Villingen 125 Kondensatorliste

      Hallo,

      kurzer Zwischenstand:

      ECL82, ECH81 und EBF89 gegen geprüfte Röhren getauscht.

      Der Klang ist deutlich besser geworden, fast normal.
      Glühbirne glimmt immer noch recht hell.
      Heizspannung bleibt mit unter 5V zu niedrig.

      In den nächsten Tagen werde ich kaum Zeit haben, mich um das Radio zu kümmern. Das ist vielleicht ganz gut so. Vielleicht klärt das den Blick. :o)

      Edit: 1 Ohm Widerstand ist leider nicht vorhanden, Zeit momentan auch nicht.

      Christian
      Hallo zusammen,

      gestern habe ich das Villingen wieder hervorgeholt.

      Leider hatte ich Andreas Hinweis bzgl. des 1 Ohm Widerstandes nicht mehr im Hinterkopf, so dass ich zunächst einmal so die Heizspannungen gemessen habe.
      Zuvor habe ich alle Widerstände, teilweise auch einseitig ausgelötet, auf der ZF und NF Platine durchgemessen. Leider habe ich keine Auffälligkeiten feststellen können.

      Dann habe ich das Radio mit 60W Glühbirne, 1N4007 Diode und Vorwiderstand jedoch OHNE Röhren bis auf die ECC im UKW Teil, die immer noch fest sitzt, ans Netz genommen.

      Beim Einschalten leuchtet die Birne kurz auf und erlischt dann. Die Heizspannung pendelt sich mit dieser Bestückung bei 6,4V ein.

      Ich könnte mir vorstellen, dass die Heizspannung ohne ECC85 noch höher liegen müsste als 6,4V. Ohne Last habe ich (glaube ich) mal am ausgebauten Trafo 7V gemessen. Da nun statt 220V Netzspannung 230V anliegen sind die 6,4V schon fast zu wenig, oder?

      Dann habe ich jeweils immer nur eine Röhre eingesteckt und die Heizspannung gemessen:

      ECH81: 6,0V, Lampe glimmt minmal

      EBF89: 6,01V, Lampe glimmt leicht

      ECL82: 5,2V, Lampe glimmt

      Alle Röhren inkl. EM: 4,8V, Lampe glimmt noch mehr

      Nach dem Einschalten schnellt die Heizspannung kurzzeitig über 10V und pendelt sich dann kurzzeitig bei 6,3V ein. Dann bricht die Heizspannung zusammen und fällt mehr oder weniger langsam auf die obigen Werte. Dieses Verhalten ist bei allen Konstellationen reproduzierbar zu erkennen.

      Ich habe Ersatz für den Netztrafo und AÜ geschenkt bekommen. Bevor ich mir die Arbeit mache und die Trafos tausche, möchte ich gerne wissen, ob ihr es überhaupt für möglich haltet, dass es an diesen liegen kann?

      Ich habe keinen Plan mehr……

      Christian
      Hallo Christian,

      das klingt alles sehr merkwürdig !!

      Mein Lösungsansatz wäre, die Heizwicklung direkt am Trafoausgang abzulöten und einen 2 Ohm Widerstand, der ca. 3 A Strom erzeugt, anzuklemmen. Allerdings muß der 20 Watt aushalten können.
      Ersatzweise habe ich es auch schon mit einer 6V/20W Halogenbirne versucht, so man zur Hand hat.

      Wenn die Heizspannung dann wieder in den Keller geht, hast du Gewissheit, dass der Trafo einen Fehler hat.

      Gruß, Dieter
      Hallo Christian und Mitleser,

      kann es sein das hier ein Denk/Messfehler vorliegt?
      Wenn ich das richtig interpretiere werden alle Messungen mit vorgeschalteter 60 Watt Glühbirne durchgeführt und wenn ich mich recht entsinne teilt sich je nach Verbrauch die angelegte Netzspannung an den in reihegeschlteten Verbrauchern (Glühbirne und Radiogerät) auf. z.B. Glühbirne 60Watt Radiotransformator auch 60Watt somit stehen jeden Verbraucher ausgegangen von 230V ~ nur 115V~ zur Verfügung.
      Das würde auch den Messungen entsprechen, je mehr Röhren vom Trafo mit Heiz- und Anodenspannung versorgt werden müssen desto mehr Strom kommt zun fließen. Was wiederum bedeutet das an der 60w Glühbirne immer mehr Spannung abfällt die letztendlich dem Trafo nicht mehr zur Verfügung steht.
      Wäre es nicht sinnvoll das Gerät ohne Vorschaltbirne kurzfristig ans Netz zu legen und dabei die Strom- Leistungsaufnahme zu messen und mit den Herstellerangaben zu vergleichen. Liegt der Verbrauch weit über den Herstellerangaben, ich gehe mal davon aus dass das Gerät nicht mehr als 60 Watt verbraucht, sofort wieder vom Netz zu trennen. Die Anodenspannung vom Gleichrichter zu kappen, den Heizkreis beizubehalten und die Messung wiederholen um herauszufinden wo zuviel Strom verbraucht wird (Heiz oder Anodenkreis). Dementsprechend die Strompfade im Heiz oder Anodenkreis aufzutrennen und zu schaun wo sich der Stromfresser verborgen hält.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Als ich noch nicht über einen Regeltrafo verfügte habe ich auch noch nichts vom Vorschalten einer Glühbirne gehalten, stattdessen bevorzuge ich bis heute die Methode, anstatt der Sicherung ein A- meter am Sicherungshalter anzuschließen. Das ergibt eine sichere Aussage, ob das Radio zuviel Strom zieht oder alles im grünen Bereich liegt.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Gab's mal bei Aldi für einen 10er.

      Es läßt sich damit ganz schnell erkennen ob die Gesamtstromaufnahme(Leistungsaufnahme) zu hoch ist.

      Hatte vor kurzem einen Wildbad9 mit defektem Netztrafo.
      Habe auf diesem Gerät eine Stromaufnahme von ca. 460 Watt gehabt.
      Natürlich war die 0,5er Sicherung durch.
      Habe um den Fehler zu lokalisieren eine 2A Sicherung reingemacht, und dann ganz kurz eingeschaltet. Ursache war ein Windungsschluß an der Sekundärwicklung.
      Nicht Heizwicklung!

      Die Leistungsaufnahme steht bei jedem Saba-Gerät und auch bei anderen Herstellern natürlich auch, auf der Rückwand.
      Ob die Leistungsaufnahme korrekt ist sollte die allererste (Pflicht-!!)Prüfung an einem Röhrenradio sein.


      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Ich habe da ein anderes Mittel.

      Momentan gibt es wieder günstig bei Pollin gebrauchte Wechselstromzähler:
      http://www.pollin.de/shop/dt/MzU5OTQ0OTk-/Messtechnik_Uhren/Messtechnik/Sonstige_Messgeraete/Wechselstrom_Zwischenzaehler.html
      Vorteil des Zählers, er zählt nur echte Wirkleistung, was die digitalen Kaufhausdinger meist nicht können. Auch finde ich das drehende Rädchen recht angenehm. Man sieht sofort an der Drehgeschwindigkeit, ob der Prüfling viel oder wenig Strom zieht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo in die Runde,

      wie man den Erstbetrieb eines alten Radios plant und vor allem dieses schützt ist relativ egal und es ist dem Bastler überlassen, welche Methode er für sich wählt.

      Für mich (ich betreibe ein echtes Wattmeter, umschaltbar bis 2500 W) gibt es für die Inbetriebnahme eines für mich unbekannten Radios keine Alternative mehr. Viel zu oft hatte ein Kurzschluß im Sekundärbereich bereits bei 30 Volt am Regeltrafo mehr als Nennleistung angezeigt. Da hieß es sofort NOT-AUS und Fehler suchen. Ein Einstecken in die 230V Steckdose hätte binnen Sekunden fatale Folgen für wertvolle Bauteile (Trafo) verursachen können !!

      Gruß, Dieter
      Einen einstellbaren Trenntrafo haben Dieter, ich und nicht mehr so viele Mitglieder, eher selten die Gelegenheitsleser.

      Das mit der Glühlampe und Messen der Leistung oder des Stroms ist dann eine ganz gute Idee. Man muß dann aber rechnen oder wenigstens überschlagen, was im Prüfling und was in der vorgeschalteten Glühlampe an Leistung umgesetzt wird. Nebenbei, eine Glühlampe ist ein Kaltleiter, kein konstanter ohmscher Widerstand. Deshalb ist die Glühlampe zum einfachen Testen recht interessant. Hat man sie richtig dimensioniert, stört sie bei einem intakten Gerät eher wenig, leuchtet aber merklich, wenn der Prüfling deutlich zu viel Leistung aufnimmt. Hier ein Link zu Wiki, Kaltleiter:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kaltleiter
      Man beachte dort das Diagramm der Glühlampe, wie sich deren Widerstandswert in Abhängigkeit von der Temperatur ändert, ist grob eine Dekade zwischen kalt und Betrieb bei Nennleistung, optimale Temperatur des Glühfadens.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Vorab: Vielen Dank für eure Hinweise und Tipps!

      Bzgl. Regeltrafo hat Andreas wohl recht. Als "Gelegenheitsbastler" hat man so in Gerät nicht unbedingt zuhause stehen.
      Wenn ich allerdings aufzähle, was ich mir infolge der meiner Saba-Dual-Infektion bereits alles angeschafft (neues Multimeter, Watt-o-Meter, Ersa Lötstation, Elektriker Schraubendreher Set, gebrauchtes und bisher unbenutztes Oszi (für 10€), Bauteile, Lack, Politur, Putzwolle, Entbeizer, Röhren, Platinen, Kabel, Stecker, Keller umgebaut -> Beleuchtung, .....)
      habe, ist eine Trenntrafo auch nicht mehr abwegig. ;)

      Nachdem ich nochmals alles optisch geprüft habe und das Watt-O-Meter mit Glühbirne akzeptable Werte <50W anzeigte, habe ich die Lampe entfernt und ein Amperemeter in die Zuleitung geklemmt.

      Ergebnis:


      Nennleistung laut Rückwand: 50W
      I = P / U = 50 W / 230 V = 0,21 A

      Ist:
      I = 0,265A
      U = 230 V

      P = U * I = 230 V * 0,265 A = 61 W

      Naja, ich glaube, das Wattmeter miss Mist... aber ich denke, ich kann das Radio erstmal spielen lassen.

      Der zusätzliche Vorwiderstand mit 100 Ohm wird allerdings so heiß, dass man ihn nur kurz anfassen kann. Die ECL wird irre heiß....

      Spannungen messe ich morgen.

      Gruß,
      Christian
      Guten Morgen,

      @Franz: Das ist schon die Messung ohne Lampe.

      @Heino: Ich bin bzgl. des Widerstandes nur verunsichert, weil mir diese hohe Wärmeentwicklung bei meinen vorigen Projekten (Wildbad W und FDS 125) überhaupt nicht aufgefallen ist. Auch waren die EL95 im FDS subjektiv nicht so heiß.

      Ich frage mich gerade, was ich eigentlich die ganze Zeit am Villingen getrieben habe? Das Radio ist verhext.... erst fliegt die Sicherung raus, dann fummele ich ewig dran rum, weil die Spanungen nicht stimmen und obwohl ich nichts gemacht habe, läuft es auf einmal. Heute Abend mache ich nochmal Kontrollmessungen.

      Gruß,
      Christian
      Sandmaennchen postete
      ..... und obwohl ich nichts gemacht habe, läuft es auf einmal. Gruß,
      Christian
      Hallo Christian,

      genial, mich würde jetzt mal brennend interessieren, was Du an dem Radio NICHT gemacht hast. Das könnte ich dann in Zukunft auch NICHT machen, die Radios würden von allein laufen und ich hätte 'ne Menge Arbeit gespart :D
      Ich erlebe oft das genaue Gegenteil, ich bastle und bastle und löte und löte und plötzlich spielt das Radio nicht mehr.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo Leute!

      @Otto: Ich kann Dir genau sagen, was ich NICHT gemacht habe, nämlich mit viel Sachkenntnis und Erfahrung völlig systematisch gemessen und gelötet und ÜBERHAUPT! ;o)

      Ernsthaft:
      Ich habe nun die Spannungen im Radio ohne Vorschaltlampe durchgemessen.
      Die Heizspannung liegt bei ca. 6,6V.
      Ich habe mich durch eben diese Lampe verwirren lassen, da sie wohl tatsächlich die Ursache für die niedrige Heizspannung ist. Da ich den Netztrafo lackiert hatte, vermutete ich, dass ich ihn beschädigt habe. Da die ECL auch noch Störgeräusche verursacht hat, wie in meinem vorherigem Projekt die EL95, wurde ich weiter verunsichert. Außerdem brannte zweimal die Sicherung durch.
      So habe ich wohl das Wesentliche aus den Augen verloren.

      Wie auch immer, einen Wermutstropfen gibt es immer noch.
      Das magische Band ist bei UKW fast immer komplett geschlossen, auch wenn kein Empfang vorhanden ist. Bei AM sieht es so aus, als wenn es korrekt funktioniert. Allerdings habe ich schlechten bis keinen AM/FM Empfang im Keller.

      Also habe ich alle Spannungen (in Klammern die Sollwerte aus dem Schaltplan) an den Röhren gemessen:

      ECL82:
      Pin 2: 13,2V (12V)
      Pin 5: 6,6V; (6,3V)
      Pin 7: 170V (Netzteil +3 170V)
      Pin 9: 51V (55V)

      ECH81:
      Pin 1: 57V AM / 68V FM (55V/65V)
      Pin 5: 6,6V; (6,3V)
      Pin 6: 186V AM / 150V FM (180V/150V)
      Pin 8: 87 V AM (90V)

      Netzteil:
      +1) 220V (215-220V)
      +3) 170V (170-190V)

      Das sieht ja schon ganz gut aus!

      Die Werte an der EBF passen jedoch nicht:

      EBF89:
      Pin 1: 72V AM / 57V FM (115V/105V) !!!!!!
      Pin 2: -0,5V
      Pin 5: 6,6V; (6,3V)
      Pin 6: 160V AM / 143V FM (155V/140V)
      Pin 8: -0,7V FM / -0,4V AM
      Pin 9: -5,5V FM / ca. 0V AM

      EM84:
      Pin 1: -5,5V FM / ca. -0,8V AM
      Pin 6: 192V AM / 170V FM
      Pin 7/9: 42V AM / 80V FM (30V) !!!!!!

      Erstmal so lassen und das Radio aus dem Keller holen und (Empfang) testen oder seht ihr noch Handlungsbedarf bzgl. der Spannungen an der EBF/EM?

      Christian
      Edit: da bisher noch niemand auf diesen Beitrag geantwortet hat, editiere ich ihn auf den aktuellen Stand.

      Hallo,

      ich habe am Radio weitergearbeitet, d.h. Gleichrichter mit Diode bestückt, zusätzlichen 100 Ohm Vorwiderstand mittels Blech befestigt, Seil für Ein/Aus Schalter montiert, Entstörkondensator eingebaut.

      Der Fehler mit dem magischen Band, d.h. das die Anzeige immer fast komplett geschlossen ist, und der fehlerhaften Spannungen an Pin 1 der EBF und EM konnte ich nicht beheben.

      Der UKW Empfang ist unsauber, leicht verzerrt. Die Sender lassen sich nur mit sehr viel Feingefühl einstellen, meist klingen sie unsauber.

      Aus diesem Grund habe ich mich der feststeckenden ECC in der UKW Box endlich beschäftigt. Nach einigem Rumbraten mit dem Lötkolben am festgelöteten Schirmblech der ECC und dem Entfernen desselben, ließ sich die ECC dann endlich lösen.

      Ich habe sie, wie alle anderen Röhren auch, durch geprüfte Röhren von Volker ersetzt.

      Jetzt hat sich das Fehlerbild gewandelt.
      1) Radio einschalten (sowohl mit Schirmblech als auch ohne)
      2) Aufwärmphase
      3) Rauschen auf UKW auf dem ganzen Band
      dann
      4a) im rechten Skalenbereich werden Sender empfangen. Der Empfang ist klarer mit der Neunen Röhre, die neue ECC glimmt heller als die alte
      4b) im linken Skalenbereich hochfrequentes Fiepsen und Zwitschern, kein Empfang.
      oder 4c) auf dem kompletten Band Zwitschern und Fiepsen
      5) Das magische Band ist nach wie vor komplett zu auch wenn kein Sender empfangen wird.

      Edit: das Zwitschern ist heute nicht mehr aufgetreten. Meine Vermutung ist, dass das Kontakt WL, welches ich zur Reinigung verwendet hatte, möglicherweise noch nicht gänzlich verflogen war? Der Empfang ist besser geworden, aber dennoch wie bereits beschrieben, unsauber.

      Wie soll ich weiter vorgehen? Mit der UKW Box musste ich mich bisher noch nicht beschäftigen. Ich vermute aber, dass sich der Fehler eher bei Filter I und II und der EBF befindet, oder?

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Villingen%20125%20circ-1.PNG
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Villingen%20125%20circ-2.PNG

      R9 und R10 sind in Ordnung, an S2" liegen ca. 170V. Die Kapazitäten von C21-23 kann ich mit meinem Messgerät schlecht messen.

      Gruß,
      Christian
      Guten Morgen,

      Der Klang am TA mittels MP3 Player ist übrigens einwandfrei! :)

      Ich habe mich inzwischen etwas schlau gelesen, nicht das ich wirklich verstehe, wie die Schaltung funktioniert, aber für schlechte Trennschärfe und verzerrten Klang kann laut Radio Service Handbuch von Dr. Adolf Renardy durchaus der Zwischenfrequenz Verstärker verantwortlich sein.

      Habt ihr denn noch einen Tipp, wie die zu niedrige Spannung am Gitter Pin 1 der EBF zustande kommen kann? Hängt der ständige Vollausschlag der EM wohl direkt damit zusammen?

      Gruß,
      Christian
    • Benutzer online 3

      3 Besucher