Saba CD 936 verzerrter Aufnahme

      Werte Freunde,

      nun bin ich seit geraumer Zeit im Besitz eines wunderschönen CD 936 Tapedecks.
      Da ich es bisher nur zum Abspielen von MC`s verwendete, fiel mir die fehlerhafte Aufnahmefunktion nicht auf.
      Getestet habe ich es mit einem direkt angeschlossenen CD-Spieler.
      Bei Aufnahme, über Kopfhörer überprüft, habe ich ein sauberes Signal mit ordentlichen Pegel. Jedoch beim anschliessenden Abspielen der Aufnahme ist kaum ein Ausschlag der VUs zu verzeichnen und die Aufnahme klingt verzerrt und unsauber. Kennt Ihr diese Symptomatik? Gibt es probate Mittel dagegen oder liegt es am abgenützten Aufnahmekopf, der einfach defekt ist?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ich weis, man kommt da nicht so besonders ran, aber haste schon mal den A/W Kopf gereinigt und auch die Aufmagnetisierung der Oberfläche gelöscht? Den A/W- Schiebeschalter auf der Platine auch nicht vergessen zu behandeln mit zB. Tuner600 und Kontakt61, dort gibts leicht mal Probleme beim Signalweg.
      Ich hab ja auch zwei von den Dingern, da musste bei Aufnahme schon ordentlich die Zeiger bis kurz vor`m kritischen Bereich kitzeln, damit bei der Wiedergabe auch was zu sehen ist bei den VU`s und zu hören.
      Grüße: --Hans--:winker:
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Guten Abend Ivica,
      bei fast allen Geräten der (preislichen) Oberklasse, die ich als Oldie ersteigert habe, gab es Probleme mit den A/W-Schiebeschaltern, die sich unterschiedlichst bemerkbar machten (von schlechter Aufnahmefunktion bis zu Kanalaussetzern nach Umschalten von Aufnahme auf Wiedergabe, weil der Schalter schwergängig war und hängenblieb). Manchmal glaube ich, mit den Geräten wurde nie eine Kassette aufgenommen (der Architekt setzte sich abends nicht vor sein B&O, um Radiosendungen mitzuschneiden, der kaufte höchstens mal eine Kassette, wenn das Gerät ÜBERHAUPT mal benutzt wurde, und nicht nur wegen des Designs das Sideboard schmückte)
      Ich würde zuerst mal den A/W-Schalter gründlich reinigen und gängig machen, falls es ein 2-Kopf-Gerät ist (Lösch und Kombikopf A/W), glaube ich nicht an einen verstellten Tonkopf, da ja die Wiedergabe funktioniert.
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Ivica,
      habe gerade im HiFi-Archiv gestöbert, und dabei gesehen, daß das Gerät bei Aufnahme sowohl automatisch ausgesteuert werden kann als auch manuell, dann greift trotzdem ein Limiter; daher meine nächste Frage:
      Hast du mal die verschiedenen Modi bei der Aussteuerung ausprobiert, vielleicht ist ja irgendwo die Einstellung für den Aufsprechstrom verstellt? Primär habe ich aber weiter den A/W-Schalter in Verdacht
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Jörg,

      wenn ich mich nicht irre, stellt der markierte Bereich den A/W-Schalter dar?





      den habe ich mit etwas Kontakt WL behandelt, jedoch mit wenig Erfolg:
      ich bilde mir ein, die Aufnahme wäre etwas deutlicher und der Pegel auch etwas höher als zuvor, aber es ist immer noch zu wenig Aussteuerung beim Abspielen der Aufnahme (im Vergleich zum manuell eingestellten Aufnahmepegel) und es ist immer noch dieses verzerrte Kratzende, wenn auch, vielleicht bilde ich es mir nur ein, etwas weniger als zuvor, jedoch weit von zufriednenstellend entfernt.
      Ich habe beide Modi (manuell/voreingestellt) des Aufnehmens mit gleichem Ergebnis gestestet: beide nehmen schwach und verzerrt auf.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica, das müsste der richtige Schalter sein, allerdings sind die Kontaktprobleme oft sehr hartnäckig und es bedarf einer ausgiebigen Behandlung mit Reiniger, da wegen der geschlossenen Bauweise der Dreck schwer auszuwaschen ist, am besten bewegst du den Schalter mit einem kleinen Schraubendreher, den du in den im Foto links sichtbaren Schlitz steckst, dann jeweils bis zum mechanischen Anschlag hin und her schieben, bei Betätigung über die Aufnahmetaste wird der Schalter oft wegen des Spiels in der Mechanik nicht so weit bewegt; bei diesen Schiebern hilft oft nur Geduld.
      Wenn das nicht weiterhilft, kommen wir ohne SM nicht wirklich weiter. Wie sieht es eigentlich bei Wiedergabe fremdbespielter Kassetten aus, ist da die Wiedergabe absolut in Ordnung??
      EDIT: oft sind auch mehrere Schiebeschalter beteiligt, da mußt du mal beobachten, welche Schalter mechanisch betätigt werden bei der Umschaltung Aufnahe > Wiedergabe
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      So: ich habe den A/W Schalter nun mehrmals mit Kontakt WL behandelt und mir einen Wolf hin und hergeschoben, die Pegelpotis wurden erneut ausgewaschen und die A/W Köpfe wurden mit Isopropanol behandelt:
      es ist eine deutliche Besserung zu vernehmen.
      Die nun gemachten Aufnahmen klingen bereits gut.
      Was mir auffällt: die Aufnahmen haben einen hohen Hochtonanteil sprich es sind Bässe ordentlich vorhanden, aber die Höhen zischeln ganz schön, wenn ich am Saba 9241 abhöre und den Höhenregler auf zwölf Uhr gestellt habe.
      Wie sind Eure Erfahrung mit den Klangeigenschaften des CD 936?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Wie verhält es sich nun mit dem Ausschlag der VU-Meter und dem Wiedergabepegel bei gemachten Aufnahmen??
      Das Zischeln bei den Höhen könnte auch an einer zu hohen Aussteuerung liegen (Clipping), das hatte ich bei Tonbandaufnahmen auch schon
      Hast du eventuell die Möglichkeit, auf einem anderen Gerät (das über jeden Zweifel erhaben ist), Sinustöne verschiedener Frequenzen mit 0dB aufzunehmen, um mal die Wiedergabe des 936 zu testen. Hier noch ein Link zu einer Seite, die gute Anleitung zum Einstellen gibt (Tonköpfe, Pegel etc.), mit Hilfe eines Funktionsgenerators und eines zweiten Geräts kannst du dir behelfsmäßig eine Testkassette aufnehmen

      http://new-hifi-classic.de/wiki/index.php?title=Anleitung:_Tapedeck_Einstellung_und_Abgleich&redirect=no

      EDIT Zu beachten ist auch, daß vor 1980(?) die deutschen Hersteller bei den Pegeln noch ihr eigenes Süppchen kochten, die IEC kam glaube ich erst Anfang der 80er, wenn zwischenzeitlich jemand die Pegel nach der IEC eingestellt hat, könnte daß auch eine Erklärung sein, meine zwei Braun TGC450 sind so eingestellt, daß sie bei einer "neuen" Pegelkassette nach IEC -4dB anzeigen, seitdem habe ich keine Probleme mehr mit "Übersteuerungen"
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Jörg,

      der Ausschlag der Aufnahme ist auch merklich geringer als vor der Aufnahme.
      Leider fehlt mir die Möglichkeit an einem Gerät, welches über jeden Zweifel erhaben ist, parallel zu testen.

      Ich habe hier ein Bild von den beiden Köpfen gemacht.
      Man sieht deutlich die lackierten Stellschrauben: ich gehe mal davon aus, dass dies so im Orginal bestimmt war, sprich niemand sich bisher dran zu schaffen gemacht hat.



      Ich werde mich auch davor hüten, hier ohne adäquates Messequipment einzugreifen. Das scheint mir doch den Experten vorbehalten zu sein.
      Herzlichen Dank an dieser Stelle. Ich versuche heute mal ein Mixtape aufzunehmen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Die Köpfe sind noch original, da war keiner dran, hast du schon versucht, an ein SM ranzukommen, da könnten wir sehen, welche Potis zur Einstellung des Aufnahmepegels dienen, so langsam habe ich den Verdacht, daß die eventuell verstellt sind bzw. daß der Limiter auch bei der manuellen Aufnahme zu früh greift, im SM steht normalerweise, welche Frequenz bei x Volt aufgenommen bei Wiedergabe 0dB ergibt, dieses Signal mit der entsprechenden Spannung könnte man über einen Frequenzgenerator einspeisen und dann die Anzeige bzw. den Pegel überprüfen und gegebenenfalls korrigieren, auch müßte beschrieben sein, bei welcher Signalgröße der Limiter greift und diesen einstellen, die Köpfe würde ich auf jeden Fall so lassen, Azimuth kannst du ggf. mit einem Osszilloskop überprüfen, Sinuston, am besten 10kHz (Pegel hier unwichtig) auf Kassette wiedergeben, je einen Kanal auf X bzw Y des Osszis legen, Triggerung extern bei AC, dann sollte annähernd eine Diagonale erkennbar sein, flattert zwar immer etwas, kann aber dann auf Optimum eingestellt werden. Eine Wiedergabepegel-Kassette hätte ich hier, die könnte ich dir leihen, bei Bedarf PM. Ein korrekt eingestellter Wiedergabepegel ist Voraussetzung, bevor aufnahmeseitig was verstellt wird. Die Angaben zu Frequenzen und Pegeln sind alle im SM, genauso Angaben, auf welchen Bandfluß das Gerät eingestellt ist (bei neueren ergibt normal 1kHz bei 0dB wiedergegeben am Output eine Spannung von 0,755V, könnte hier abweichen, ohne SM schwer zu sagen)
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Ivica, habe mal im Downloadbereich gewütet, hier die Seite mit den Angaben zum Abgleich , die Wiedergabespannung mit 580mV sieht nach den alten, bei deutschen Geräten oft gebrauchten 200nWb/m aus

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/936Seite9.jpg
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Saba- Freunde,
      schön, dass es ein solches Forum gibt.
      Auch ich habe ein sehr schönes Cassettendeck 936 aus Familienbesitz.
      Das Gerät hat früher (bis Anf. 90er Jahre) einwandfrei funktioniert, hat jedoch danach bis heute völlig unbenutzt im Schrank gestanden.
      Nun möchte ich das gute Stück reaktivieren.
      Leider läuft weder die Band- noch Spulfunktion und nach Lektüre der Forums- Beiträge zur Sache stelle ich fest, dass die möglichen Reparaturarbeiten für mich zu schwierig sind.
      Ich suche daher einen Fachbetrieb oder einen interessierten Hobby- Fachmann, der Zeit und Lust hat, das Gerät zu prüfen und einer gründlichen Überholung/ Reparatur/ Wartung zu unterziehen. Kosten werden selbstverständlich übernommen. (ggf. gegen Vorkasse). Gibt es im Forum jemanden. der mir hier mit Infos oder Rat und Tat weiterhelfen kann?
      Ich wohne in NRW/ Raum Dortmund- Köln.
      Danke und mfg Niko
      Hallo,
      habe inzwischen einen sehr netten und kompetenten Reparaturservice gefunden: Bei der Firma f+h electronic in Gummersbach wurde das Gerät für einen fairen Preis fachgerecht repariert und funktioniert nun wieder einwandfrei. Klasse Service und nette Bedienung!
      (Wie vermutet waren die Riemen defekt)
      mfg Niko