Soundkarten Audiomesstechnik

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      Hallo Christian,

      der von Dir verlinkte Bausatz kostet 89 $ plus Versand. Das ist das Zehnfache des Preises des von mir gezeigten China-Oszillators und m.E. schwer begründbar (überteuert), auch, wenn dort das Gehäuse enthalten ist.

      Selbst, wenn die für den Akitika angegebenen 0,0002 % THD stimmen, ist er auch beim THD ja nicht besser (auch dann nicht, wenn er sogar auf 0,0001 % THD = -120 dB kommen sollte, wie in der Beschreibung steht, aber in der gezeigten Messung wird nur -115 dB = 0,00017 % THD bestätigt). Glühbirnen-Stabilisierung ist nach meiner Erfahrung problematisch (Amplitudenstabilität ist schlecht). Ausserdem hängt der Klirrfaktor sehr vom individuellen Lämpchen ab, das man gerade eingesetzt hat. Das war jedenfalls meine Erfahrung mit einem Wienbrücken-Generator von ELV mit Lämpchen-Stabilisierung.

      Wenn man bereit ist, mehr Geld als 14 € für den China-Oszillator auszugeben, fiele meine Wahl stattdessen auf den Victor Generator (vom Entwickler, der mit Vornamen wohl Victor heisst und in Riga ansässig ist). Der ist für 65 € + MWSt, inkl. Versand, nochmal wenigstens 20 dB besser (nämlich besser als -145 dB, angegeben sind sogar -150 dB) als das von mir hier vorgestellte China-Teil mit ca. -124 dB THD und dürfte sich bereits schon an der Grenze des heute Mach- und Messbaren bewegen.

      archimago.blogspot.com/2022/01…illator-as-reference.html
      viccc42.wixsite.com/uld-audio

      Er benötigt allerdings ein 35 V DC-Power-Supply. Für die Leistung spendiert man das aber wohl gerne.

      Gruß
      Reinhard

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      Den vorher noch vorhandenen leichten 50 Hz Brummschleifenpeak mit Ausgangspoti habe ich durch besseren Anschluss des Masse-Verbindungskabels zwischen PC-Gehäuse und dem Signalgeneratorgehäuse inzwischen ganz wegbekommen.

      Hier z.B. damit Messung bei Vout = -3dBV (707 mVeff) ist THD = -125 dB = 0,000055 % THD, kein 50 Hz Brumm stört mehr:


      (Messbereich 20 Hz - 22 kHz)

      Gruß
      Reinhard

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      oldiefan schrieb:

      Wenn man bereit ist, mehr Geld als 14 € für den China-Oszillator auszugeben, fiele meine Wahl stattdessen auf den Viktor Generator (vom Entwickler, der mit Vornamen Viktor heisst und in Riga ansässig ist)


      Hallo Reinhard,

      ja, das ist einleuchtend. Auf der anderen Seite reicht das Niveau, das du mit dem China-Bausatz zeigst, ja durchaus für anspruchsvolle Hobbyarbeit aus. Cordell hat vor vielen Jahren mal ein DIY-Projekt für einen hochwertigen Audio-Analysator (ohne Analyse per Sound-Interface) entwickelt. Die komplette Baubeschreibung ist noch auf seiner Seite zu finden. Für seinen Prototyp gibt er bei 1 kHz ca. 0,0003% THD an.

      Viele Grüße,
      Christian
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      Problem Glühlämpchen

      Reinhard sprach es an, der Klirr ist stark vom Lämpchen abhängig.
      Üblicherweise werden die bei recht kleinem Strom betrieben.
      Normalerweise leuchten die nicht, manchmal erahnt man ein Glimmen.
      Es geht ja um den Kaltleitereffekt, daß man da einen guten Arbeitspunkt erwischt.

      Mir geht es jetzt nicht speziell hier um den Oszillator.
      Solche Schaltungen mit Lämpchen findet man immer wieder mal in älterer Messtechnik.
      Manchmal sind die Lämpchen defekt, selten durchgebrannt, eher Drähtchen abgefault.
      Wie kommt man dann an Ersatz, gerade bei sehr speziellen Typen?
      Standardlämpchen wie 6 Volt 100 mA sind in aller Regel ungeeignet, Strom zu hoch.
      Am ehesten passen kleine Indikatorlämpchen, bevor die LED aktuell wurde.
      Die traf man früher z.B. bei Stereoanzeigen an, direkt vom IC angesteuert.
      Auch gab es geeignete Lämpchen für Instrumente bei batteriebetriebenen Geräten.
      Sieht man solche Lämpchen günstig, eventuell Restposten, sollte man die kaufen!

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com

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      Bei Cordell kann man sehen, wie die Entwicklung fortschreitet.

      Bob Cordell hat seinen THD-Analyzer 1981 in "Audio" veröffentlicht:
      cordellaudio.com/instrumentation/thd_analyzer.pdf
      Seine Schaltung ist der von mir hier evaluierten kleinen China-Platine gar nicht mal so unähnlich. Beide beruhen auf "state-variable-filter".

      Zu Ende der Artikel zeigt Cordell eine Abbildung "Residual (THD) vs. Level". Wie Christian geschrieben hat, kommt er bei 1 Veff gerade mal nur auf 0,0003 % THD (-110 dB) und bei 300 mVeff auf 0,0008 % THD (-102 dB). Kann man direkt mit den gerade von mir hier gezeigten 0,000055 % (-125 dB) bis 0,0001 % THD (-120 dB) vom China-Platinchen bei 900 Hz und 315 mVeff bis 1 Veff vergleichen. Das simple kleine China-Platinchen ist bis um Faktor 10 x "besser" als die vergleichsweise kompliziertere Cordell Schaltung.
      Aber um fair zu sein, die Cordell-Angaben beziehen sich auf seinen kompletten THD-Analyzer, der beinhaltet ja nicht nur den Signalgenerator, sondern auch den Analysator, der zum Eigenklirr (residual THD) ebenfalls beiträgt, und vermutlich nicht unerheblich.

      Inzwischen unterstützt Bob Cordell mit einem von ihm herausgegebenen Tutorial den schon genannten QuantAsylum QA403 Audio-Analysator, den ich hier ja auch verwende.
      cordellaudio.com/instrumentation/QA403-Tutorial-V4.pdf

      Gruß
      Reinhard

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