit heute vormittag. Peters Idee habe ich aufgegriffen und die negative Spannung an der Sekundärseite des Trafos gemessen (M). Die Wicklung ist offenbar unterbrochen. Nur an einem Wicklungsende messe ich -20V. Die Spannung ist zwar zu hoch, aber dies kann ja durch die fehlende Belastung (Trafowicklung unterbrochen) hervorgerufen werden(?). Kennt jemand die Trafodaten oder hat evt. sogar Ersatz?

      Das Problem mit dem vernudeltem Kunststoffgewinde im Steuerfilter konnte ich lösen. Eine M4-Kunststoffschraube bekam den Stiftkern eingeklebt; vorher habe ich natürlich gebohrt.

      Zur Frage der Suchlaufgeschwindigkeit: Die unterschiedlichen Motorschwindigkeiten sind eindeutig vorhanden.

      So, was mache ich nun bzgl. des Trafos?

      Viele Grüße,

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner
      Hallo Werner,

      wenn der Schelllauf eindeutig flotter ist als der Suchlauf, sollte der Trafo intakt sein; denn der Schnellauf wird dadurch bewirkt, dass im Trafo TR3 die Spannung a-S bzw. b-S je nach Laufrichtung in den Anodenkreis der Motorendröhre hochtransformiert wird. Demnach muss eher an anderer Stelle eine Unterbrechung vorliegen.

      Zur Kontrolle kannst du ja die Trafowicklung, welche zwischen M und S liegt mit dem Ohmmeter durchmessen -direkt an den Trafoanschlüssen.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      hallo Achim,

      mittlerweile messe ich die negative Spannung an Punkt M. Diese war zeitweise vorhanden bzw. fehlte manchmal. Ein Nachlöten der Trafoanschlüsse auf der Lötleiste half weiter.

      Eine abgleichbare Wechselspannung kann ich jetzt auf der Sekundärseite des Trafos Tr.3 messen. Leider ist von M gegen Masse nichts zu messen (0 V).

      Weiterhin fiel auf (aber das hatte ich ja auch schon geschrieben), dass die negative Spannung im Netzteil (Sollwert 12V) ca. 22 V beträgt. Der nachfolgende Spannungsteiler (16/4k) teilt die Spannung korrekt, aber sie ist halt viel zu hoch. Logischerweise ist die Gitterspannung der EABC zu negativ und ihre Anodenspannung demzufolge fast doppelt so hoch wie die Schaltbildangabe.

      Widerstände, Elkos und Diode zur Erzeugung der neg. Spannung sind ok bzw. neu.

      Vor dem Reihenwiderstand (2k) zur Diode messe ich einen einwandfreien 50Hz Sinus mit ca. 4 V Spitzenwert. Hinter dem Widerstand - also zwischen Widerstand und Diode - oszilloskopiere die gleiche Wechselspannung, allerdings ist die neg. Halbwelle stark verformt.

      Die Wechselspannung zwischen a und b beträgt 32V (Schaltplanwert).

      Sollten die zu hohen Werte durch mein hochohmiges Multimeter (10M) zustande kommen? Den Innenwiderstand des Multavi II konnte ich noch nicht ermitteln. Üblich waren ja 333 Ohm/V. Wenn dem so ist, wäre das Problem der falschen Spannungswerte gelöst.

      Fällt euch dazu was ein?

      Grüße

      Werner
      Grüße aus dem Odenwald

      Werner