Saba Konstanz Automatic 8

      So, heute wars soweit. Mein Konstanz kam per Post an. :)
      Das Gerät geht an, nach 10 Min. kommt aber die Sicherung. Ok. ist ja auch noch in der orig. Bestückung. Werde nach der Bestandsaufnahme erst mal neue Kondensatoren kaufen und einbauen.
      Aber ich habe ne Frage zur Automatik, das kenne ich noch nicht. Den Knopf kann ich nach links und rechts drehen, Dann fährt der Motor auch. Aber müsste ich da nicht eigentlich noch ne zweite Stufe (Schnelllauf) spüren beim drehen. Das Gerät fährt auch nur so lange, wie ich den Knopf gedreht halte....
      Gut, Ton kam keiner raus. Kann das mit Konsatorentausch schon behoben sein, oder muss da noch wo genau hingucken?
      Das Gehäuse ist tiptop. Nur der Klarlack hat Risse. Wie kriege ich den runter ohne den Rest zu zerstören? (Das habe ich bei meinem ersten 243WL geschafft - Notlackierung :) ).
      Jaja, ich habe viele Fragen, freue mich aber auf die Aufgabe...
      Hat jemand die Bediensanleitung von dem Gerät ?
      Schaltplan habe ich schon bekommen...
      Gruß
      Christian
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis
      Hallo Christian,
      das mir der Automatik ist schon richtig so. Der Konstanz hat nur eine Halbautomatik. Du drehst und hältst den Knopf bis die EM einen Sender anzeigt, dann läßt du los und der Sender wird automatisch scharfgestellt, wenn alles funktioniert.
      Ich weiß nicht genau ob ab Werk der Schnelllauf vorgesehen war, die Schaltkontakte geben es jedenfalls her.
      Schau dir mal die Mechanik genau an, wenn du den Schnelllauf willst, brauchst du nur ein Stück Schlauch über den Sperrnippel schieben und verkleben.
      Wenn du es siehst, weißt du was ich meine.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Hallo Christian,

      dass der Automatik-Knopf bei dem KN 8 festgehalten werden muss ist so in Ordnung; wenn du den Knopf jetzt mit erhöhter Kraft weiter in die jeweilige Richtung betätigst wird der Schnellauf (Zwangslauf) aktiviert.

      Hältst du den Knopf in Suchlaufstellung fest, läuft dieser bis zum nächsten Sender und bleibt kurz davor stehen; lässt du den Knopf jetzt los, stellt sich der so gefundene Sender scharf ein. Damit ist der Suchlaufvorgang abgeschlossen.

      Der technische Hintergrund: Das Stehenbleiben vor dem Sender beruht auf der Tatsache, dass während des Suchlaufes die Modulationsphase der 50Hz Spannung, mit welcher das ZF-Signal vor dem Diskriminator moduliert wird, um 180° gedreht wird. Damit wird bei Betätigung des Suchlaufes der aktuelle Sender abgestossen, was zu einem beschleunigten Start des Abstimm-Motors führt, welcher dann aber bei Erreichen des nächsten Sender wegen dieses „Abstoss-Effektes“ stehen bleibt.

      Beim Loslassen des Knopfes wird die Modulation dann auf „Festhalten“ umgeschaltet und damit die Abstimmelemente auf den Sender fixiert. Damit ist dann auch die Nachstimm-Funktion wieder aktiviert.

      Dieses Verhalten wird auch bei der endgültigen, ausgereiften Generation der Vollautomatik Geräte, ab den 7er Modellen, genutzt...

      Ich wünsche dir viel Freude mit deinem KN 8; du solltest aber, um diese nicht zu trüben, vor dem nächsten Einschalten wenigstens die wichtigsten Kondensatoren tauschen, bzw. abkneifen. Wie da wären C79 (25n) „Netztrafo-Terminator“: abkneifen, C73 (500p) „AÜ-Killer“: abkneifen; C63 (25n) Koppelkondensator: auswechseln.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      OK, den am Trafo hab ich glatt übersehen, tropfte schon, das war wohl auch die Ursache für den Fall der Sicherung.
      Ne, ich schalte erst wieder mit neuen Kondensatoren ein...
      Vielen Dank auch an Volker.
      Achso, auch mit (sanfter)Gewalt konnte ich keine zweite Schaltstellung am Drehknopf der Automatik feststellen..
      Gruß Christian
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis
      Hallo Christian,

      ich habe mein Konstanz-Chassis einmal kurz aus der Versenkung geholt, also: Wenn man den Automatik Drehknopf betätigt, geht er zunächst recht leicht bis zu einem spürbaren Widerstand (Suchlauf); wenn ich jetzt über diesen Widerstand hinweg weiter drehe spüre ich am Ende einen endgültigen Anschlag (Zwangslauf). Beim Ziehen des Knopfes wird die Automatik abgeschaltet - und der Knopf lässt sich dann in dieser Stellung auch nicht mehr drehen.

      Also Knopf gedrückt -> Automatik-ON; Knopf gezogen -> Automatik-OFF. Damit, und mit den Infos aus post 002, sollten die Bedienfunktionen der Automatik erklärt sein.

      Sonst verfügt das Gerät bedienungsmässig über keine Besonderheiten.

      Falls du die Lage diverser Kondensatoren benannt haben möchtest, kannst du ein bis zwei scharfe Fotos deines Konstanz von der Chassisunterseite einstellen - du bekommst die Fotos dann mit den entsprechenden Bauteilemarkierungen zurück.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hi, habe heute die Kondensatoren getauscht. Radio läuft prima.
      Habe noch einen Teeri drin, der hat auf der einen Seite zwei Ausgangsdrähte. Sowas habe ich noch nie gesehen. Was ist das für einer- Beschriftung ist hin...
      Ja, die Automatik läuft, aber irgendwie nicht bis zum nächsten Sender. Der Motor läuft nur bei Betätigung des Drehknopfs, ansonsten spüre ich eine leichte Vibration des Motors.
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis
      Hallo Christian,

      an der Stelle vielleicht eine kleine Anmerkung zum Einlöten von radialen Kondensatoren, da die Anschlüsse ja immer zu kurz sind:

      Das stumpfe Aneinanderlöten von 2 Drähtchen mit minimalster Kontaktfläche und womöglich noch zugbelastet ist sicher die schlechteste Lösung.

      Ich arbeite mit folgender Praktik: mit einer sehr feinen Telefonzange biege ich am neuen Kondensator und/oder an der Verlängerung/Altbauteil eine kleine Öse, "hänge" die beiden Drähtchen ineinander, verklemme sie mit einer Flachzange und habe dann eine größere Fläche für das Lötzinn und vor allem eine sehr gute Zugbelastungsfestigkeit.
      Sind mehrere Bauteile zu verbinden, kann man um einen dünnen Nagel 3-4 Windungen dünnen Kupferdraht wickeln, die Anschlußdrähtchen der Bauteile dann in die entstandene Spule stecken, kurz verpressen und dann löten. Erfolg garantiert.

      Gruß, Dieter
      Hallo Cristian,

      normal kannst du an der Stelle einen normalen Kondensator einbauen; er sollte nur mit möglichst kurzen Verbidungen eingesetzt werden, damit das Konstrukt nur eine geringe Fläche für Brummeinstreuungen bietet. Im Schaltbild ist er an der gekennzeichneten Position (Pfeil) zu finden. Die Abschirmung ist durch die gestrichelte Umrahmung gekennzeichnet, welche mit dem Chassis verbunden ist. --- Bild:


      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo allerseits,

      ich pflege bei Kondensatoren der radialen Bauform die Beine grundsätzlich mit einer kleinen "Löthülse" anzusetzen. Dazu wickle ich auf einen passenden Bohrerschaft 07---1mm, passend zum Drahtdurchmesser der zu verlägernden Beinchen, 2 bis 3 Windungen Schaltdraht auf und schiebe die dabei entstandene Hülse über das Beinchen. --- Lange Rede, kleines Bildchen:




      Auf diese Weise erhält man einen optisch ansehnlichen und elektrisch 100% sicheren Übergang. --- Dass man diese "Hülsentechnik" mit größeren Durchmessern auch zur Zusammenführung mehrerer Drähte nutzen kann, erwähnte Dieter bereits.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      So, habs zusammen gebaut ins Gehäuse und Musik gehört. Der Klang ist schon sagenhaft.
      Leider wurde meine grosse Freude getrübt, nach 20 min. ging der Ton weg.
      Jetzt kommt nur noch ganz leise raus, wie aus einem Taschenradio.
      Habe gleich meine eingebauten Teile geprüft, sind alle fest.
      So, jetzt habe ich erst mal die Nase voll, gehe jetzt einen Schoppen trinken :)
      Hat jemand eine Idee, wo ich mit der Fehlersuche beginnen könnte?
      Brauche mal wieder eure Hilfe...
      Gruß
      Christian
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis
      So, nach dem Schoppen noch mal ausgebaut....
      Hatte, wie Ihr ja schon vermutet hattet, eine Lötstelle die nicht in Ordnung war...
      Aber jetzt läufts. Werde die ganzen Verbindungen dieser Tage nochmal erneuern. Ihr hattet natürlich recht...
      Hier schon mal eine Vorschau:

      Jetzt würde ich gerne noch irgendwaqnn ans Gehäuse gehen. Oben ist der Klarlack gerissen, da habe ich noch Respekt vor...
      Neue Kappen für die Drehknöpfe bestell ich noch.
      Das Radio macht echt freude, das war bestimmt nicht mein letztes...:-)
      Danke für die tolle Hilfe.
      Christian
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis
      Hallo Peter,

      deine Technik ist natürlich auch über jeden Zweifel erhaben.

      Mein Hinweis mit dem "Ösenbiegen" bezog sich mehr auf die Nutzung des Drahtes vom alten Kondensator, der direkt am Körper abgezwickt wird und mit dem anderen Ende eingelötet bleibt. Hier gibt es ja Probleme mit dem Wickeln einer Löthülse...

      Gruß, Dieter
      So, die Kappen sind dran. An das Gehäuse hab ich mich immer noch nicht getraut. Habe aber den hier empfohlenen FLT Abbeizer schon mal gekauft...


      Vom Klang war ich begeistert, habe aber heute ein Freiburg 18 bekommen, das ist echt der Hammer!

      Habe auch noch ein Freiburg 14 in gutem Zustand und ein Villingen 90 in bemitleidenswertem Zustand bekommen. Da habe ich jetzt jede Menge Arbeit, die Anzahl meiner Couchbesuche wird drastisch sinken :)
      Kultur ist ein sehr dünner Firnis