Bodensee 3DS, der Zweite.

      Hallo Armin,

      nach einigem Überlegen gibt es noch eine Fehlermöglichkeit bei der alle genannten Symptome zutreffen. Dann muss aber entgegen deinen bisherigen Angaben auch die Schirmgitterspannung der ECL80 fehlen.

      Also du misst jetzt mit dem Ohmmeter (Gerät ausgeschaltet) zwischen den beiden äusseren, dem UKW-Tuner zugewandten, Lötstützpunkten der Lötösenleiste (mit Pfeilen markiert), den Widerstand. Dieser sollte etwa 1,1kOhm betragen. Falls dieser gegen unendlch geht, ist die Wicklung des Hilfstrafos unterbrochen.

      Oft kommt es vor, dass die betreffenden Anschlussdrähte gebrochen oder schlecht angelötet sind. Sonst ---> Trafo defekt.



      Der gelbe und der rote Draht vom Hilfstrafo sind die im Fehlerfall in Frage kommenden Kandidaten
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      nochmals vielen Dank für Dein Interesse und Deine Hilfsbereitschaft.
      Habe gerade eben die von Dir genannten Anschlüsse gemessen.
      Der Widerstand ist tatsächlich enendlich. Nun werde ich den Trafo und die Anschlüßdrähte mal genauer untersuchen.
      Hatte heute mittag schon mit Franz (Lollocat) ein langen Telefongespräch zu dieser Problematik. Da haben wir schon den Röhrensockel der ECL 80
      zu den Verdächtigen gezählt, zumal sich auch die Röhre ungewöhnlich leicht in den Sockel einstecken läßt. Aber zuvor möchte ich ersteinmal den Trafo überprüfen. Wenn ich an den Anschlußdrähten nichts finde, wie kann ich denn dann den Trafo überprüfen?

      Gruß

      Armin
      Hallo Armin

      löte die beiden von Peter markierten Drähte (gelb und rot) von den Lötanschlüssen ab und miss nocheinmal auf Durchgang. Ist dann der immer noch kein Widerstand zu messen dann zieh mal vorsichtig an dem Kupferdraht, ist dieser fest liegt eine Unterberechung im inneren des Trafos vor und da hilft nur ein neuer.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Armin,

      wenn der Trafo innerhalb der Wicklung eine Unterbrechung hat, ist er nicht mehr reparabel, besonders weil die "Hochspannungswicklung" mit ihrem dünnen Draht innen, also unter der Niederspannungswicklung angebracht ist. --- Der Trafo müsste neu gewickelt werden.

      Es gibt aber auch eine einfache Abhilfe, indem man einen 10kOhm/1W -Widerstand zwischen die Punkte 2 und 7 der Lötleiste einlötet. Das sind die Punkte an denen jetzt einerseits der rote Draht des Hilfstrafos angelötet ist und andererseits der rote Draht der Siebrossel.

      Wenn dieser Widerstand eingelötet ist, sollte die Automatik einwandfrei arbeiten - nur ist dann die Funktion Zwangslauf nicht verfügbar, was sich aber beim üblichen Betrieb kaum nachteilig auswirken sollte.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo zusammen,

      zunächst habe ich die von Peter genannten Anschlüsse auch mal bei meinem intakten Bodensee gemessen. Da hatte ich genau die von Peter genannten 1,1 KOhm. Also bin ich jetzt beigegangen und habe, wie von Euch empfohlen, sämtliche Anschlüsse vom Trafo überprüft. Und was finde ich da:





      Einen Anschlußdraht der versteckt hinter dem Trafo saß. Das habe ich nur dadurch bemerkt, weil ich sämtliche Drähte überprüfen wollte und ich diesen mit einer Prüfklemme angehoben habe. Den Draht angelötet undschon waren die 1,1 KOhm da. Jetzt Gerät eingeschaltet und der Motor lief.
      Schnell-und Suchlauf funktionierten. Der Suchlauf vorerst nur in einer Richtung optimal, aber ich denke, dass ist reine Einstellungssache am Steuerfilter. Jedenfalls bin ich jetzt froh und glücklich, dass alles wieder läuft.
      Ich möchte mich recht herzlich bei Franz und Peter bedanken, die mit Ihrem Fachwissen und Ihrer Hartnäckigkeit nicht aufgegeben haben, bis der Fehler gefunden war.
      So macht das natürlich Spaß. Wenn das Gerät fertig ist, werde ich es Euch natürlich auch präsentieren.

      Hier ist schönes Wetter, und so werde ich mich jetzt zufrieden an die Gartenarbeit begeben.

      Liebe Grüße aus Ronnenberg

      Armin
      Hallo zusammen,

      das Gerät ist jetzt soweit fertig. Die Automatik läuft jetzt auch in alle Richtungen optimal. War nur ein Kontaktfehler in der Wippe. Ich brauchte noch nicht einmal des Filter abzugleichen. Dann noch das magische Auge ersetzt und die Motorabschaltung a la Achim eingebaut. Ist wirklich eine Uhrmacherarbeit, aber es lohnt sich.
      Ich habe jetzt nur noch das Problen, wie bei meinem anderen Bodensee 3DS übrigens auch, dass er sehr störend brummt. Weit über das normale Mass hinaus. Kein anderes Gerät brummt so laut, obwohl Gleichrichter und Netzteilelkos erneuert sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das normal ist. Bevor ich mich jetzt auf die Fehlersuche mache, würde ich gerne mal von anderen Bodensee 3DS Besitzern hören, ob es bei ihnen auch so laut brummt.

      Gruß

      Armin
      Hallo Armin,

      zuerst das Wichtigste, der Brumm ist jedenfalls nicht normal.
      Ich habe bisher 4 Bodensee 3DS gemacht und nach der techn. Überholung hatte einer noch einen leichten Brumm. Durch eine Vergrößerung der beiden
      50µF- Elkos hinter dem Gleichrichter auf 390 µF war der Brumm restlos verschwunden.
      Dein Gerät ist aber durchaus kein Einzelfall, hier im Forum waren schon verschiedentlich Klagen über brummende 3DS, sowohl Bodensee als auch Freiburg, zu lesen. Ob das jetzt in jedem Fall durch die Vergrößerung der Elkos zu lösen ist kann ich nicht sagen, vielleicht hängt die Ursache auch mit der Lage der Leitungen unterm Chassis zusammen oder der Position der Elkos, die ja bei einer Erneuerung unter das Chassis wandern.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo zusammen,

      vielen Dank für Eure Antworten. Der Brumm ist also nicht normal.
      Ich habe mich auch nicht präzise ausgedrückt. Der Brumm ist auf
      alles Bändern, auch TA, er lässt sich auch nicht mit dem Lautstärke-oder Klangregler verändern. Werde jetzt mal die Kapazitäten der beide 50µF
      Elkos erhöhen und die Masseanschlüsse überprüfen. Übrigens, bei gezogener ECC 83 brummt er auch noch.

      Liebe Grüße

      Armin
      Hallo Armin,

      hier mal etwas was Saba selbst in der Kundendiestschrift preisgegeben hat.



      Wenn Du den Selengleichrichter gegen einen Silicium ausgetauscht hast musstet Du zwangsläufig auch einen Vorwiderstand in die + Leitung setzen. Demzufolge ist der von Saba vorgeschlagene 50 Ohm Widerstand nicht mehr notwendig und Du kannst direkt am GR + einen zusätzlichen Elko anschließen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      vielen Dank für Deine Mühe. Das habe ich gerade eben ausprobiert und den Masseanschluß des zus. Elkos nur mit einer Klemme an Masse verbunden, um besser den Unterschied heraushören zu können. Leider keine Verbesserung. Das Ganze dann noch mit einem 100µF Elko probiert,
      brachte aber auch nichts. Mir ist schon klar, dass es für so einen Brumm unzählige Möglichkeiten gibt, aber vielleicht können wir den Fehler zumindest eingrenzen.

      Gruß

      Armin
      Dann fragen wir doch mal die Experten:
      Wenn also alle Spannungen an der Endpentode EL12, dh. Anodenspannung 265V , Schirmgitterspannung 262V, Kathodenspannung 8,5V vorhanden sind, die ECC83 entfernt und das Steuergitter der EL12 auf Masse gelegt ist sollte eigentlich kein Brumm mehr zu hören sein. Dem ist aber nicht so, denn der Brumm hat sich gerigfügig verändert indem das Steuergitter auf Masse gelegt wurde. Meine Vermutung liegt nach wie vor dass der Brumm durch eine unsaubere Anodenspannung hervorgerufen wird, was anderes fällt mir dazu nicht mehr ein.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo die Runde,

      zunächst ist der Bodensee 3DS im Vergleich zum sehr ähnlichen Freiburg 3DS anfälliger für einen Brumm, da er keine Gegentaktendstufe hat, sich ein "Ripple" auf der Anodenspannung daher nicht kompensiert.

      Der Servicehinweis von Saba weist in dieselbe Richtung. Auch ist die G2-Spannung beim Bodensee zusätzlich über eine weitere Siebdrossel gesiebt.
      Nach dem bislang Gesagten könnte die Ursache, wenn es ein 100 Hz Brumm ist, in der Anodenspannung, der G2-Spannung oder, wenn es ein 50 Hz Brumm ist, ggf. in der EL12 selbst liegen (Heizung?).

      Wenn natürlich das Gerät aufgrund eines anderen Defektes eine zu hohe Stromaufnahme hat, wird die Siebung teilweise wirkungslos. Daher sollten auch die Ströme in den A1 und A2 Zweigen gemessen werden!

      Und noch was: Nachdem schon ein Anschluss des Automatictrafos nicht angeschlosen war, sollte genauestens(!) geprüft werden, ob alle 4 Anschlüsse der Siebdrossel auch korrekt angeschlossen sind.

      Ist überhaupt ein Vorwiderstand am neuen Gleichrichter?

      Bilder wären auch von Vorteil...
      Achim
      Hallo Franz, hallo Achim und alle Mitleser,

      @ Franz, die von Dir genannten Spannungen werde ich nochmals prüfen.


      @ Achim, der Gleichrichter hat einen Vorwiderstand von 110 Ohm. Die Anodenspannung ist damit genau nach Plan. Ströme habe ich noch nicht gemessen. Werde ich auch noch tun. Die EL 12 ist in beiden Geräten neu. Bilder kann ich auch einstellen. Gibt es
      etwas, was ich genauer fotographieren sollte, oder soll es nur ein allgemeiner Eindruck sein?

      Gruß
      Armin
      Hallo Armin,

      lass uns doch mal an Deiner Lösung der Automatikabschaltung bildlich teilhaben. Ich kann mich daran erinnern, dass ich bei meinem letzten Bodensee 3DS, der den LS-Motor auch eingebaut hat (ergo die Verkabelung nahezu über das ganze Gerät führt), anfänglich aufgrund der Kabelführung der Automatikabschaltung mir einen 100Hz Brumm einfing. Vielleicht eine mögliche Eingrenzung Deines Fehlerbilds?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      nun hat gerade mein Akku der Digitalkamera schlapp gemacht und das Ladegerät ist im Büro. Ich habe aber keine Leitungsprobleme gehabt wie Du .
      Ich habe keinen LS-Motor und ich konnte das Kabel vom Motorabschalter
      auf kürzestem Wege durch das Chassis führen zum 0,3 µF Motorkondensator,
      an dem ich die Kabel getrennt habe. Hier aber ein Bild vom Schalter, bei dem allerdings noch die Anbauteile fehlen:



      Gruß

      Armin