Villingen 6-3D kein UKW-Empfang

      Hallo Forum,
      einem Bekannten helfe ich gerade ein Villingen 6 – 3D zu reparieren. Mit meinem Latein bin ich jetzt am Ende und hoffe auf professionelle Hilfe in diesem Forum.
      Was ist das Fehlerbild?
      Kein UKW-Empfang – nur leichtes Prasseln im Lautsprecher
      AM-Bereich und NF-Bereich sind einwandfrei in Ordnung
      Keine FM-ZF am Gitter der ECH81
      Aus dem Fehlerbild schließe ich das der ZF-Pfad mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ordnung ist und der Fehler nur im UKW-Vorsatz liegen kann.
      Was wurde schon geprüft?
      Das Variometer ist in Ordnung. Anodenspannung und Anodenstrom sind wie im Schaltbild angegeben. Gitterspannungen leicht negativ. Keine offensichtlich defekten Bauteile oder schlechte Lötstellen konnten mit der Lupe identifiziert werden. UKW-Kontakte des Tastensatzes sind ohmisch gemessen in Ordnung. Die Oszillatorfrequenz des defekten Radios konnte auf einem anderen Radio nicht empfangen werden.
      Die Röhren ECC85 und ECH81 wurden mit bekannt guten Röhren ersetzt.
      Der Ratio-Elko wurde auch ersetzt. Der 140pf-Kondensator im Oszillatorkreis hat seine nominale Kapazität. Gitterableitwiderstände sind ohmisch in Ordnung.
      Liege ich mit meiner Fehleranalyse richtig oder habe ich etwas übersehen? Was kann ich noch machen, um den Fehler einzukreisen bzw. zu finden. Messmittel sollten keine Limitation sein.
      Ich hoffe auf ein paar neue Ideen…
      Herzliche Grüße
      Uli
      Hallo Dieter und Uli.
      Dass der Oszillator NICHT schwingt, hat Uli doc schon auf zwei Methoden belegt.
      Die neg. Spann. am G1 wird wohl unter 1,5 bis 2,5 liegen?
      Die Abhörmethode stammt von mir und ist zuverlaessig.

      http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Oszillatortest_V5.pdf

      Ich empfehle mal hier zu lesen.

      http://www.radiomuseum.org/forum/saba_saba_ukw_technik_hier_die_reparatur_einer_uk.html






      und dieses C einmal mit einem 2ten überbrücken, dann kann er sich den Umweg (knoll) vielleicht sparen.
      Das - Ug1 hat er doch sicher mit einem Entkopplungs-Widerstand gemessen.

      http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Messen%20des%20Oszillators_V6a.pdf
      hans
      Hallo Hans und Dieter, vielen Dank für das schnelle Feedback und die neuen Ideen.
      Den Ansatz von Dieter denke ich schon beschritten zu haben, deshalb sind die Vorschläge von Hans für mich sehr interessant.
      Die Gitterspannung lagen um die -1.5V, wenn ich mich noch richtig erinnere.
      Nach dem Schaltplanausschnitt zu beurteilen ist die Oszillatorschaltung im Wildbad 11 prinzipiell die gleiche wie beim Villingen 6. Deshalb wird der nächste Schritt sein, mal das vergleichbare C im Villingen zu ersetzen.
      Um eine „Materialschlacht“ zu vermeiden versuche ich eigentlich immer erst messtechnisch an einen Fehler heranzugehen (manchmal ist eine andere Herangehensweise wohl schneller).
      Da ich nur relativ selten an diesem Gerät arbeiten kann wird ein (hoffentlich positiver) Ergebnisbericht etwas länger dauern.
      Nochmals vielen Dank (auch für die Linkinformation).
      Uli
      Hallo Uli.

      Die -1,5 Volt sagen mir aber, der FM-Osc. schwingt!



      Wenn nein,

      kommen alle markierten Cs in Frage. Die Reihenfolge:
      der 20pF, der 11pF, der 140pF wurde schon gemessen und jeder der 12pF.
      Von jedem gibt es schon negative Ergebnise.
      Das ausbauen der 2x12pF kann man vereinfachen, indem man die Mitte der Cs von der Spule (links) trennt. Empfang gibt es dann keinen. Nur den Osc. mit den Methoden testen.

      hans
      Hallo Hans, es wird mir wohl nichts übrigbleiben, als alle in Frage kommenden Cs im Oszillator zu prüfen.
      Was sollte denn die Spannung am UG1 sein, wenn der Oszillator nicht schwingt?
      Nightbear, den C111 (siehe Wildbad-Schaltbilld) hatte ich schon als erstes beim Villingen (hier 140pf) durchgemessen. Hatte 142pf – aber vielleicht muss da noch etwas Kraft oder Kältespray benutzen.
      Danke und Gruß
      Uli
      Hallo Uli und die Leser hier.

      Wenn ein , oder dieser Oszillator nicht schwingt, stellt sich am G1 eine nur leicht negattive Spannung ein. Das nennt man den Anlauftsrom.
      Negative Ladungstraeger "Elektronen" werden gegen das G1 geschossen, laden das negativ auf.
      Je nachdem wie gross der Ableitwiderstand und die Emisson ist, stellen sich Spannungen von 0,1 bis 0,7 Volt ein. Siehe die NF- Vorstufe mit 4,7 bis 22 Megohm.
      Einen Tipp noch, wenn man sich nicht sicher ist ob diese negative Spannung nun von der Hf oder der Raumladung kommt, schliest man den Osz- Kreis kurz,
      dann zeigt sich das sofort. In Deimem Fall dort wo der 20pF mit der Spule verbunden ist (dort wo ich den blauen Punkt gemacht habe)
      Da passiert sonst nichts, nur der Osz. stoppt.
      Probieren kannst Du manches, K60 nur einmal, dann ist der TUNER hin!



      Dafuer gibt es TUNER 600

      EDIT: Hast Du auch beachtet, dass beim Suchen mit Zweitradio, der Oszillator nicht 10,7 Mhz sondern 6,75 Mhz oberhalb der Empfangsfrequenz zu finden ist oder sein soll.



      Ich denke der Villigen 6-3 hat die gleiche BOX ' 54 00<9> /DU30




      hans
      Hallo Hans, das mit der anderen ZF hatte ich berücksichtigt und das Empfangsteil scheint das gleiche zu sein wie von dir "bebildert".
      Inzwischen hatte ich wieder etwas Zeit. Leider scheine ich mich im Kreis zu drehen, denn bei einer Nachmessung der Anodenströme kam ich auf 9,9mA (bei einer Gittervorspannung von -0,52V) und einem Spannungsabfall von 192V am 20KOhm Anodenwiderstand.
      Plötzlich (?) waren auch die Spannungen den Siebkondensatoren nur noch 223V respektive 283V (statt wie angegeben 255V und 294V). Da wir ja inzwischen mit 230V Nennspannung arbeiten sollten die angegebenen Spannungen ja noch ca. 5% höher liegen. Der höhrere Anodenstrom im Oszillator belastet natürlich das Netzteil zusätzlich, aber hat das schon diesen Spannungsabfall zur Folge? Die oszillografierte Spannung am zweiten Siebelko ist übrigens fast ohne Welligkeit (und Kapazitätswerte sind in Ordnung). Kathodenelko in der Endröhre wurde vosichtshalber schon gewechselt.
      Den Vorschlag mit dem Kurzschliessen der Oszillatorkreises habe ich noch nicht befolgt, aber alle Kondensatoren (ohne Erfolg) nachgemessen.
      Frage: woher könnte der höhere Anodenstrom (beim gemessenen Arbeitspunkt) kommen?
      Ja wenn der Oszillator schwingt hat die ECC85 II minus 1, 5 bis 2,5volt Vorspannung, der Anodenstrom liegt nach Datenblatt eben dort wie der Plan sagt. Wenn der Osz. nicht schwingt, stehen am G1 nur Null bis -0,52 Volt
      Der Anodestrom muss ansteigen. So ist das korrekt! Die Röhre macht was sie machen muss.-

      Siehe das Kurvenblatt ganz unten Ia zu Uoszill.
      ##
      http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Die%20Anschwingsteilheit%5Fv2%2Epdf
      Nach langer Zeit bin ich mal wieder da. Nachdem ich ein zweites Gerät parallel auf dem Tisch hatte (unterbrochene Spule in der Anodenspannungszuleitung zum UKW-Teil) habe ich mich nochmal auf die Suche gemacht. Und siehe da - mit einer Widerstandsmessung konnte ich ca. 4kOhm parallel zum 140pf-Kondensator messen. Also doch der 140pf Kondensator! Ein wenig an den Anschlüssen und an der Einlötstelle am UKW-Gehäuse nachgelötet und schon funktierte das Radio.
      Ich würde gerne den Kondensator austauschen. Ist die spezielle Bau- und Einbauform für die Temperaturkonstanz notwendig oder kann ich einen normalen (stabilen) Kondensator einbauen?
      Vielen Dank an Hans, er lag mit seinen blauen Punkten goldrichtig.
      Grüße Uli