Hallo HiFi Fans der alten Schule,
in meiner Dokumentation zum Telefunken STC1 hatte ich bereits das TC 750 angesprochen und seine Geschichte skizziert.
Telefunken STC 1 Cassettendeck 19" STC1
Nachdem das STC1 bis auf den Abgleich fertig war und mein ursprüngliches TC750 in meiner Ferienwohnung vor sich hinrastst, fiel mir ein, dass ich noch ein als Ersatzteilspender gedachtes nicht funktionierendes TC750 im Keller stehen habe.
Warum also nicht einen Blick darauf werfen, möglicherweise lässt es sich zum Leben erwecken.
Das TC750 hatte ich bekommen, nachdem der Vorbesitzer es in einer Fachwerkstatt hatte, die aber nach über einem Jahr noch keinerlei Ergebnisse vorweisen konnte. Er hatte dann schlagartig das Interesse an dem Gerät verloren und es mir überlassen. Ich wusste nur noch, dass es innen nicht gut aussah und das trifft leider zu.
Die übliche Staubschicht ist nicht das Problem, aber eine erste Sichtkontrolle zeigt, dass alle Schiebeschalter, alle Kippschalter, alle Buchsen und alle mechanischen Teile mit einer Unmenge Kontakt 60 geflutet worden waren. Der typische schmierig-fettig pelzige Belag fand sich fast überall. Grünspan an Bauteildrähten und Drahtbrücken, aufgelöste Schriften des Bestückungsaufdrucks der Platinen, vollgesogene Trimmpotis und Pfützen unten auf der Bodenplatte waren die Folge.
Dann gab es wohl die üblichen Probleme mit dem Netzteil, sprich mit den Selengleichrichter. Dort hat ein Techniker dann unsägliche Ferkeleien abgeliefert.
Der verquollene Gleichricher war noch im Gerät, der 2200µF Ladeelko für die 12V war durch einen viel zu voluminösen 4700µF (an verlängerten Anschlussdrähten baumelnd) ersetzt worden - wohl um den Brumm unter Kontrolle zu bekommen, was natürlich zwecklos ist.
Das Kühlblech des 15V Spannungsreglers war ausgebaut, der 8715 stattdellen an ein kleines Stück Kupfer angelötet(!) worden. Alle Sicherungen hatten ausgelöst, ein Widerstand war verbrannt, die Lötstellen mit einem Lot ausgeführt, das beim Löten 20cm lange Fäden zieht (noch nie gesehen), alles verkratzt, Halterungen abgebrochen, die Schrauben am Laufwerk 10.000 Mal gelöst und angezogen, mit dem falschen Schraubendreher und unter häufigem Abrutschen versteht sich, die Haltenasen der Frontplatte abgebrochen, Befestigungsschrauben überdreht und dann durch immer größere ersetzt ... und immer wieder K60...
Wenn man beim Betonabbruch gelernt hat, sollte man sich nicht an Cassettendecks vergreifen.
Hier nur einige Ausschnitte:
Netzteilbereich von oben

Rückseite mit verschmolzenem B30C800

der "gemoddete" Spannungsregler

im Detail

auf der Löseite ist, wohl damit der Spannungsregler nicht so kocht, ein "Shunt" von 220R vom Eingang zum Ausgang gebrückt - recht unorthodox...

hier der K60 Schmierfilm, der über dem ganzen Gerät liegt - das Zeugs ist eben Kriechweltmeister

die Cinchbuchsen sind, wie bei diesen Geräten üblich, stark korrodiert (Silbersulfid) auch hier sollte K60 Linderung bringen

und do hot´s brennt

Und so etwa sieht das ganze Tapedeck innerlich aus.
Der Verstand sagt: Ersatzteillager, das Gefühl sagt: lässt es sich vielleicht doch wieder in Form bringen!?
In der Übersicht, wenn man nur weit genug weg ist, sieht das alles nicht so schlimm aus. Man erkennt nur, dass der Kabelbaum übelst gefleddert wurde.
in meiner Dokumentation zum Telefunken STC1 hatte ich bereits das TC 750 angesprochen und seine Geschichte skizziert.
Telefunken STC 1 Cassettendeck 19" STC1
Nachdem das STC1 bis auf den Abgleich fertig war und mein ursprüngliches TC750 in meiner Ferienwohnung vor sich hinrastst, fiel mir ein, dass ich noch ein als Ersatzteilspender gedachtes nicht funktionierendes TC750 im Keller stehen habe.
Warum also nicht einen Blick darauf werfen, möglicherweise lässt es sich zum Leben erwecken.
Das TC750 hatte ich bekommen, nachdem der Vorbesitzer es in einer Fachwerkstatt hatte, die aber nach über einem Jahr noch keinerlei Ergebnisse vorweisen konnte. Er hatte dann schlagartig das Interesse an dem Gerät verloren und es mir überlassen. Ich wusste nur noch, dass es innen nicht gut aussah und das trifft leider zu.
Die übliche Staubschicht ist nicht das Problem, aber eine erste Sichtkontrolle zeigt, dass alle Schiebeschalter, alle Kippschalter, alle Buchsen und alle mechanischen Teile mit einer Unmenge Kontakt 60 geflutet worden waren. Der typische schmierig-fettig pelzige Belag fand sich fast überall. Grünspan an Bauteildrähten und Drahtbrücken, aufgelöste Schriften des Bestückungsaufdrucks der Platinen, vollgesogene Trimmpotis und Pfützen unten auf der Bodenplatte waren die Folge.
Dann gab es wohl die üblichen Probleme mit dem Netzteil, sprich mit den Selengleichrichter. Dort hat ein Techniker dann unsägliche Ferkeleien abgeliefert.
Der verquollene Gleichricher war noch im Gerät, der 2200µF Ladeelko für die 12V war durch einen viel zu voluminösen 4700µF (an verlängerten Anschlussdrähten baumelnd) ersetzt worden - wohl um den Brumm unter Kontrolle zu bekommen, was natürlich zwecklos ist.
Das Kühlblech des 15V Spannungsreglers war ausgebaut, der 8715 stattdellen an ein kleines Stück Kupfer angelötet(!) worden. Alle Sicherungen hatten ausgelöst, ein Widerstand war verbrannt, die Lötstellen mit einem Lot ausgeführt, das beim Löten 20cm lange Fäden zieht (noch nie gesehen), alles verkratzt, Halterungen abgebrochen, die Schrauben am Laufwerk 10.000 Mal gelöst und angezogen, mit dem falschen Schraubendreher und unter häufigem Abrutschen versteht sich, die Haltenasen der Frontplatte abgebrochen, Befestigungsschrauben überdreht und dann durch immer größere ersetzt ... und immer wieder K60...
Wenn man beim Betonabbruch gelernt hat, sollte man sich nicht an Cassettendecks vergreifen.
Hier nur einige Ausschnitte:
Netzteilbereich von oben
Rückseite mit verschmolzenem B30C800
der "gemoddete" Spannungsregler
im Detail
auf der Löseite ist, wohl damit der Spannungsregler nicht so kocht, ein "Shunt" von 220R vom Eingang zum Ausgang gebrückt - recht unorthodox...
hier der K60 Schmierfilm, der über dem ganzen Gerät liegt - das Zeugs ist eben Kriechweltmeister
die Cinchbuchsen sind, wie bei diesen Geräten üblich, stark korrodiert (Silbersulfid) auch hier sollte K60 Linderung bringen
und do hot´s brennt
Und so etwa sieht das ganze Tapedeck innerlich aus.
Der Verstand sagt: Ersatzteillager, das Gefühl sagt: lässt es sich vielleicht doch wieder in Form bringen!?
In der Übersicht, wenn man nur weit genug weg ist, sieht das alles nicht so schlimm aus. Man erkennt nur, dass der Kabelbaum übelst gefleddert wurde.
Achim
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