Schulprojekt 9260-Revival

      Ich grüße Euch liebe Forum-User,

      Ich habe vor mehreren (4) Jahren von meinem Vater einen SABA 9260 Reciever
      übernommen, der mich als Audiophilen 2 Jahre lang wirklich sehr zufrieden gestellt hat, bis er dann vor zwei Jahren aus heiterem Himmel den Dienst versagt hat.

      Ich habe ihn danach (bis vor paar Wochen) trocken im Schrank gelagert gehabt, ahnend, dass für mich das letzte Wort noch nicht gesprochen war.
      Ich besuche nun das Berufskolleg Fachhochschulreife in Offenburg und muss im Zuge dieses Schuljahres und für meine Abschlussprüfung ein technisches Projekt durchführen, dokumentieren und am Ende präsentieren.

      Meine Gedanken waren selbstverständlich sofort bei meinem geliebten und vermissten 9260 der auf Reparatur wartet.

      Zu meiner Person:
      Ich bin 23 Jahre alt, technisch äußerst begabt und vor allem sehr interessiert.
      Ich kann ein Multimeter halten, Pläne lesen und auch alles demontieren sowie danach wieder zusammenbauen ohne, dass irgendetwas Schaden nimmt.
      Außerdem bin ich keine völlige Jungfrau was das Löten anbetrifft.

      Dennoch maße ich mir natürlich nicht an dieses komplette System autodidaktisch zu durchschauen, zu reparieren und ggf zu verbessern.
      Daher würde ich euch bitten mir mit Rat und Rat und Rat zur Seite zu stehen bei dem Versuch diesem Gerät wieder Leben einzuhauchen.

      Fachbegriffe kann ich notfalls googeln.
      Lerne schnell.

      Nun zum Problemkind:

      SABA 9260 mit Digitalanzeige,
      -Hat bis vor zwei Jahren klaglos seinen Dienst getan.

      Bis auf: Kratzen beim Drehen der Regler; "Presence" hat nurnoch einseitig
      funktioniert, andere Seite leiser; Tuner-Einstellrad hat wohl mal einen Schlag
      bekommen, läuft bisschen eirig.

      -Dann vor zwei Jahren kein Ton mehr aus den Lautsprechern, ansonsten alles
      scheinbar OK, Man hat ja kurz nach dem Einschalten immer noch so einen Ton aus den Lautsprechern gehört (*wup) das war auch noch so. Es kam aber aus keiner Quelle irgendetwas dort an. Alles sonst schien zu funktionieren, konnte umschalten zwischen den Quellen, Tuner hat Frequenz angezeigt, war regelbar, alles top.

      -Heute beim Testen dann der Schreck: Die Beleuchtung geht an, ich höre glaube ich auch ein Relais schnacken (*Klack* Zeitgleich mit dem Betätigen des Knopfes), aber die Lautsprecher verhalten sich ruhig. Auch die roten Lämpchen bleiben aus, es ist nichts mehr zu schalten.
      Das Gerät stand unbenutzt im Trockenen bei mind 18°C und ich habe zu keinem Zeitpunkt mal etwas verschmortes gerochen so weit ich weiß.

      Kann die Spannungsversorgung irgendeinen Schaden genommen haben?

      Ich werde nun zunächst die Innereien reinigen, mich in das Thema einlesen und auf Tipps warten
      Hoffe sehr, dass wir zusammen das in den Griff bekommen und, dass ich auch wenn es nicht klappen sollte, doch einiges über Verstärkertechnik der etwas älteren Schule zu lernen und eine gute und fundierte Präsentation erstellen kann.

      Vielen Dank im Voraus
      Max

      PS: Schaltpläne habe ich.
      Hallo,
      so ist´s richtig. Erstmal ein Reinigungsgang, alle Sicherungen polieren und dann die versch. Versorgungsspannungen messen. Am besten an den Messmarken auf der Unterseite der Hauptplatine. (Beide Deckel ab und das Gerät hochkant auf die linke Seite stellen).
      Dazu lädst du dir im Downloadbereich das Spannungsmessblatt der Receiverreihe 7140 - 9241digital herunter, das passt nämlich auch für den 9260 und ist sehr hilfreich.

      Dann siehst du schon mal, woran es hapert. Wenn du Glück hast, sind die Endstufen noch ok. und der Fehler liegt auf der großen Netzteilplatte.

      Gruß
      Kurt
      So. Kleines Update: Bei der Reinigung ist mir ein loser Stecker aufgefallen,
      diesen wieder eingesteckt funktionieren die Anzeigen wieder, Display zeigt
      Frequenz an und auch die roten Lämpchen lassen sich wieder ein- und
      ausschalten.
      Aber Oh Schreck: Der Ton (auch kein Rauschen) ist immer noch weg.

      Wollte mir das 92xx_SpgsVersorgung_Messblatt.doc herunterladen, scheint aber
      nicht mehr vorhanden zu sein, meintest du das?
      Ich war hier: download.magnetofon.de/index.p…9241/Schaltungsunterlagen

      Man kann auf der linken Endstufe einen langen schwarzen Strich sehen.
      Durchgebrannte Leiterbahn?

      Wie lade ich am besten Bilder hoch?

      Test mit Dropbox:

      Übersicht


      Übersicht links


      Übersicht rechts


      Endstufe links


      Endstufe rechts


      Edit: Jetzt müssten die anschaubar sein, oder?

      Mach mich nun ans Messen, Danke fürs Messblatt Kurt
      Danke Vorex.
      Sind zwar so immer noch etwas zu groß, aber ich lerne. :schnecke:
      Wenn jemand die nonkonforme Darstellung meiner Bilder stört, so werde ich selbstverständlich noch die nötigen Änderungen vornehmen.
      Wollte nur hochauflösende Bilder verwenden, da "aussagekräftig" gefragt war.

      Finde das Gerät wurde etwas lieblos zusammengelötet :/
      Ist es sinnvoll an der Unterseite der Platinen die Pins so weit rausstehen zu lassen?
      Hi Max,

      die langen Pins sind so eine Sache. Bei der Basisplatine ist das gut, weil man viele gute
      Messpunkte hat. Das Bodenblech hat ja deshalb eine Pappe als Isolierung aufgeklebt
      bekommen, da kann normal nichts passieren.

      Etwas anderes ist das bei den Modulen. Meist reicht der Platz, aber man sollte schon
      genau nachsehen, und evtl. einige besonders lange etwas kuerzen. Ich kappe die bei
      meinen Geraeten grundsaetzlich, aber das hat nur Sinn, wenn man hinterher alles
      sorgfaeltig nachloetet. Das ist viel Arbeit, und nicht wirklich noetig, obwohl inzwischen
      immer mal mit kalten Loetstellen zu rechnen ist.

      Wenn eine Endstufe hin sein sollte, wird das Relais nicht freigeben. Wenn es also ca.
      1 Sekunde nach dem Einschalten im Geraet nicht "klick" macht, deutet das evtl. auf
      anliegende Gleichspannung hin (ich kann mir momentan Deine Bilder leider nicht
      ansehen -- waere vielleicht besser, sie hier hochzuladen. Hochaufloesung ist auch gar
      nicht noetig. Nur besser als mit einem Handy sollte es sein ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Kann die Bilder jetzt sehen -- der schwarze Strich hat nichts zu sagen, das ist
      m.E. Filzstift (Edding) o.ae. Hatte ich auch schon auf einigen Platinen drauf, wobei mir
      unklar ist, wie die dahin kommen konnten ... muss m.E. vor der Bestueckung schon
      drauf gewesen sein.
      Hallo Max,
      ich sehe hier 2 Möglichkeiten:

      1. Dein Messgerät gehört in die Tonne -gut !!!

      2. Die Spannungen haben alle zu hohe Werte -schlecht !!!!!

      Sollte Fall 2 zutreffen -die Spannungen auf der Grundplatte und die Spannungen aus der NT-Platine sind zu hoch- kann eigentlich nur die Ursache zu hohe Wechselspannung aus dem Trafo sein.
      Dies wiederum kann nur sein, wenn die Primärwindungszahl kleiner geworden ist, z.B. durch Zusammenschmelzen einzelner Kupferdrähte der Primärwicklung.

      Dann "Gute Nacht, Marie", geh´auf Trafosuche !

      Bei diesem Fehler müsste der Trafo des Gerätes nach einiger Zeit deutlich wärmer werden als der seiner Artgenossen.

      Ich hoffe für dich Fall 1 !!

      Gruß Kurt
      Na ja,

      zumindest was die Versorgung der Endstufe angeht, Sollwert mit 42V und Istwert 45,1V, das sind gerade mal 7% mehr. Ich gehe davon aus dass die Sollwerte auf dem Messblatt auf eine Netzspannung von 220V bezogen sind. Hat Max aber bei einer Netzspannung von 236V gemessen, das sind heute durchaus übliche Werte, sind seine Werte für die Endstufen (Modul 13, 14) erklärt.

      Nicht erklärt wären damit die Werte nach den drei Spannungsreglern.

      Also sollte Max das nochmal überprüfen, am besten mit einem zweiten Messgerät und diesmal auch die Netzspannung aufschreiben.

      Kurt, darf ich dich als "Besitzer" des Messblattes bitten, zu überlegen, diesen Messwert "Netzspannung" noch einzufügen? Dabei könnte auch der A4 angepasst werden, ich vermute die 21V beziehen sich auf eine 104MHz Version.



      Gruß aus Franken!
      Hi Volker,

      ich moechte widersprechen -- 45 Volt sind fuer die Endstufen definitiv zuviel !!
      Der Sollwert von 42 Volt wird auch an 220 nicht erreicht ... ich messe bei 230 Volt
      selten mal ueberhaupt 41 Volt, eher so 40,5 Volt. Ich nehme an, Saba hat irgendwann
      mal die Trafospannung etwas reduziert (??), damit die BD-Transistoren halten ... bei
      45 Volt DC sind die bei Vollaussteuerung m.E. nicht mehr im SOA-Bereich.

      Wenn jemand einen 9260 hat, bei dem er wirklich ueber 42 Volt misst, dann wuerde
      mich das interessieren. Ich habe bei insgesamt ueber 10 Geraeten vom Typ 9241,
      9240 und 9260 nicht ein einziges Mal mehr als 42 Volt gemessen ... wobei ich dabei
      nie 9241 mit den Lastwiderstaenden hatte, nur spaetere Modelle. Also neige ich hier
      Kurt's Analyse zu, dass die Werte nicht stimmen -- was dann auch die Messungen nach
      den Reglern erklaeren wuerde. Dass die alle hin sind, kann ich mir kaum vorstellen ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Alle meine Messungen mit DVM mit Innenwiderstand jenseits der 20 MOhm.
      Hallo,

      ich sehe das auch eher entspannt. Keiner meiner 92er hat sich bisher strikt an die Sollvorgaben gehalten.

      Die geringen Abweichungen nach oben sind mit Sicherheit der erhöhten Netzspannung zuzuschreiben.

      "Ausreißern" über 10% würde ich etwas mehr Beachtung schenken.

      Gruß, Dieter

      Ach ja, Nachtrag: wenn Spannungen gemessen werden, sollte auch immer der Innenwiderstand des entsprechenden Meßgerätes und Meßbereichs mit gepostet werden. Wie oft hatten wir das schon... :(
      Es war die Eins, Glück gehabt...
      Da wird sich Papi freun, dass sein Multimeter Mist misst.

      In der Betriebsanleitung steht 10Mohm Eingangswiderstand bei Spannungsmessungen.
      Ist nicht nach Messbereichen gestaffelt.



      Was ist das mit H7?
      Muss ich da was Bestimmtes schalten, oder ist das ein Defekt?

      Ah und natürlich D4. Also +7% sind das nicht mehr...

      Ich freue mich übrigens sehr über die rege Beteiligung, danke dafür :weihnacht:
      Gehen wir doch erst mal zur Spannung H7.
      Sie wird aus der Spannung +4 45Volt abgeleitet.
      Messe mal sicherheitshalber die Spannung (20Volt) IC2221 (TDA1029) Pin 14.
      Fehlt diese Spannung such die Z-Diode D2226 (NF-Grundplatte ziemlich in der Mitte, nicht weit von IC2221 entfernt).
      Im ausgeschaltetem Zustand Kontrolle auf Kurzschluss, wenn Kurzschluss vorhanden Fehler suchen.

      Gruß Ulrich
      Hallo Max,
      Ich habe mir nochmal meine Liste rausgekramt mit den Messwerten eines "gesunden" 9260. Sieht eigentlich ganz gut aus, Gleichrichter und Spannungsregler auf der NT-Platine scheinen ok. zu sein.

      Versuche als erstes die +45V an Messpunkt F2 mit dem Poti auf der Netzteilplatine genau einzustellen. Das ist wichtig.


      Frohe Weihnachtszeit

      Kurt
      Moin,
      wenn H7 fehlt, dann ist es weniger die Diode als ihr Vorwiderstand (R2227). Dessen Ableben durfte ich bei meinem 9260 schon vor etwa 30 Jahren live miterleben. Ein Knacks und dann war Ruhe, die Signalquellenschalter fallen aus.
      Den Widerstand tauschen in 1,5K/1-2W Metalloxid und es duerfte wieder Ton werden.

      Wenn der Widerstand einer aus Fernost ist, olivgruen mit dicklichen Enden: Bingo, die hielten die ihnen zugedachte Belastung nicht gut aus. Sie sehen noch nichtmal grossartig ueberlastet aus, sondern werden "einfach so" hochohmig.

      73
      Peter
      hf500 postete
      dann ist es weniger die Diode als ihr Vorwiderstand (R2227).


      Das wäre mein nächster Schritt gewesen (auf Feedback wartend), ohne Überprüfung auf eventuellen Schluss hätte ich einen defekten R2227 eh nicht ersetzt.

      Gruß Ulrich
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