Anfänger benötigt Hilfe mit Donau 15

Michel · 6. März 2011, 11:57

Hallo SABA Forum,
ich bin neu hier und will mich kurz vorstellen.
Bin 80' geboren und komme aus der nähe von Wolfsburg.
Mein erstes Röhrenradio habe ich mir gekauft, weil ich mich mit der
Röhrentechnik beschäftigen will. Ziel ist es, mal einen Röhrenverstärker selber aufzubauen.

Was bisher geschah:
- Schalt- und Platinenplan besorgt
- Radio geöffnet und alles mit Pinsel und schneller Luft gereinigt
- Chassis ausgebaut
- Kondensatoren geprüft, "Problem-Kondensatoren" und Elkos getauscht
- LS wieder angeschlossen und Radio in Betrieb genommen

Nun zu meinem Problem:
Die Röhren "brennen", die Skalenlampe leuchtet aber bis auf ein leises Brummen
ist nichts zu hören. Wenn ich auf Plattenspieler bzw. Tonband schalte und die
Eingangsbuchse mit einem Draht berühre, knackt es.

Ich bin ein bisschen mit der Fehlersuche überfordert. Ist eine Röhre defekt
oder...?

Es wäre klasse, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet, wie ich den Fehler
eingrenzen bzw. finden kann.

Röhrenbestückung: ECH81, EBF89, ECL86, ECC85

Schon mal vielen Dank und Grüße
Michel

PS: ich bin mir über die Gefahren der hohen Spannungen bewusst.

littledennis · 6. März 2011, 12:35

Zuerst solltest Du mal die Betriebsspannung am Gleichrichter (+) messen.
Der Einweggleichrichter bei diesen Geräte ist meistens sehr schlapp.
Sie sollte + zwischen 245 und 235 Volt liegen.
Bei weniger muß der Gleichrichter gewechselt werden.
Ansonsten habe ich schon 3 Donau15 und 4 Sabine 14, die Baugleich sind, restauriert.
Habe zufällig auch ne Donau 15 Baustelle hier rumstehen, d.h. ich kann Dir vielleicht auch sagen was Du weiterhin überprüfen solltest.
Diese Baureihe hat neben ein paar Kondensatoren, die man wechseln muß,
auch ein paar Problemwiderstände, die gerne hochohmig werden.
Hier im Forum kannst Du auch nach meinen Radios suchen unter Donau 15
und Sabine 14.

Gruß Christoph

littledennis · 6. März 2011, 12:40

http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2112

http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=2160

Gruß Christoph

Michel · 6. März 2011, 13:47

Hallo Christoph,

erstmal danke für deine Antwort.

Habe am Gleichrichter 252V gemessen.

Gruß

schabu · 6. März 2011, 14:16

Hallo Michel!

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du auch den Sieb- und Ladeelko getauscht. Dort mußt Du dann eine Massebrücke nachrüsten, die der alte Elo gebildet hat. Ohne diese Brücke schweigt das Gerät.

Michel · 6. März 2011, 14:43

Hallo Heino,

Brücke ist drin...

Grüße

schabu · 6. März 2011, 14:55

Ja, dann müssen wir wohl den Fehler woanders suchen. Kannst Du denn mal angeben, welche Kondensatoren Du bisher getauscht hast? (Nr. im Schaltplan),dann kann man systematisch auf die Suche gehen!

jpradler · 6. März 2011, 15:19

Der reine Knackversuch wäre mir zu ungenügend als NF-Test. Schließe doch mal irgendeine Siganquelle an den TA an. CD-Player, Signalgenerator, MP§-Player, etc.

Wenn nichts kommt, dann mal die Anodespannung und Anodenstrom der Endstufe (ECL86 Pin6) prüfen, bzw. wenn ok, dann Vorstufe (Pin9) ebenfalls Spannung und Strom prüfen.

Gruß,
Johannes

schabu · 6. März 2011, 15:30

So sehe ich das auch. Es muß heftig brummen, wenn der TA-Eingang bei aufgedrehtem Regler berührt wird. Knackt es nur kurz, ist der erste Verdächtige der Koppelkondensator C 408. Der wird wegen der Abschirmung(die wegfällt) gerne falsch angelötet und das Signal an Masse gelegt.

Michel · 6. März 2011, 18:39

Getauschte Kondensatoren:

- C14
- C121
- C408 (richtig angeschlossen)
- C423
- C424
- C425
- C311
- C603 und 604
- C605 und 606

Es knackt nicht nur, es brummt heftig, hab ich nochmal getestet.
An Pin 6 messe ich 224V.

schabu · 6. März 2011, 19:06

Das heißt ja dann wohl, dasskein Signal aus dem Empfängerteil kommt. Der Hauptverdächtige ist hier immer die Mischröhre ECH81, oder evtl. Kontaktprobleme im Tastensatz. Der sollte gründlich gereinigt und gängig gemacht werden.

Michel · 6. März 2011, 20:42

Wie kann ich denn messtechnisch feststellen ob die ECH81 i.O. ist?
Tastensatz werde ich mir mal morgen vornehmen...

schabu · 6. März 2011, 20:54

Ohn Röhrenprüfgerät wird das wohl nichts. Kannst Du nicht mal eine andere einstecken?

Michel · 6. März 2011, 21:02

Leider nicht, müsste ich mir dann erstmal besorgen.

Michel · 9. März 2011, 16:12

Moin Moin,
die neue ECH81 ist heute gekommen.
Habe sie gleich eingesetzt...
Aber leider hat sich nichts verändert.

Wie soll ich weiter vorgehen?

Danke für eurer Mühe!!!

jpradler · 9. März 2011, 16:22

Was hast du denn für Messgeräte da?

Gruß,
Johannes

Michel · 9. März 2011, 16:26

Nur ein Multimeter

jpradler · 9. März 2011, 16:39

Tja, ein Oszilliskop wäre jetzt nicht schlecht...

In so einem Fall würde ich normalerweise rückwärts (am Eingang des NF-Teils angefangen) das Signal verfolgen.

Zunächst also die Umschaltung des Tastensatzes (U3, M3, L6). Wenn man davor das Signal findet, sind es die Tasten und du behebst es durch eine Reinigung.

Nur mit einem Multimeter wird das natürlich schwierig.

Was du jedoch relativ einfach machen könntest, wäre schonmal die ganzen Spannungen laut Plan kontrollieren. Wenn möglich auch die Ströme. Zudem einen Blick auf den Tastensatz werfen und wenn nötig reinigen.

Gruß,
Johannes

Michel · 12. März 2011, 13:53

Hallo Leute,

ich bin ein bisschen weitergekommen.
Habe die Spannungen gemessen, stimmen soweit.
Den Tastensatz habe ich auch gereinigt.
Es hat sich allerdings nichts verändert.

Ich habe aber mal ein Radio an den Tonbandanschluss angeklemmt.
Und es war auch nichts anderes zu hören als vorher, also ein brummen
bzw. wenn man am Lautstärkeregler dreht, auch mal ein Rauschen.

Vielleicht lässt das ja noch auf eine andere Fehlerquelle hin schließen?

Danke und Grüße
Michel

nightbear · 12. März 2011, 14:01

Hallo Michael,

wenn alle einschlägigen Kondensatoren ersetzt und richtig eingebaut wurden - und dazu solltest Du spätestens jetzt aussagekräftige Bilder hier rein setzen - würde ich das Signal rückwärts verfolgen.
Das Gitter der Triode der ECL86 muss extrem brummempfindlich sein. Ist es das nicht, -> Röhre ersetzen, sonst weiter rückwärts Richtung Lautstärke- und Klangregelteil verfolgen.