Tonfunk Violetta W204, Abgleich nötig

      Hallo an alle Experten,

      folgendes Update:

      1. Ub = 195 V

      2. Ua (2,2k) = 170 V

      3. Ua (20k) = 95 V

      Dann habe ich mit der Unterlage von Hans den G1 Zweig am 1 MOhm gegen Masse aufgetrennt und ein µA-Meter eingehängt. Beim Einschalten war ein kurzes Zucken auf etwa 1 µA zu sehen, danach Abfall auf Null bzw. nicht meßbar. Der 1M war natürlich getauscht.

      Somit haben wir gem. Hans "keinen Sprit im Auto", der Oszillator schwingt demzufolge nicht.

      Wie kann ich weiter forschen ?

      Gruß, Dieter
      Hallo.

      Dann wollen wir einmal die Aussage aus post 019 "schwierig"
      testen.
      Wenn ich es nicht in zwei Durchgaengen schaffe, uebergebe ich an Deinen Freund HFxxx


      Ich mage es garnicht, im UKW-Teil Ceramics abzulöten.
      Daran wird es aber liegen.






      Was ist zu tun?

      Die beiden 10pF bei X ablöten und zusammen oder einzeln in die Luft haengen.
      Am 1 Meg messen ?

      Dann C1 mit ca. 15 bis 22 pF überbrücken (addieren)
      Am 1 Meg messen ?
      Wieder ablöten.

      Dann C2 mit ca. 15 bis 22 pF überbrücken (addieren)
      Am 1 Meg messen ?

      Ich rate, der mit den 3 Punkten ist es. Weis es aber noch nicht sicher!

      Bei Misserfolg, HFxxx bitten ;) Den besuchst Du doch gelegentlich oder ?

      Gruss hans
      Denkpause Ende...

      Hallo Hans, hallo Achim,

      nachdem ich jetzt die Überlegungen von Hans nachvollzogen habe (er vermutet Kapazitätsverlust) tendiere ich an erster Stelle auf einen Defekt des Ankoppel-C's (16p) zur Anode, weil an diesem die Anodenspannung liegt, wodurch der C einem erhöhten Stress gegenüber dem, aus meiner Sicht, zweiten Kandidaten (12p) ausgesetzt ist, an welchem nur die geringe Gittervorspannung zu finden ist. --- Die beiden 10p sollten meiner Meinung nach bei Kapazitätsverlust den Oszillator nicht zum Erliegen bringen, es sei denn sie hätten einen Nebenschluss – das müsste sich dann aber durch eine Messung am Gitter der Oszillatortriode (am besten bei gezogener Röhre) durch eine positive Spannung bemerkbar machen...

      Ausserdem habe ich den C im Anodenkreis schon mehrmals wegen zu geringer Kapazität ersetzen müssen, weil der Oszillator nicht schwang - zuletzt in einem Telefunken Tuner.

      Daher harre auch ich voller Spannung der Lösung des Problems. --- Bei diesem Tuner sind die Raparaturbedingungen gut, da die Bauteile recht gut zugänglich sind.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo,

      wegen allgemeiner Arbeitsüberlastung und einem dadurch drohenden Schwächeanfall habe ich zur Entspannung versucht alle Bauteile innerhalb des Tuners zuzuordnen: Soweit konnte ich alle Teile geäss dem Schaltbild identifizieren (hoffe ich zumindest). Nur den C13 konnte ich nicht wirklich zuordnen - vielleicht ist das der kleine blaue oberhalb des Chassis mit seiner etwas spektakulären Leitungsführung; er sieht etwas angeschlagen aus. Falls dies wirklich C13 sein sollte, sehe ich diesen als sehr verdächtig an...

      Achtung! Vorgriff auf post028(Achim): Falls der Blaue wirklich nur ca. 0,5-1pF hat, was bei der Bauform sehr wahrscheinlich ist, kann er eigentlich keinen erheblichen Einfluss auf das Schwingen des Oszillators ausüben - egal, trotzdem genauer ansehen, aber Vorsicht! vielleicht erst nach den folgend beschriebenen Massnahmen behutsam mechanisch belasten - er sieht so aus als zerfiele er leicht, bevor er seinen Wert preisgibt. Es kann sich eigentlich auch nicht um C13, da dieser nicht an GND liegt, was aber bei dem blauen offensichtlich der Fall zu sein scheint. - Achim bemerkte das bereits - oder wird es gleich... ?



      Hallo Dieter,

      der vorliegende Tuner ist, wie gesagt sehr reparaturfreundlich, bezüglich der Zugänglichkeit. --- Und wenn man nach dem von Hans vorgeschlagenen System in etwas abgewandelter Reihenfolge vorgeht, kommt man mit minimalen Lötarbeiten aus. Bei den dann noch erforderlichen Lötvorgängen kann man eine kleine Flachzange zur Wärmeableitung vor den Keramik"Korpussen" ansetzen und sie so vor Überhitzung schützen. --- Nach meiner Optik sind die Bauteile in den Lötösen nicht umgebogen, das kommt einem einfachen Auslöten im Bedarfsfalle sehr entgegen.

      Vorgehensweise lt. Hans (post022) - zitiert (politisch: plagiatisiert) und an das aktuelle Schema angepasst:

      Was ist zu tun?

      1)Die beiden 10pF (C7,C8) bei DR1 ablöten und zusammen oder einzeln in die Luft haengen.

      2) C12 mit ca. 15 bis 22 pF überbrücken (addieren)
      Am 1 Meg messen ?
      Wieder ablöten.

      3)Dann C9 mit ca. 15 bis 22 pF überbrücken (addieren)
      Am 1 Meg messen ?
      Wieder ablöten.


      Hinweis: 2) und 3) unbedingt über "Tastwiderstand" 100k.....1Meg messen.

      Wenn der Oszillator jetzt immer noch nicht schwingt, dann... Haare raufen!

      Das gefundene, defekte Bauteil kann man dann abkneifen und durch ein geeignetes neues ersetzen. --- Und hier noch eine Begründung weshalb man, besonders in UKW-Teilen und speziell im Bereich des Oszillators, keinen unnötigen bzw. unbedachten Teilewechsel betreiben sollte.

      Die meisten Bauteile wurden so ausgewählt, dass der Temperaturgang des Oszillators möglicht gering ist. Deshalb werden hier speziell ausgesuchte Bauteile (Spulen und Kondensatoren) mit zueinander passenden Temperaturkoeffizienten verwendet. Ungeeignete Ersatzteile können ein Wegdriften des eingestellten Senders bewirken - das kann nervig sein!
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Verdammte Axt,

      so langsam habe ich Gefallen an der Hochfrequenz. Die Erklärung, warum ich plötzlich beim Zurückdrehen des HF-Generators einen Sender hörte ist zwar jetzt absolut logisch, aber wäre für mich nie von selbst ergründbar geworden !!

      Deshalb brauchen wir hier unsere Profis, q.e.d. !!

      Morgen gehts weiter, mit allen Verdachtsmomenten der Beteiligten. Ich bin selbst gespannt, wann er wieder trällert...

      @ Hans: du schreibst selten etwas ohne Begründung - warum lötest du ungern Keramikkondensatoren im Tuner ab ?? Ich möchte mehr lernen !

      Gruß, Dieter

      Edit, Nachtrag: ich sehe, Peter war sehr fleißig. Danke für die sehr gute Bebilderung !!
      Hallo Peter,

      der kleine Blaue Kondensator liegt wohl an der einen Seite über eine Keramik-Durchführung zur Unterseite an der Oszillatorspule und am Trimmer CT2 (heißes Ende).
      Sein zweiter Anschluss liegt aber wie es aussieht an der Masselötöse, die auch mit der Abschirmhülse der ECC verlötet ist.
      Das passt irgendwie nicht zur C13 Theorie.

      Ich nehme an, der Blaue hat eine sehr kleine Kapazität (0,5-1p) und geht (aus welchen Gründen auch immer) nach Masse=Röhrenschirmung , während der eigentliche C13 sich in dem schicken Blechtunnel versteckt und dort vom Kontakt der Keramikdurchführung aus die Verbindung zum Stator des Oszi-Drehkos besorgt.

      Aber - nichts Genaues weiß man nicht, man sieht auf dem Bild leider nicht alle Details dieses Bereichs.
      Achim
      Hallo Dieter.
      Wenn Du das Modell ansiehts. Alle Cs sind in den Lötösen gewickelt. Die Cs haben einen Silberbelag auf dem Rohr oder noch schlimmer l & R der Scheibe.
      Bis Du diese Lötstelle frei hast, hat sich auch der Draht am Cs gelöst.
      Oder das Silber ist abgerissen. Du musst ja am Draht zerren.

      Abzwicken und notfalls einfach wieder anlöten ist geboten. #
      Dann ist für Ästheten der Tuner versaut.
      Das meinte ich mit ungern.

      Wenn`s schön sein soll, alle abzwicken, die Ösen frei puhlen und die Cs wieder, falls der Draht reicht einfach anlöten oder erneuern.

      Im Job musste man das immer machen. Wenn aber festgestellt werden sollte,
      was macht das C in der Schaltung an Problemen, muss das C aber ganz bleiben.
      Abzwicken und 2 oder 3 Muster anlöten, auch da und oft.
      Ja das ist es !
      hans
      Hallo an Euch,

      Hans, die Argumente kann ich nachvollziehen, mir war nicht klar, dass die Kondensatoren derartige Sensibelchen sind.

      Da ich kein Purist bin und eher auf der sicheren Seite arbeite, kommt mir die Abzwicktechnik sehr entgegen.

      Frage zu Peters Argumentation: Wenn kritische mit Ua beaufschlagte Kandidaten sterben könnten, sollte dann nicht gleich die gesamte Reihe mit C10, 11 und 12 ersetzt werden ?

      Gruß, Dieter
      Wegen des zu erhaltenden Zusammenhanges habe ich den ursprünglich hier "verzapften" Text nach post026 hochgeschoben.

      Auch C7 und C8 liegen an Anodenspannung - trotzdem sollte man diese und auch die anderen nicht unbedacht austauschen - Keramik-Kondensatoren gehen in der Regel nicht "im Rudel" defekt - sie sind in dieser Disziplin eher Einzelgänger.

      Nur eines noch: Wenn die geschilderten Massnahmen nicht zielführend sind, sehen wir erst einmal recht alt aus...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Dieter,

      ich würde die Kerkos zunächst (einen nach dem anderen, immer nur einen zur selben Zeit) einseitig abschneiden und provisorisch, mit nicht zu langen Anschlussdrähten, einen Ersatzkerko einlöten. Aufs Picofarad kommt es erst einmal nicht an, auch eine Parallel- oder Reihenschaltung kann als Testkondensator herhalten.
      Wenn der provisorische Ersatz den Fehler nicht behebt, brauchst Du nur ein Bein am Originalkondensator wieder anzulöten, die Veränderung am Aufbau ist so minimal.
      Wenn der defekte Kondensator gefunden ist, kann man auf die Suche nach einem passenden Typ gehen, der exakt die richtige Kapazität und Nennspannung hat und der über eine möglichst geeignete Temperaturcharakteristik verfügt.
      Achim
      Hallo Dieter.
      Es geht doch jetzt nur noch obdie Cs unterbrochen sind.
      Du brauchst doch nur einen 15 bis 22 oder auch bis 47 pf auch Scheiben, der wird doch weitergereicht "auslöten" "einlöten"

      Die 2x 10pF sollen (nach Knoll) hochgelegt werden, ich weis warum.
      das sag ich schon wenn es soweit ist.
      Schlusss koennen die doch garnicht haben. Du hast doch am1Megohm am g1 nichts gemessen ausser den Ladestoss.

      hans
      Hallo Hans,

      nun bin ich wohl ins Fettnäpfchen getreten und sehr gespannt auf deine Argumentation - ok dass die beiden 10pF keinen Schluss haben können hat uns Dieter ja bereits "vorgemessen" - das hatte ich übersehen.

      Ich hoffe du lässt uns mit der Lösung, weshalb die beiden 10pF hochgelegt werden müssen, nicht zu lange warten, damit nicht nur "Herr Knoll" weiss, welche Gedanken sich dahinter verbergen.

      Und hier bestätigt sich, dass man nur aus regen Diskussionen wirklich etwas dazulernen kann. Ich freue mich, dass hier wieder etwas Leben ins Forum kommt. Meine Vorschläge zielten darauf mit möglichst wenig Löten und ohne Abkneifen auszukommen.
      Freundliche Grüsse, sagnix