Ultra Hifi 9120 Schieberegler defekt

      Hallo liebe Sabaliebhaber,

      für gewöhnlich befasse ich mich ja mit der Restauration von Röhrengeräten, doch nun habe ich einen Sabareciever Ultra Hifi 9120 erhalten. Das Gerät ist soweit funktionsfähig, allerdings sind die Schieberegler für Lautstärke (2x100K) und Balance (100K) abgebrochen, die Knöpfe fehlen ebenfalls. Gibt es dafür Ersatz? Oder kennt jemand eine Möglichkeit die Schieberegler zu reparieren? Falls jemand diese Schieberegler abgeben kann, bin ich natürlich bereit, für die Kosten aufzukommen.

      Gruß

      Ralf
      Hallo Ralf,

      das wird nicht ganz einfach, die Reger waren häufig eine Sonderbauform in den Geräten. Mach mal ein Bild von einem Regler, miß den Lochabstand und den Schiebeweg aus, dann findet sich vielleicht hier jemand, der noch ein entsprechendes Stück hat.
      Neulich hat Dieter bei einem Kofferradio eine Transplantation des Plastikschiebers erfolgreich durchgeführt, also im Ernstfall hilf basteln.

      Wenn Du die Werte hast, schau ich mal nach, was ich noch so in der Bastelkiste habe...
      Gruß, Gunnar
      Hallo,

      hier ein Foto von den defekten Schiebereglern. Der Schiebeweg beträgt 46 mm.



      Die Knöpfe dazu sehen so aus:



      Sollten die Regler nicht aufzutreiben sein, dann könnte ich vielleicht die abgebrochenen Schieber wieder verlängern oder austauschen. Der Beitrag von deltamike liefert ja einige gute Vorschläge dazu. Aber austauschen wäre natürlich das einfachste.

      Der linke Regler ist der Lautstärkeregeler 2 x 100 K mit einem Mittelabgriff. Bei dem Regler daneben handelt es sich um den Balanceregler 100K.
      Ich sehe grade, dass die Regler hier mit Blechrahmen abgeschirmt sind, meine sind nur mit grauem Kunststoffgehäuse (9mm breit) ausgestattet, nicht mal sicher, ob da auch die Knebel passen würden. Bild davon hab ich mal gemacht.



      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Schieberegler.jpg

      Falls nichts passendes aufzutreiben wäre, könnte ich dir ein,zwei davon zukommen lassen, evtl. kannste ja den Knebel eines oder beider Regler "transplantieren"
      --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hallo noch einmal,

      habe mal den Lautstärkeregler ausgebaut und zerlegt.



      Hersteller des Reglers ist "Preh". Die Maße des Knebels sind:

      Höhe 13 mm, Stärke 2 mm und Breite 6 mm.

      Beim Balanceregler ist zu bedenken, dass dieser sicherlich linear sein muss, während das Lautstärkepoti ein logarythmisches sein dürfte.

      Hat vielleicht jemand noch Knöpfe abzugeben? Hans, haben die Knebel Deiner Regler die genannten Maße? Hat Jemand Erfahrung wie man an die abgebrochenen Teile etwas anbringen kann? Vielleicht kleben, ggfls. mit welchem Klebstoff?

      Bin für jeden Tip dankbar.
      Hallo hans decoder,

      Danke für das Datenblatt. Dieser Regler dürfte passen. Handelt es sich um einen Katalogauszug? Gibt es eine Bezugsquelle? Könntest Du das Blatt für den Monoregler (Balanceregler) auch einstellen?

      Die Lage der Kontakte müsste aus dem Foto zu erkennen sein.

      Wenn ich das richtig sehe, käme nach dem Datenblatt die Best.Nr. 1024-604 in Betracht.

      Gruß

      Ralf
      Hallo,

      heute habe ich ausgiebig nach einem halbwegs passenden Schieberegler geforscht. Ergebnis, traurig aber wahr: es gibt nahezu nur einen Hersteller, der in den einschlägigen Elektronik-Shops angeboten wird. Die Regler haben aber allesamt ein Breitenmaß von 9 mm bei einem Schiebeweg von 60 mm.

      Der originale Lautstärkeregler (Stereoregler) misst hingegen 15 mm Breite und ist 60 mm lang, besitzt einen Schiebeweg von 46 mm. Damit entfällt auch die Möglichkeit, lediglich den Schieber aus einem (neuartigen) Ersatzpoti zu verwenden, da dieser viel zu schmal wäre.

      Der Balanceregler hat die Maße 10 mm Breite und 60 mm Länge.

      Bleibt nur die Möglichkeit die abgebrochenen Schieber irgendwie wieder zu verlängern. Oder besitzt jemand die Originalregler und würde sie mir veräußern?

      Gruß

      Ralf
      Hallo,

      hier ein kurzer Zwischenbericht über die "Schiebereglerreparatur". Nachdem ich keinen passenden Ersatz für die abgebrochenen Schieberegler gefunden habe, habe ich mich entschlossen, die abgebrochenen Stummel zu verlängern. Dazu habe ich kleine Holzgabeln gefertigt, aus einem Eisstiel. Diese habe ich mit 2 K-Kleber über die abgebrochenen Stümpfe geklebt. Damit dürfte das Problem geregelt sein.



      Ein weiteres Problemm gibt es nun mit dem Skalenantrieb. Das Seil scheint aus Nylon zu bestehen, ist das original? In den alten Röhrengeräten besteht das Skalenband nämlich aus einem gewebeumantelten Material. Es dreht jedenfalls durch und bewegt den Drehko nicht mehr. Hat jemand Erfahrung, woran das liegen könnte? Der Drehko ist jedenfalls gängig, den habe ich bereits geschmiert. Auffällig ist auch, das die im Foto abgebildete Rolle sich nicht mitdreht, welche Funktion hat sie und was könnte die Ursache sein?

      Hallo Marcus,

      generell wird der Trafo im Betrieb schon gut warm, vor allem wenn man etwas "heftiger" hört. Und auch die von Dir gezeigten Kühlkörper des Netzteil-Moduls werden warm. Allerdings nicht "heiß".
      Wenn es Dir merkwürdig vorkommt, solltest Du die dort fließenden Ströme überwachen, da kann durch Bauteildefekt schon mal etwas aus dem Ruder laufen.

      Sind bei dem Gerät schon einige Bauteile ersetzt worden? Besonders die großen Elkos sehen für mich definitiv nicht wie die Originalbestückung aus. Ggf. ist dabei auch ein Fehler eingebaut worden...
      Gruß, Gunnar
      Gerade hier bei den größeren Becherelkos ist es vorgekommen, dass von vier Bechern zwei mit Defekt ausfielen und auch nur diese ersetzt wurden.
      So ist es hier dann möglich, dass die anderen oder einer davon "nachziehen"...
      Ich hatte diesen Fall an den Spannungsversorgungen der Endstufen eines 92xx- 2 ausgefallen mit Schluss und Rückwirkung an zwei Dioden am Gleichrichter, deshalb alle vier getauscht. --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hallo,

      vielleicht war das Wort "kochen" doch ein bischen zu extrem. Sie werden warm, sodass das Anpackung schon möglich ist, jedoch kurz vor der Schmerzgrenze liegt. Bei Betrieb von UKW und der anderen Wellen fließt typischer Weise ein Strom von 0,5A bei der 15V Versorgungsspannung. In der Stellung "Band", "Phone" fliesst nur noch ein Strom von 0,25A.
      Ich schätze ich bin doch eher andere Betriebstemperaturen gewohnt, denn meisten "schmorren" die aktive Bauteile bei eigenen Konstruktionen mit max. 40°C vor sich hin, eher bei Zimmertemperatur.

      Hab die beiden gekennzeichneten Transistoren inzischen auf einem viel größerem Kühlkörper geparkt. Jetzt werden sie auch nicht einmal richtig warm :)

      Im NF-Teil des Verstärkers wurde jedes Bauteil getauscht, Widerstände inklusive. Nur 6 Kondis und die beiden großen Elkos nicht. Diese ziehen in nächster Zeit auch noch nach. Während des Tauschs habe ich schon sehr sorgfältig gearbeitet. Erst den Wert im Schaltplan abgelesen, dann den tatsälichen Wert des Bauteils auf der Platine überprüft, wenn diese übereinstimmen wurde das Bauteil gegen das Neue ausgetauscht, das auch die selben Werte hat und das ganze auf einer Liste festgehalten. Bei Elkos wurde die Spannungsfestigkeit immer eine Stufe höher gewählt.

      Mfg Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Hallo Marcus,

      als Faustregel galt früher eine Höchsttemperatur von 100°C bei manchen Halbleitern. Entsprechend sparsam fielen dann die Kühlkörper aus.

      Das Problem waren gar nicht die Gefahren für Transistoren oder Spannungsregler, sondern die resultierenden langfristigen Schäden an den Lötstellen und am Platinenmaterial, das langsam zu Kohlenstoff umgesetzt wurde.

      Wenn ich beim Afassen das Gefühl "kurz unter der Schmerzgrenze" habe, sind es meist Temperaaturen von 45-50°C. Also gar nicht so schlimm.

      Dennoch ist Deine Maßnahme mit den größeren Kühlkörpern in Hinsicht auf Lebensdauer und Stabilität genau richtig.
      Der Einsatz von WIMA Kunststoffolienkondensatoren im Signalweg ist vorbildlich.
      So ist der Receiver optimal revidiert und fit für viele Jahre!
      Achim