Freiburg 6-3D: Chassis "entkernen"?

      Hallo Jörg,
      Ich habe den Abgleich meines Körting 430Ws mit einem Bekannten durchgeführt, auch ohne UKW Messsender.
      Wir haben einen dieser PC Sticks genommen, mit denen man Musik vom PC über eine UKW Frequenz auf dem Radio hören kann, diese Frequenz ist einstellbar, wir hatten so weit ich mich erinnere 89MHz und 98 MHz oder so gebraucht. Wenn du eine bestimmte Spannung an den Messbuchsen benötigst, kannst du die Antenne rausnehmen und je nachdem ob du mehr oder weniger Spannung brauchst den Empfang stören. So haben wir das gemacht, es ist so zwar nicht perfekt, aber es ging ;)



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Tobi,

      zum Abstimmen der Frequenzen ist der PC-Stick von Schwaiger oder ä.hnliche geeignet.
      Stimme aber nicht nach Gehör ab.Gib ein NF-Signal so um die 800-1000 Hertz auf deinen Stick. Analoges Voltmeter im 20-30V-Bereich an den Lautsprecher-Ausgang am Chassis anschliessen. (Outputmeter)

      Auf 88 MHz C-Abgleich von Oszillator und Anodenkreis
      Auf 98 MHz L-Abgleich durch verstellen des Abstimmhebels,

      beide auf Maximum am Outputmeter ! Vorgang mehrmals wiederholen!

      Viele Grüße aus dem Hegau

      Helmut
      SABANESE von 1954-1962.
      Ich habe zwar noch nie ein Radio abgestimmt (da ich eh meist nur den AUX Eingang nutze) aber solltest du noch einen billigen FM Transmitter suchen, den gibts hier: http://www.dealextreme.com/details.dx/sku.625
      Kostet beim aktuellen Kurs ~5¤ und Versand ist gratis. Ich habe den auch hier und bin damit recht zufrieden. Allerdings dauert das ca. 2 Wochen, bis die Ware bei dir landet.
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Jörg,

      Schön, dass du erste Erfolge mit deinem UKW-Teil hast. Das abgebrochene Teil ist der Trimmkondensator des Oszillators - klar, dass da der Oszillator nicht vernünftig schwingen konnte.

      Der Neutralisationstrimmer ist der, welcher etwas weiter rechts auf einer kleinen Pertinaxplatte sitzt (ich beziehe mich hier auf dein Foto vom Tuner).

      Wenn das Gerät jetzt spielt und man davon ausgehen kann, dass der ZF-Teil nicht verstimmt ist, kannst du versuchen das auf dem UKW-Tuner sitzende ZF-Filter nachzustimmen.

      Du stellst dazu einen beliebigen, nicht zu starken UKW-Sender ein und drehst mit einem passenden Schraubendreher und Gefühl an den beiden weißen Spulenkernen. Dann kannst du beobachten ob die Lautstärke zunimmt, wenn ja drehst du beide Kerne abwechselnd bis du die größte Lautstärke erreichst. Du kannst dabei einfach nach Gehör vorgehen, kannst dich aber auch nach der Anzeige des magischen Auges richten – ist für den Feinabgleich ohnehin
      sinnvoll.

      Mit dieser Maßnahme stellst du nämlich das ZF-Filter des Tuners passend auf dein „Restgerät“ ein. Und du kannst dabei nicht viel verderben, weil du ja die Folgen deines Tuns direkt im Lautsprecher live mithörst.

      Möglicherweise kannst du damit die Empfangsleistung so schon erheblich steigern.

      An dem dritten Einstellorgan des Filters, sieht aus wie eine Messingschraube und ist auch eine, solltest du nicht drehen, damit wird nämlich die Kopplung zwischen den beiden Filterkreisen eingestellt.

      Ich wünsche dir, dass der Nachgleich Erfolg bringt – werde weiter den Hergang im Auge behalten und schauen, ob du positive Meldung machen kannst.

      Anschließend können wir darüber nachdenken den UKW-Tuner noch abgleichmäßig zu optimieren.

      Grüße, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Guten Morgen allerseits!

      Danke für all eure Tipps! Ich freue mich schon darauf, den Abgleich zu versuchen, komme aber jobbedingt vermutlich erst am Wochenende dazu.

      Derzeit ist der Empfang so schwach, dass das magische Auge gerade mal ein leichtes Zucken zeigt. So gesehen kann es eigentlich nur besser werden! Bin echt schon gespannt und werde berichten!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      ja, der dumme Job, er hindert einem daran gezielt den wirklichen Freuden des Daseins nachzugehen.

      Bezüglich Freuden, ich habe dein Restaurationsprojekt verfolgt und erkannt, dass du dabei mit viel Einfallsreichtum und handwerklichem Geschick vorgehst.

      Besonders gut gefiel mir die im Grunde einfache und mit vertretbarem Aufwand durchzuführende Idee, die gelben Kondensatoren originalgetreu „einzukleiden“. Das macht den Blick in die Verdrahtung echt augenfreundlich. Wie und womit hast du die Enden der „Gelblinge“ behandelt?

      Nun, da durch deine Idee das Problem der Optik gelöst ist, werde ich wohl auch etliche von diesen hässlichen gelben Dingern ordern, wegen denen ich bisher beim Tausch von Kondensatoren eher zurückhaltend war.


      Übrigens habe ich auch schon eine solche Totalüberholung durchgeführt, bei einem Meersburg 100. Da müssen jedoch die Filter abgelötet werden und das ist nicht ganz einfach, weil dabei die Lötfahnen in dem Kunststoffmaterial der Filterböden „los schmelzen“.
      Bei den alten Filtern mit den Pertinaxträgern konnte man problemloser löten und konnte sie alternativ auch bedrahtet ausbauen, wie es am Beispiel deiner Vorgehensweise zu sehen ist.

      Als nächstes habe ich diese Prozedur an einem Freiburg 11 vorgesehen, da kommen außer dem Filterproblem noch stark korridierte Übertrager, Abstimmmotor und Schaltmagnete auf mich zu… man hat ja sonst nichts zu tun.

      Bei diesen Geräten handelt es sich, laut Text der Anbieter um „dem Alter entsprechend gut erhaltene Geräte“, verbunden mit einigen unscharfen Fotos. In Wirklichkeit siechten die wohl jahrelang in einem feuchten Keller dahin. So habe ich für gutes Geld eigentlich schrottreife Teile erworben.

      Ich würde mich freuen, wenn du einmal ein Bild von deinem Chassis machen würdest, auf welchem der Ausgangstrafo sichtbar ist – ich glaube der 6-3D ist eines der letzten Freiburg -Geräte bei dem der AT noch mit einem gut angemessenen Kern versehen war.

      Grüße, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter!

      Danke für die Komplimente! Die vielseitigen Herausforderungen sind es gerade, die mich am Restaurieren alter Radios begeistern.

      Für Kondensatoren und Elkos habe ich mit AutoCAD eine Vorlage gebastelt. Wenn ich ungefähr weiß, welche Kondis ich brauche, stelle ich mir die entsprechenden auf einer A4-Seite zusammen und drucke sie aus. Sicher ginge das auch mit PhotoShop oder so, aber damit kann ich nicht so gut umgehen. Die Papierhülle steht an den Enden 1 - 2mm über, sodass ich sie mit eingefärbten Wachs verschließen kann. Ich habe mir aus dem Zeug eine dünne Stange gegossen, dann spanne ich mehrere Kondis nebeneinander in den Schraubstock und lasse mit einem alten 10W-Lötkolben einige Tropfen in jeden Kondensator fallen. Das geht schnell und macht keine Sauerei.

      Jaja, in der Bucht kann man schon manchmal ziemliche Schrotthaufen ersteigern. Bei meinem ersten Saba (ein Meersburg 100) hatte ich hingegen Glück. Der war ähnlich beschrieben wie deiner, ebenfalls mit total unscharfen Fotos. Als das Gerät kam, war zwar jede Menge Dreck im Chassis, aber so gut wie kein Rost. Ganz im Unteschied zum Freiburg 6-3D...

      Ein Foto vom AÜ folgt abends!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg, ich bitte um Aufklärung. Welchen tieferen Sinn hat die ganze Arbeit? Keiner sieht die Kondensatoren im Radio, es sei denn, man ist Fetischist und stellt das Chassis senkrecht mit indirekter Beleuchtung auf die Kommode und ergötzt sich abends bei einem Glas Rotwein am Anblick der so getarnten Gelblinge. Originaler werden sie dadurch sicherlich nicht.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      sabaheseen postete
      ...zum Abstimmen der Frequenzen ist der PC-Stick von Schwaiger oder ä.hnliche geeignet.
      Stimme aber nicht nach Gehör ab.Gib ein NF-Signal so um die 800-1000 Hertz auf deinen Stick. Analoges Voltmeter im 20-30V-Bereich an den Lautsprecher-Ausgang am Chassis anschliessen (Outputmeter)...
      Hallo Helmut,

      danke für deine Anleitung.

      Folgendes verstehe ich aber noch nicht ganz:

      Was für einen PC Stick meinst du?
      Einen normalen Stick zum Anschließen an den Computer?

      Wo bekomme ich das 800 - 1000 Hertz Signal her und wie bekomme ich es dann in das Radio?

      Muss/Kann das Voltmeter an die Anschlüsse für den Zweitlautsprecher am Chassis angeschlossen werden?
      Hallo Tobi,

      zur Beantwortung deiner Fragen:

      PC-Stick ist natürlich von mir vollkommener Quatsch. Dieses Gerät nennt sich "FM-Transmitter" und wird normalerweise zur Übertragung von CDs im Auto verwendet, wenn das Autoradio keinen CD-Anschluss hat. (Das Gerät wurde/wird bei OBI für 9,95€ angeboten. s.Bild) Diesen FM-Transmitter kannst du anstelle eines Messsenders oder FM-Prüfgenerators benutzen.

      1. Die 800 bis 1000 Hz bekommst du aus einem NF-Generator oder einem
      Signalinjektor, d.h. anstelle eines CD-Players schliesst du den
      Generator/Injektor an den FM-Transmitter an. Dieses überträgt dann das
      Signal auf der am Transmitter eingestellten Frequenz auf dein Radio.
      Stelle dein Radio auf UKW ein, den Skalenzeiger auf die gesuchte Frequenz
      und der Abstimmungsvorgang kann, wie in 184 beschrieben, beginnen.

      2. Anschluss des Voltmeters am Lautsprecherausgang des Chassis.
      Das kann man so machen, muss es aber nicht. Die Abstimmung ist aber so
      einfacher und genauer. So kannst du mit dem Lautstärkeregler des Radios
      die Ausgangsspannung erhöhen oder vermindern und somit auf der Skala des
      Outputmeters den maximalen Abstimmwert genau ablesen. Das Voltmeter wie
      in 184 beschrieben anschliessen.

      3. Du kannst den Abstimmungsvorgang natürlich auch anstelle des Voltmeters
      über das Magischen Auge vornehmen ,so wie Heino das macht.
      Das hat aber den Nachteil, dass du den LS-Regler des Radios nicht zur Aus=
      steuerung am Outputmeter benutzen kannst. Du siehst eben nur das, was
      am Magischen Auge ankommt.

      Die ganze "Prozedur" ist nicht so schwierig wie es sich liest, probier es ruhig aus !


      Viele Grüsse aus dem Hegau.

      Helmut

      PS. Hast du eine Abgleichanleitung ?



      SABANESE von 1954-1962.
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