9260 Endstufenplatine und Treiberplatine

      Hallo Reinhard,
      scheinbar wollte Saba das gar nicht kühlen, sondern nur koppeln.Und genau das ist die Frage. Fakt ist, je dichter das beisammen sitzt um so genauer wird die Regelung. M.E. gehört der zweite auf jeden Fall da noch mit drauf. Aber ich habe heute früh eine Versuchsreihe gefahren.
      Ausgangspunkt war bei Raumtemperatur das ganze einzuschalten. Nach 30min. hat sich der Strom , ich rede allerdings weiterhin über Spannung/0,27ohm. Denn ich messe die Spannung, auf 5mV eingestellt. Die Endtransen wurden nicht aufs Kühlblech geschraubt. Sie hatten dennoch Einfluss auf Abkühlung ihrer selbst, auch wenn die Theorie was anderes sagen mag. Wir reden hier von 1mV, wenn sie nur angefasst wurden. Das sind immerhin 2,7mA. Aber lassen wir die mal außen vor. Es war nur ein Test.
      Die Erwärmung des Kühlblech der Treiber und des Ruhestromtrans. erfolgte heute durch Stromfluss durch das Kühlblechs, sodass möglichst konstant geheizt werden konnte. Das Ergebnis und den Versuchsaufbau kann man am Bild ablesen.Jede einzelne Temperatur wurde 10min. konstant gehalten. Der Graph ist wahrscheinlich noch fehlerbehaftet, aber qualitativ siehts auf jedefall so aus. Evtl. deckt sich das mit einer Simulation, die ich hier nicht durchführen kann.
      Gruss Roger
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      Das ist alles sehr plausibel, und passt zu den verwendeten Transistoren bei Saba: Die BD 417 / 418 haben ja ihre eigenen kleinen Kühlfahnen (anders als die BD 139 / 140), und anscheinend reichen die genau aus. Passt auch dazu, dass bei Umbauten auf BD 139 / 140 kleine Kühlbleche (Alustreifen, ca. 2x3 cm) offenbar reichen (s. Beitrag von Mia weiter unten).

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Hallo die Runde ,

      ich hatte bei mein Gerät 9260 im Jahre 2019 einen Endstufenschaden , und musste auch auf die BD139 / 140 umrüsten .
      Anfangs hatte ich den einen Treiber ohne Kühlfähnchen ausgestattet , da hatte ich schon berichtet darüber , das es Probleme gibt mit der Ruhestromeinstellung weil es davon läuft .
      Dann hab ich den Kollegen eine Fahne spendiert , und dann war ruhe .

      sieh Bild , so hab ichs praktiziert , auch noch zu sehn sind die Dioden die noch 4001 waren , aber die sind Geschichte hatte noch 1n4148 zu hause die schon fast 40 Jahre alt sind von meiner Arbeitsstelle damals Philips .
      hab jeden einzeln ausgemesen , Ich mess fast alles was ich verbaue . Wenn ich was kaufe egal was gibts eine Eingangsprüfung .


      Grüße <3 Mia <3

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Nachteule“ ()

      Hallo,
      ich bin mitten in der Meßrunde. Aber was ich bereits sagen kann ist, dass der BD139 ideal für die Ruhestromkompensation ist. Das ist außer dem originalen BD117 bisher der beste. Ich habe jetzt erstmal das Kühlblech komplett weg und die drei transen huckepack direkt zusammengeschraubt. so muss ich nicht ewigkeiten warten und habe eine direkte termische kopplung. Bei den treibern bin ich noch nicht soweit ein Meßergebnis zu liefern. Die derzeit eingesetzten sind zwar temp.stabil aber sie schwingen bei fast Vollaussteuerung (ohne Strombegrenzung sogar). Ich muss auch noch die Bauteillieferung abwarten für die Endtransen. Warum mache ich das eigentlich? Weil ich der Meinung bin, dass die 80V für all diese Typen nicht ausreichend sind. Evtl. kommt heute noch ein Schwung BD249C/250C
      Gruss Roger
      Stimmt, aber ich habe doch meist knapp über 40 Volt. Das war aber nicht, was ich meinte: Ich habe noch einen Beutel mit Transistoren von TI, auch NOS, Typ B. Die sind eigentlich knapp, aber es ist wohl so, dass die meisten von denen etwas mehr aushalten, als nach Datenblatt zu erwarten ist.

      Bei Transistoren aus aktueller Fertigung würde ich mich darauf nicht verlassen wollen, und daher ist der Typ C besser geeignet. Aus Reinhard's Beitrag geht hervor (was Du dann sicher bestätigen wirst), dass ISC einwandfrei läuft. Da die
      gut passen, eine günstigere Kühlfläche haben, und zudem gut und preiswert verfügbar sind, nehme ich die jetzt.

      Michael
      Hallo Roger,

      in Deinem o.g. Test beheizt Du das Kühlblech gleichmässig. Das ist eine ähnliche Situation wie das ganzflächige Beheizen mit einem Fön. Dabei spielt die Wärmeleitung von den Treibern aussen zum Ruhestromtransistor in der Mitte keine Rolle mehr. Ist also nicht das Gleiche wie realer Betrieb, wo die schlechte Wärmeleitung nur von den Kühlblechenden her den Ruhestromtransistor erreichen muss. Du bekommst mit Deinem Test vermutlich ein Ergebnis, das ähnlich zu dem sein müsste, als sässen Treiber und Ruhestromtransistor mit fast perfekter Wärmekopplung direkt nebeneinander.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Hallo Reinhard,
      eher ist das nicht so. die ergebnisse waren nicht nachvollziehbar. in meinem o.g. Test habe ich gar kein Kühlblech. Ich habe die Transen huckepack zusammengeschraubt. Die Temperatur liegt dabei bei ca. 34°C, Die sache mit dem gleichmäßigen beheizen hab ich abgebrochen, weil mir das zu lange dauerte und auch zu ungenau erschien.
      gruss roger
      Ergänzung: ich habe eine Tabelle angefertigt über mögliche Paarungen. Das ist aber noch nicht abgeschlosen. Der oben gezeigte Graph trifft aber trotzdem für einige Paarungen zu

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Saba-oldie“ ()

      Saba-oldie schrieb:

      in meinem o.g. Test habe ich gar kein Kühlblech.

      Dann weiss ich nicht, was Du gemacht hast.
      Du hattest geschrieben: "Die Erwärmung des Kühlblech der Treiber und des Ruhestromtrans. erfolgte heute durch Stromfluss durch das Kühlblechs, sodass möglichst konstant geheizt werden konnte. Das Ergebnis und den Versuchsaufbau kann man am Bild ablesen."
      Dein Bild mit Skizze zeigt die Treiber und den Ruhestromtransistor auf dem Kühlblech, das uniform beheizt wird.

      Darauf bezog ich mich.

      ...und "eher ist das nicht so."
      Was ist eher nicht so?


      Noch zum von mir ausgerechneten Wärmewiderstand des 10 cm x 2 cm x 0,5 cm Kühlblechs von 66 K/W:
      Mit dem Analogmodell, das Christian vorgestellt hat, berechnet sich mit dem höheren Wärmewiderstand die gleiche Temperaturdifferenz zwischen Treiber und Ruhestromtransistor von 4 °C wie bei 40 K/W, die Christian eingesetzt hatte. Nur dauert es mit 66 K/W gut doppelt so lange, bis sich diese Differenz konstant einstellt, nämlich ca. 600 s. Sonst ist kaum ein Unterschied.

      Bei sehr guter thermischer Kopplung von Treiber und Ruhestromtransistor (d.h. nur 3 K/W Wärmewiderstand des gemeinsamen Kühlblechs) stellt sich nach Simulation mit Christians Modell der stationäre Zustand schon nach ca. 30 s ein (bei noch besserer Wärmeleitung natürlich noch schneller, ggf. in nur wenigen Sekunden), aber die Temperaturdifferenz zwischen Treiber- und Ruhestromtransistor wird dadurch nicht verändert, bleibt immer noch bei 4°C.



      Temperaturgleichheit kann sich auch bei perfekter Wärmeleitung nicht einstellen, nur schnelleres Erreichen des stationären Zustands. Auch wenn das Blech dieselbe Temperatur wie das Package des Treibertransistors hätte, also bei sehr geringem Wärmewiderstand, bleibt der nicht unerhebliche Widerstand des Wärmeübergangs zwischen dem Die und Package (zur Kollektorfahne) und über die el.Isolation (Glimmer-, Silikon- oder Kaptonfolie, Wärmeleitpaste) zum Kühlblech bei den Transistoren und die Wärmekapazitäten. Das bedeutet, dass die Die-Temperatur des Treibertransistors immer höher sein wird als die Temperatur des Kühlblechs. Das sind mit den von Christian für das Analogmodell genannten Randbedingungen 4 °C. Der Treibertransistor liefert ständig Wärme nach und das Kühlblech dissipiert einen Teil davon durch Konvektion und Strahlung und "absorbiert" einen weiteren Teil aufgrund der Wärmekapazität. Nur der Rest führt zur Erwärmung des Ruhestromtransistors.

      Wenn man die Transistoren "huckepack" gleich ausgerichtet jeweils mit der Vergussmassenseite eines Transistors an die Kollektorblechseite des anderen, zusammenschraubt, hat man keine gute thermische Kopplung, denn der Wärmewiderstand des ca. 3 mm dicken Packaging (Epoxy-Moulding Compound) ist ungleich höher als der Wärmewiderstand, den man über Kontakt der metallischen Kollektorflächen über eine Glimmerscheibe/Wärmeleitpaste, Silikonpad oder Kaptonfolie an ein gemeinsames Kühlblech bei enger Anordnung nebeneinander oder unmittelbar gegeneinander hätte.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Rogers Ansatz, Wärmeenergie gleichmäßig über die Widerstandsheizung des Kühlbleches zuzuführen, ist meines Erachtens clever gewesen. Die oben gezeigte einfache Modellierung des Kühlbleches kann man auch erweitern und z. B. das Blech in drei Segmente teilen. Jedes hat dann einen eigenen, dreimal so hohen Wärmewiderstand wie ursprünglich gegen die Umgebung, ein Drittel der Wärmekapazität und ist miteinander verkettet mit einem Widerstand, der sich aus der spezifischen Wärmeleitfähigkeit, der Länge des Segmentes und dessen Querschnitt ergibt. Diese Verkettungswiderstände sind wesentlich kleiner als die zur Umgebung, z. B. 3 K/W --> innerhalb des Bleches ist die Wärmeleitung relativ gut.
      Das ist dann sozusagen eine Finite-Elemente-Analyse sehr grober Art.
      Die Segmente lassen sich mit je einem zusätzlichen Wärmestrom versehen. Rogers Heizung, die gleichmäßig auf alle drei Elemente des Bleches wirkt, aber auf nichts anderes.

      Ergebnis: Die Temperaturdifferenz zwischen Treiber und Ruhestromtransistor mit und ohne diese Zusatzenergie ist nahezu identisch. Außerdem stellt sich ein Temperaturgradient über den Kühlkörper ein. Links am Treiber ist er ein wenig wärmer als rechts, am Ruhestromtransistor. Die Temperatur ändert sich mit Zuschalten der Heizung nach 300 s jedoch deutlich. Also genau so, wie zur Verifizierung des Simulationsergebnisses gewünscht.

      Wenn Modell und Realität hier nicht zusammenpassen, liegt es also eher an nicht korrekten Modellannahmen. Ich vermute stark, dass die realen Änderungen von Ube und Beta mit der Temperatur und vor allem ihre Unterschiede zwischen einzelnen Exemplaren einer Treiberfamilie nicht sauber in den Modellen abgebildet sind.

      Was aber gültig bleibt: Eine gute thermische Kopplung zwischen Treibern und Ruhestromtransistor wird die Temperaturabhängigkeit des Ruhestroms stark dämpfen, da sie Temperaturunterschiede zwischen PNP und NPN weitgehend stabil hält.

      Viele Grüße,
      Christian
      Bilder
      • 3-Segm-Kühlblech.png

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      • KK_Temperaturgradient.png

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      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      chriss_69 schrieb:

      Eine gute thermische Kopplung zwischen Treibern und Ruhestromtransistor wird die Temperaturabhängigkeit des Ruhestroms stark dämpfen, da sie Temperaturunterschiede zwischen PNP und NPN weitgehend stabil hält


      Der Kreis schliesst sich.

      Und was gibt die beste und "schnelle" thermische Kopplung? Ein kleines Kupferblech, nicht zu dick und zu dünn (ich würde ca 1 mm stark vorschlagen), das wie in der Saba Originalausführung Treiber und Ruhestromtransistor thermisch koppelt. Cu hat ca. doppelt so große Wärmeleitfähigkeit wie Al.

      Die Ergänzung des zweiten Treibertransistors mit einem kleinen Kühlblech, wie von Mia gezeigt, ist nach ihrer Erfahrung mit BD139/BD140 günstig. Ich bin zusammen damit wieder fast zurück bei der SABA-Originalausführung, zusätzlich mit den vorher schon vorgeschlagenen kleinen Mods zur Stabilisierung gegen Schwingen.

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Reinhard,
      das stimmt aber so nicht. Der enzelne Treiber ohne die Kopplung der anderen beiden verhagelt dir die Ruhestromstabilität bei temp.-änderungen . Ich weiss schon: wer Mist misst, misst Mist. Aber da ist kein Mist gemessen. M.E. gehts nicht besser um die optimale Paarung (außer der Saba originalen, denn diese konnte ich auch mit dem Veruch nachweisen, dass sie eben optimal ist, wenn sie denn auf einer Fahne, kk oder was auch immer sitzen. jedenfalls über ein medium termisch gekoppelt. und da wäre sogar plastik noch besser als nichts. Leider etwas zu wenig UCE)der drei Kandidaten zu finden.

      Gruss Roger

      Nachtrag: Ich werde erst wieder was posten, wenn das Ergebnis feststeht. Dann kann mans ja zerpflücken.Ich werde dann auch ein Bild posten, wie das termisch gekoppelt wurde. So , wie du das da beschreibst wurde es nicht gemacht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Saba-oldie“ ()

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