SABA 9260 - linker Kanal bricht zeitweise weg - Knacken beim Bass-Regler

      Die Spritze habe ich übrigens auch, da kann man prima mit ümm.

      Meine ist aus dem Medizinbereich, also mit ordentlicher Dichtung innen und abnehmbarer Kanüle, derer es viele durchmesser gibt. Das kann man also unfallfrei und ohne das es ausläuft auch in der Werkzeugkiste mitführen.
      Drin ist natürlich auch nicht ausgesprühte Sprühdose sondern eine abfüllung aus einem größeren Gebinde. Es gibt ja Ballistol nicht nur zum Sprühen.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Die Spitze der Kanüle kann zur Flexibilität beitragen.
      Aber injizieren sollte man sich Ballistol nicht, ich weiß nicht wie es intravenös oder subkutan wirkt.
      Man wird vielleicht zum Elko-Suchzombie oder so.

      Damit das nicht versehentlich passiert werden ordentliche Kanülen in einem Schutzbehälter geliefert, den kann man nach Benutzung auch wieder aufschrauben, so wie man die Kanüle von der Spritze abschrauben kann ohne das die Spritze ausläuft, das macht alles leichter verstaubar.

      Es bewährt sich auch wenn man die Kanülen/Spritzen aus Nachfüllsets für Drucker-Tintenpatronen verwahrt, das geht genauso gut und man bekommt es leichter als medizinischen Bedarf der nur gegen Arzt- oder Praxisausweis abgegeben wird.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Das versuche ich natürlich auch zu vermeiden, aber wenn man so seitlich durch irgendwelche Löchlein Öl einbringen will, dann kann es schon einmal vorkommen, dass man da irgendwo drankommt. Jedenfalls ist mir das schon einige Male passiert, und da war ich dann immer froh, wenn die Spitze nicht so spitz war ... ;)

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo zusammen,

      ich habe nun meine Elko-Lieferung bekommen und werde diese mal einen nach dem anderen auslöten, durchmessen und ggf. tauschen. Wenn ich euch richtig verstanden habe, könnte damit das Problem des Knackens beim Drehen am Bass-Regler zusammenhängen.
      Das zeitweise Wegbrechen des linken Kanals (wegbrechen heißt, der Lautsprecher spielt nur maximal leise, aber man kann noch was hören) wird von euch eher am Relais vermutet, richtig? Oder könnte auch das an fehlerhaften Kondensatoren des Klangmoduls liegen?

      Da ich mit Isoprop und waffenfähigem :) Ballistol nicht ausgerüstet bin, will ich erst einmal die Elkos angehen. Sollte das nicht helfen, werde ich mich eindecken. Da bei mir sonst kein Poti knackt, vermute ich eher eine anstehende Spannung.
      Ich melde mich, wenn ich weiter gekommen bin (dauert bei mir immer etwas, da ich noch andere Projekte habe). Aber ich werde euch auf dem Laufenden halten.

      Danke euch für die Tipps, auch für meine Gesundheit ;)

      Beste Grüße
      Tobby
      Neiiiin, kein Waffenöl, medizinisches Weißöl.

      Ich bin zwar nicht der Avon-Berater und auch nicht der Ballistol Vertriebsleiter, aber der Vorteil ein vernünftiges Mittel anzuwenden liegen auf der Hand:

      Allgemeine (technische) Öle werden einfach raffiniert und sind oft säurehaltig, auch aromatische Kohlenwasserstoffe sind darin enthalten. Schmiert man sie sich auf die Haut dann kann das Irritationen hervorrufen.

      Daher schmiert man sich Vaseline oder Melkfett auf die Haut wenn es Not tut,
      wer dagegen ostentativ anrennt darf gerne seinen Dermatologen befragen. Auch Medikamente die Weißöl enthalten basieren auf Parafin-Raffinaten wie das noch mehrmals weiter verfeinerte und geclearte medizinische Weißöl.
      Als medizinisches Weißöl ist Ballistol deklariert und deshalb ebenfalls mehrfach raffiniert und gereinigt.

      Es ist freigegeben in der Tiermedizin und in der Lebensmittel-Industrie an Stellen die einerseits Schmierung verlangen und andererseite mit Lebensmitteln in Verbindung kommen. Am und im Menschen wird es auch schon seit ca. hundert Jahren angewandt.

      In der Feinmechanik eines Potis zählen vor allem das es sehr rein ist, reiner als alles andere was am Markt ist,
      das es keine Materialien angreift, das es nicht verharzt weil es keine Makromoleküle bildet, das es keinen Grünspan zuläßt, das es feine Risse füllt und überbrückt, das es sehr gleitfähig ist ohne zu verkleben...

      Mehr muß man nicht dazu sagen, es ist eh schon zu oft zu viel dazu gesagt worden, wer es nicht benutzen will und stur bleibt der hat bei sich ein Problem und nicht beim Öl.


      Weiter geht´s bei den Elkos.

      Kondensatoren bestehen aus zumeist zwei leitfähigen Belägen mit einem Isolator dazwischen.
      Sinn des Isolators ist es die Platten zu trennen.
      Damit Kondensatoren nicht metergroß sein müssen macht man die Isolationsschicht sehr klein, je enger die Beläge zueinander stehen desto höher wird die erreichbare Kapzität. Soweit so gut.

      Als die Elektronik nach immer höher kapazitiven Kondensatoren bei kleinen äußeren Abmessungen verlangte ersann man den Elektrolytkondensator.
      Seine Isolationsfähigkeit ist nicht gottgegeben sondern das Besondere ist die extrem dünne Schicht zwischen den Belägen.
      Werte wie 1000µF sind mit Folien oder Papier mit zumutbaren Abmessungen nicht mehr realisierbar, der Kondensator soll ja im Radio sitzen und nicht das Radio im Kondensator hausen.
      realisiert wurde die dünne Isolationsschicht als eine hauchdünne Oxydschicht auf einem der Beläge.
      Oxyd ist nun nicht gerade ein ewig gleich anhaltender chemischer Zustand sondern bei jedem Betriebszyklus muß zuerst Oxyd chemisch nachgebaut werden sonst ist der Kondensator kein Kondensator sondern ein mehr oder weniger leitfähiges Gebilde.

      Hier setzt der Denkfehler bei vielen ein.
      Trotz mehrfacher Erklärungen vorwärts und rückwärts wollen manche partout nicht verstehen das die Elko-Isolier-Eigenschaft nicht selbsterhaltend ist sondern immer und immer den Kreislauf von Entstehen, bleiben Abbauen und wieder neu entstehen durchläuft.
      Der Elko arbeitet ständig sein Leben lang daran ein Elko zu sein und zu bleiben.
      Wird dann der Elko einfach nur eindimmensional betrachtet, wie bspw. ein Widerstand, dann wird gleich der nächste Trugschluß gezogen nach dem Motto - der Elko ist ja defekt weil er nach undefinierbarer Zeitdauer nicht mehr von alleine zu 100% isoliert sondern erst in einer brauchbaren Arbeitsumgebung (Nachformierspannung) wieder und wieder eine neue Isolation (Oxyd) chemisch aufbauen muß.
      Der Leckzustand ist der Normalzustand bei Spannungslosigkeit, der Isolierzustand muß erst mit Stromfluß chemisch erarbeitet werden.
      Als nächster Trugschluß sind also alle Elkos die nicht fabrikfrisch und binnen ca. 2 Jahren verarbeitet sind ständig defekt, man kauft sich dämlich an Ersatzelkos weil man es so will, nicht weil die Elektrochemie schon am wirklichen Lebensende angekommen wäre.
      Schluß ist erst, das Leben des Elko ist erst besiegelt, wenn er unter keinen noch so aufwändigen Bedingungen mehr nachformiert weil sein chemischer Kreislauf gestört ist oder er durch äußere Umstände zerstört wurde.
      Jeder zu frühe Ersatz bedeutet neben Mehrkosten nur das man immer kürzere Standzeiten provoziert je früher man sich dem Trugschluß ergibt das "schon wieder Elko XY seinen Geist aufgegeben hätte".
      Auch hier ist die Kette der Trugschlüsse wieder ein Teufelskreis da nach vielleicht 2 oder 5 Jahren wieder genau der gleiche Zustand erreicht ist.
      Messen?
      An Elkos herumzumessen ist eine Laborarbeit für Fortgeschrittene mit Erfahrungen in dem Bereich und einer Gabe die Meßergebnisse richtig zu deuten.
      Ein Elko den man irgendwo ausnimmt und an einen sog. Kondensatortester hängt kann man auch gleich wegwerfen, denn erstens ist jenes Schätzeisen ungeeignet die richtigen Parameter zu erraten und zweitens ist das ergebnis aufgrund fehlerhafter Schlußflogerungen des Messenden dann auch noch doppelt falsch.

      Eine labormäßige Messung ist umständlich und langwierig, das tut man sich nur im Extremfall an oder wenn man es so gewohnt ist oder wenn man es wissen muß um in der entwicklung feste Datengrundlagen zu erarbeiten.

      Elkos einfach prüfen und messen und die richtigen Schlüsse ziehen ist hingegen leicht, preisgünstig und geht schnell.

      Erstmal guckt man nur - Sichtprüfung:
      Ist der Elko formrichtig oder sieht er merkwürdig aus, zu ballig, rissig, bröcklig?
      Hat er geblähte Bereiche die nicht dahin gehören?
      Ist der Stopfen ausgedrückt oder völlig rissig?
      Ist der Becher oben an den Sollbruchstellen aufgegangen?
      Ist irgendwo Flüssigkeit ausgetreten? Gemeint ist nicht der Kleber der ihn an der Leiterplatte fixiert oder Besudelung durch Flußmittel, Isolierlack, Kontakspray usw.

      Ist bis hier hin alles in Ordnung so kommt die KINDERLEICHTE überschlägliche elektrische Prüfung:
      Vorraussetzung - der Elko muß formiert und von störenden Verbindungen gelöst sein, also der lose Elko eine Weile an Nennspannung und dann entladen, der Elko in einer Schaltung die längere Zeit gelaufen ist einseitig abgelötet.

      Isolation - höchster Bereich am Multimeter (kostet 3,95 bei R..., Lid., Baumarkt), der Wert muß je nach Kapazität mehr oder weniger zügig in Richtung Unendlich marschieren wenn es sich um Elkos im Signalweg handelt, als Stützelko reichen einige MOhm, Röhrenschaltungen verlangen bessere Isolation (MOhm ab dreistellig), Transistorschaltungen an Niederspannungen sind unkritischer, Batterieschaltungen (3V) sind ziemlich anspruchslos und die Elkos für 3V (6V) messen sich immer schlechter als welche ab 25V deshalb sind sie aber noch lange nicht defekt sie wollen lediglich eine Dauerformierung im Betrieb sehen. Liegen diese Klein-Elkos länger auf Lager sind sie Beinahe-Kurzschlüsse, das liegt in der Spezialität der Sache und ist bedeutungslos für ihre Funktion.

      Kapazitätsmessung - ist nicht erforderlich und mit einfachen Mitteln sehr fehlmessungsanfällig, wenn die Kapazitätsanzeige an Multimetern da mal innerhalb des erwarteten Toleranzbereiches anzeigt ist es ein reiner Zufall weil das Meßprinzip zu primitiv ist.
      Will man es partout wissen dann muß man sich schon Zeit nehmen und Mühe machen, Meßrücke mit Nennspannungsbeaufschlagung ist schon das Minimum und das Ergebnis ist auch keine nummerische Wertanzeige auf einem LCD sondern muß erst richtig gewertet und eingeschätzt werden.

      Das war´s mehr nicht und es wurde hier schon gefühlte hundert Mal gepostet.

      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jogi“ ()

      Hallo liebe Mitglieder,

      für eine Fehlereingrenzung (ob defekte Bauteile oder Kontaktprobleme) ist Kältespray und ein einfacher Föhn eine hervorragende Möglichkeit. Das Kältespray kann dabei gezielt über ein Röhrchen am Sprühkopf eingesetzt werden.
      Für knacksende Potis (dasselbe Problem hatte ich ebenfalls am Bassregler meines 9241) eignet sich teslanol t6 Tunerspray von Induchem. Verboten für Potis ist natürlich Kontakt 60!

      Für Techniker die allzu schnell alle Bauteile wie Kondensatoren und Selen-Gleichrichter und vor allem Sicherungswiderstände in den Endstufen austauschen sei angemerkt:
      Ich habe unzählige Verstärker repariert. In einem Revox B262 hatte sich einmal ein gelber Frako im Netzteil verabschiedet. Der war aber auch so ungünstig eingebaut, dass er immer vom angrenzenden Kühlkörper des Netzteils ordentlich aufgewärmt wurde. Außerdem sollten vor allem die Frakos nicht zu nahe an ihrer Höchstspannung betreiben werden. Ein Elko kann durchaus eine Lebensdauer von 100000 Stunden erreichen (siehe z.B. Röhrenradios die seit über 70 Jahren funktionieren).

      Bei den Selen-Gleichrichtern erhalte ich immer den Eindruck, dass viele glauben, alle Gleichrichter des 9241 oder auch 9140 etc. seien Selen-Typen.Richtig ist: Ausgenommen der Relaisversorgung sind ab Werk schon immer Siliziumgleichrichter eingebaut. Garantiert! Den einzigen Selen-Gleichrichter B30 C300 von ITT/SEL gibt es für ca. 5 Euro im Ebay. Er sitzt auf der Hauptplatine.
      Auch wen es mir keiner glauben will: Der Selen-Gleichrichter hat Vorteile. Vor allem wenn man induktive Lasten damit betreibt.

      Die 0,27 Ohm Widerstände in den Endstufen werden allzu gerne gegen Metalloxid-Widerstände ausgewechselt. Die haben ja viel engere Toleranzen. Doch hier ist die Bauart (Draht) entscheidend für die Sicherungsfunktion. Die Leistungsdaten müssen in jedem Fall übereinstimmen, sonst brennen die Widerstände bei höherer Leistung einfach durch oder eben nicht - und dann erwischts die Transistoren.
      Sicherungswiderstände durch Feinsicherungen auszutauschen ist leider keine wirkliche Lösung. Schmelzsicherungen haben ein völlig anderes Ansprechverhalten.
      Das mag alles funktionieren, macht aber die Kiste insgesamt instabiler.

      Anmerkung: Durch vorsorglichen Austausch aller möglichen Bauteile wird der SABA kaum besser - dazu müsste man die Bauteile einzeln selektieren so wie das z.B. McIntosh macht. Allerdings wird er "chinesischer".
      Die meisten Fehler dieser Baureihe sind auf die modulare Bauweise und die damit verbundenen Kontaktprobleme zurückzuführen, die teilweise so komplex sind, dass alle möglichen Bauteile in Verdacht geraten.

      Liebe Grüße, Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „michi35“ ()

      michi35 schrieb:

      Die 0,27 Ohm Widerstände in den Endstufen werden allzu gerne gegen Metalloxid-Widerstände ausgewechselt. Die haben ja viel engere Toleranzen. Doch hier ist die Bauart (Draht) entscheidend für die Sicherungsfunktion.


      Hallo Michael,

      Widerspruch! Eine Feinsicherung in der Railversorgung von Endtransistoren kann diese vor dem Durchlegieren oder "Durchbrennen" nur dann schützen, wenn deren Nenn-Auslösestrom (flink) sehr weit (1/10) unter dem SOA-Strom des/der Transistoren liegt. Warum? Weil selbst in "flinken" Schmelzsicherungen das Auslöseverhalten bei Nennstromgrenze oder knapp darüber ausgesprochen langsam ist. Im Gegensatz dazu verabschiedet sich ein Halbleiterübergang in einem Bruchteil einer Sekunde. Das siehst Du an den Zeit-Strom-Kennlinien von Sicherungen.

      Die Charakteristik ist durch Kennlinien festgelegt und unterscheidet flinke, mittelträge und träge Sicherungen. Beim zehnfachen Nennstrom schalten ab:

      flinke Sicherungen in weniger als 20 ms
      mittelträge Sicherungen zwischen 50 und 90 ms
      träge Sicherungen zwischen 100 und 300 ms.






      Beispiel:
      Wenn eine Endstufe 40W Nennleistung an 4 Ohm Last liefert, dann ist der Laststrom knapp 3,2A(rms). Die Sicherung für den Zweig einer Halbwelle muss dann dauerhaft wenigstens 1,6A verkraften (50% von 3,2A, da in der komplementären Halbwelle kein Strom durch diesen Zweig fliesst). Das bedeutet, dass wegen der erforderlichen Dauerfunktionstüchtigkeit des Verstärkers in diesem Fall eine Feinsicherung von nicht weniger als 1,6A, flink, vorzusehen ist. Wenn diese Sicherung sowohl die Versorgung des rechten und des linken Kanals absichert, sind es sogar wenigstens 3,2A, flink, also doppelt so viel. Praxis: Siehe Saba 8120, er hat für 40W für beide Railspannungen für beide Kanäle zusammen je 4A, flink Feinsicherungen.

      Nun zurück zum Thema "Kennlinien von Sicherungen":
      Damit eine 1,6A,flink Schmelzsicherung (Feinsicherung) in 1 ms auslöst (durchbrennt), muss gemäss der Kennlinie 20A Strom fliessen! Angenommen, der End-Transistor in der 40W-Endstufe ist für max. 10A dauerhaften Kollektorstrom (DC) und für max. 15A bei einer Pulslänge von 1ms ausgelegt (SOA; das kommt einem 2N3055 nahe). Dann kann also die Feinsicherung den Transistor im Fehlerfall der Schaltung oder Lautsprecher-Schluss nicht zuverlässig schützen, da der Transistor bei mehr als 15A/1ms über den Jordan geht, eine 1,6A flink Sicherung aber zum Auslösen innerhalb von weniger als 1ms mehr als 20A benötigt.

      Wenn das eine Feinsicherung nicht kann, dann kann das schon gar nicht ein Emitter- oder Kollektorwiderstand, ob Drahtwiderstand oder Metallfilm, MOX oder was auch immer! Denn auch dieser Widerstand muss so ausgelegt sein, dass er die Nennleistung zuverlässig dauerhaft erlaubt. Im gewählten Beispiel Saba 8120 ist es ein 0,3 Ohm Widerstand (man kann es genau so auch für 0,22 Ohm betrachten). An ihm entsteht bei Nennleistung etwa 0,8W. Deshalb sind diese Widerstände i.A. für 3W ausgelegt (ggf. auch mehr), sonst würden sie zu heiss, da sie die Wärme nicht abführen könnten. Das würde aber eine zu kurze Lebensdauer dieser Widerstände bewirken. Daran sieht man, dass ein solcher Widerstand, der auch nie als "Sicherungswiderstand" spezifiziert wird, keine Schutzfunktion für die Endtransistoren haben kann. Soweit mir bisher bekannt, gibt es 0,22-0,33 Ohm Leistungswiderstände (3W) nicht als Sicherungswiderstände (fusible resistors).

      Nachtrag:
      ABER....
      Aus früheren Beiträgen hier im Forum (insbesondere von Achim (nightbear), Rolf (roko) und Hans (decoder)) ist bekannt, dass z.B. Saba in der 9241 Serie auf den Endstufenmodulen die anfänglichen Draht-Zement-Kollektorwiderstände später (oder teilweise?) auf (grüne) MOX (Metalloxidwiderstände) geändert hat. Lt. Hans (der die verbauten Typen auch von Grundig kennt) und Rolf ist sicher, dass die MOX-Widerstände ein feuer- und funkenloses Abschaltverhalten in einem engen Bereich haben, um das Ankokeln (Brandrisiko) der Platine bei Überlast zu verhindern. Das können Drahtwiderstände nicht. Insofern haben MOX-Widerstände auch eine Sicherungsfunktion. Aber eben um Brand zu verhindern (wie Sicherungen in der Spannungsversorgung), nicht um Transistoren zu schützen. Michael, es ist also gerade andersherum als Du schreibst. MOX hat eine Sicherheits-Abschalteigenschaft, die ein Drahtwiderstand nicht hat.

      Das Bourns-Datenblatt für Leistungs-Sicherungswiderstände weisst anhand der Kennlinie fürden 3W-Leistungs-Sicherungswiderstand selbst bei 60W Verlustleistung eine Zeitspanne bis zum Öffnen von enorm "langen" 60 Sekunden aus. Also wären Sicherungswiderstände, wenn es sie denn für 0,2-0,3 Ohm / 3W geben würde, nochmals um Grössenordnungen ungeeigneter (=langsamer) zur Absicherung von Endtransistoren als dafür bereits ungeeignete Schmelzsicherungen.




      FAZIT:
      Es ist ein Irrtum, anzunehmen, dass Feinsicherungen in der Stromversorgung der Endstufen oder Emitter- (bzw. Kollektor-)Widerstände die Endstufentransitoren vor Defekt schützen sollen. Das können sie nicht, denn ihr Auslöseverhalten ist viel zu träge (erst bei 10-fachem Nennstrom lösen Feinsicherungen schnell aus!). Sie schützen aber im Fehlerfall bei einem Kurzschluss die Endstufe vor dem Abbrennen. Denn das Leistungsnetzteil vermag i.A. sehr grosse Ströme zu liefern, bevor die Primärsicherung auslöst.

      Es ist deshalb häufig (aber nicht zwangsläufig), dass bei Endtransistoren mit Schluss in der CE-Strecke der zugehörige Emitterwiderstand (ggf. Kollektorwiderstand) offen ist. Der Fall, dass dieser Widerstand offen (hochohmig) ist, aber der betreffende Transistor noch ungeschädigt, ist extrem selten. Und das liegt nicht etwa an "falschen Leistungsdaten" der Widerstände. Die Widerstände wurden von den Konstrukteuren anhand der abzuführenden Verlustleistung entsprechend des Widerstandswerts (typisch 0,22-0,33 Ohm) und der bei Verstärker-Nennleistung abzuführenden Wärme(-Leistung) sowie des erforderlichen Zuschlags für dauerhafte Funktion zu typisch 3-5W schon richtig bemessen.

      Es gibt aber durchaus vereinzelt Fälle, bei denen eine Sicherung in Serie zur CE-Strecke ausgelöst hat und der Transistor dabei intakt geblieben ist. Das ist kein Gegenbeweis zum oben Gesagten. Es hängt auch vom zeitlichen Verlauf (Pulsdauer) der Stromspitze ab.



      Gegen einen Ersatz eines Drahtwiderstands als Emitter- oder Kollektorwiderstand durch einen (enger tolerierten) Metallfilm- oder MOX-Widerstand spricht daher nichts.
      MOX-Widerstände haben ein definiertes "stilles" Abschalten, bei Überlast, das Drahtwiderstände und Metallfilmwiderstände so nicht haben. In diesem Sinne sind MOX-Widerstände hier die bessere Wahl.


      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Danke Reinhard, lag mir auch auf der "Zunge" ...

      und noch eine andere Sache: Hier erneuert fast keiner "vorsorglich", sondern nur aus Erfahrung. Selektieren ist bei Saba nicht nötig, ab m.W. Werk auch nie geschehen. Ich habe viele Module revidiert, und dabei immer gemessen. Der Bauteilemix ist teilweise extrem, und nur ein Abbild der Herstellungsabläufe im Werk (Stefan könnte da sicher mehr zu sagen).

      Ich habe mir mehr als einmal die Mühe gemacht, und auch hier darüber berichtet (wie übrigens auch Achim und Reinhard), Module mit sorgfältig ausgesuchten und zum grossen Teil auch ausgemessenen Bauteilen zu bestücken, und das Ergebnis war dann immer deutlich besser als vorher --- wobei das eine Aussage ist, die ein 40 Jahre altes Gerät mit einem komplett revidierten und wieder auf Langlebigkeit getrimmten Exemplar vergleicht. Wie die Geräte ab Werk liefen und gespielt haben, weiss ich nur aus Erinnerung von meinem ersten Saba, und --- wir wir alle wissen --- ist das reines Empfinden und sagt nichts aus.

      Generell ist festzuhalten, dass viele Bauteile, und erstaunlicherweise auch die Widerstände, ihre Werte auch jetzt noch gut einhalten. Das ist bei den Elkos, vor allem denen mit kleinen Werten (und darunter ganz besonders die liegenden Exemplare) in den Saba 92xx und 91xx leider nicht so. WENN man sich also die Mühe macht, einen wieder fit zu löten, dann ist es nur konsequent, die Elkos zu messen, und ggf. zu ersetzen. Du wirst in den diversen Threads ziemlich detaillierte Angaben dazu finden, welche Elkos in der Regel noch gar keine Altersanzeichen zeigen (Rubicon, Elna), welche kritisch sind (rote Roedersteine, vor allem wenn in warmer Umgebung, oder beheizte Netzteilelkos usw. fort), und welche besonders gerne ausfallen (Tantals im Signal bei Potentiometern). Wenn da also mal etwas "kracht", ist oft ein Verdächtiger schon bekannt (und kann hier gefunden werden). Dann kann man die gezielt prüfen, und wenn da schon der eine oder andere Macken hat (Feinschlüsse oder andere miserable Werte), dann ist man gut beraten, gleich alle zu tauschen. Frische Markenware streut wenig, auch ohne Selektion, und was das mit China zu tun haben soll, ist mir komplett unklar ... es gibt auch dort gute Fertigung, man muss halt auf echte Markenware mit Qualität setzen.

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: MacIntosh kenne ich auch von diversen Reparaturen, war nie ein Vergnügen. Selektiert ? Naja, das würde ich für eine Werbeaussage halten. Die kommen nie und nimmer an die Gleichmäßigkeit von Accuphase heran, wo man NICHT selektiert, aber eben zuverlässige Bauteile aus bewährten Serien einbaut. Selektieren von Halbleitern, das machen kleine Schmieden mit noch kleineren Stückzahlen. Bryston in Kanada macht es ein wenig, aber auch in erster Linie nur bei den Endstufentransistoren, und auch da nur über ein Steckbrett mit einem gewissen Raster. Das reicht --- wenn man mehr benötigt, ist die Schaltung sehr wahrscheinlich zu empfindlich ausgelegt ...

      kugel-balu schrieb:

      Ich habe mir mehr als einmal die Mühe gemacht, und auch hier darüber berichtet (wie übrigens auch Achim und Reinhard), Module mit sorgfältig ausgesuchten und zum grossen Teil auch ausgemessenen Bauteilen zu bestücken, und das Ergebnis war dann immer deutlich besser als vorher --- wobei das eine Aussage ist, die ein 40 Jahre altes Gerät mit einem komplett revidierten und wieder auf Langlebigkeit getrimmten Exemplar vergleicht.



      Übrigens ist das eindrucksvoll an der "ab Werk" recht "tolerant" bestückten Phono-Entzerrersektion regelmässig mit Nachmessen der Einhaltung der RIAA-Frequenzentzerrung zu belegen. Selektion der Kapazitäten und Widerstände im Phono-Pre wirkt sich dort besonders deutlich aus.

      Reinhard
      Moin, moin,

      Reinhard's Bemerkungen kann ich nur unterstreichen: Phonomodul wird mess- und hoerbar besser durch Ueberarbeitung mit ausgemessenen Teilen. Ich habe da schon Module vorgefunden, die zwar spielten, aber nur mehr "schlecht als recht". Bei einer kritischen Analyse ergaben sich dann die erwartbaren Streuungen --- aber teilweise auch sehr starke Unterschiede im Verstaerkungsfaktor der eingesetzten Transistoren (was nicht ab Werk so gewesen sein muss, versteht sich). Alles schoen wieder aufgebaut, und der Phonoeingang spielt absolut untadelig, mit High-Output MC-Systemen u.U. sogar richtig gut.

      Was die Drahtwiderstaende betrifft: Die waren bei mir bei Endstufenschaeden in den 92xx Receivern laengst nicht immer defekt. Die halten definitiv VIEL mehr aus als die Transistoren. Wenn sie durchbrennen, dann nur, weil die Transistoren sich zuerst verabschieden, aber dann zuweilen einen Kurzschluss verursachen -- und erst DANN gehen die durch. Also sind MOX da, wie Reinhard schrieb, eindeutig die bessere Wahl. Und das zusaetzliche Nachruesten von einem Satz flinker Sicherungen, wie von Achim im "Rework" Thread beschrieben, ist auch unbedingt zu empfehlen.

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachteule schrieb:

      Hallo hab mal Suchfunktion geschaut, und dieses gefunden von Achim: aus dem Thread "SABA 9241 Rework"


      nightbear schrieb:

      So gesehen halte ich für den normalen Hausgebrauch Schmelzeinsätze von 2,5 A T für angemessen.
      Wenn man den Verstärker dauerhaft in der Begrenzung betreiben möchte oder infolge niedriger Impedanzen höhere Ströme zu erwarten sind, wären 3,15 A T vorzuziehen.

      Die von mir zuerst bestückten 1,6er waren jedenfalls beim ersten Erreichen der Begrenzung simultan durch.




      Was ist da los !? Ich dachte es wird mit Träger Feinsicherung bestückt.
      Ich habe die 4 Finesicherungen mit 2 AT abgesichert.
      Was stimmt jetzt?

      Hier lesen sehr viele Leute mit, und sind sicher verunsichert.
      Ich auch jetzt :huh:

      oder ist das jetzt auch wieder sooo ein Geheimnis :D



      Ich muss sagen, Reinhard deine Beiträge gefallen mir, und muss ein GROSSES LOB ausprechen.
      Du hast ja echt Bock und Energie,....saaagen haft, meine ich ernst kein Scherz. :thumbup:


      vielen Dank,
      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()