Freiburg 3DS vs. Bodensee 3DS

      Zwischendurch schon einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, hier gibt es ja wahre Experten und Könner unter den Mitgliedern, die ganz tief in die Materie eingestiegen sind!
      Den Restaurateur des FB und BDS 3DS kenne ich recht gut, auch von anderen Wiederherstellungen größerer Röhrenradios und kann bestätigen, dass er bis jetzt immer hundertprozentige Arbeit geleistet hat.- Daher kann ich nach nochmaligem Hörtest der beiden Kandidaten nur noch einmal wiederholen: Es gibt keinen berauschenden Klangunterschied zwischen den Geräten.
      Es erinnert mich an zwei andere Konkurrenten des gleichen Produktionsjahres aus dem Hause GRUNDIG, die unter Sammlern zu Recht heiß begehrt sind:

      5040 W 3D und 5050 W 3D, ebenfalls preislich in der Oberklasse.

      Ich habe inzwischen beide hier in meinem Besitz, der 5040 mit EL 12, der größere Bruder 5050 mit 2xEL 84. Den 5040 hatte ich früher, als der 5050 hier
      eintraf, war ich ebenso verblüfft: Etwas mehr Bums, aber das schönere und ausgewogenere Klangbild hat eindeutig der kleinere Bruder 5040 W 3D.
      Von diesem Sound kann man nur süchtig werden.............
      Vielleicht gibt es zwischen Technik und Ohr doch Dinge, die man nicht erklären oder verstehen kann!

      Ich freue mich auf weitere Diskussionsbeiträge!
      Viele Grüße
      Radioästhet
      Damals wurde vom Familienoberhaupt der Ortssender auf Mittelwelle eingestellt, andere Sendereinstellungen wurden nicht toleriert. Wer am Radio spielte, egal wer es war , wurde sofort abgemahnt oder gestraft und beschuldigt, das Gerät beschädigt zu haben. So war es nicht nur bei uns, auch bei allen anderen Familien.
      Das änderte sich erst etwas nach Einführung der Ultrakurzwelle. Es konnten etliche (2-3) Sender in gleicher Qualität empfangen werden und da konnte ein e automatische Abstimmung das Familienoberhaupt schon besänftigen. Die neue Klangqualität wurde allerdings zunächst als unnatürlich und eher störend empfunden und es wurde eine ausgesprochen dumpfe Einstellung gewählt und so unverändert belassen.
      Diese äußerst merkwürdigen Gewohnheiten der Rundfunkkonsumenten mußten natürlich auch die Hersteller von Empfangsgeräten berücksichtigen.
      So hatten Trennschärfe und Empfangsqualität, KW-Lupe, Bandbreitenschaltung keine wirkliche Bedeutung für die Kaufentscheidung.
      Was hat sich heute geändert? Nichts! Mehr als 2/3 aller Autokäufer entscheiden nach optischen Eindrücken.
      Das war damals bei den Radios nicht viel anders.
      Nur die verbleibenden 30% der Käufer legten auf technische Merkmale und Qualitäten Wert.
      Die Ingenieure hatten es heute wie damals sehr schwer, die Kaufleute zu überzeugen!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      radiomeister, there are better and worse single ended amplifiers, just as there better and worse push-pull amplifiers. However under optimal conditions, I tend to agree with Radioästhet that there may be something special about single ended. All the theoretical reasons are against single ended, and engineers love to tell you why it is not good. However, reality sometimes does not bear out these theoretical benefits of push-pull. People talk about how push pull cancels even order harmonic distortion while retaining only uneven harmonic distortions. Whatever the case is, push pull can be very good, but in my opinion never quite has the magical sound of single ended. If you want punch in single ended, try Siemens F2A. The best single ended sound I have heard tends to come from the lowest power tubes in the 0.5-2 watt range: 71A, 45, 10, or perhaps German RS241, which I haven't heard. Higher power triodes (2A3, 300B, etc.) loose some magical openness and palpability of the micro power tubes. Obviously, you have to have special speakers to match.

      nightbear, I have a sad story of a 5050W. I bought one on US ebay. It arrived broken into a thousand parts. Nothing was salvageable. Speakers destroyed, cabinet broken, dial glass smashed. :sad::sad::sad:

      The other candidate for a top class radio I have not heard yet is Siemens Spitzensuper 53. A friend just got one, so I am waiting for their report.
      da es hier ja zum Teil um klangliche Vergleiche verschiedener Gerätetypen geht möchte ich mich hierzu auch mal zu Wort melden. Seinerzeit hatte ich drei 7er Freiburgs hier stehn, alle technisch gleich restauriert, d.h. alle Kondensatoren bzw. alle Elkos waren gewechselt, auch die Siebelkos. Die Selengleichrichter gegen Siliciumgleichrichter mit Vorwiederstand 120 Ohm getauscht. Spannungsmessungen an den Geräten waren fast indentisch +- 2 Volt abweichend der im Plan angegebenen.
      Jedoch der Hörtest erbrachte ein völlig verschiedenes Klangbild bei gleicher Einstellung und an gleichen Ort. Einer der Kandidaten hatte einen extrem guten Tiefton auch bei geringer Lautstärke, die anderen beiden waren bei gleicher Lautstärke flacher im Bass. Erst bei höheren Lautstärken/mehr als Zimmerlautstärke kam der Bass zum tragen.

      Meine Vermutung bezüglich des verschiedenen Klangs viel zunächst auf die unterschiedlichen Lautsprecherkombinationen die in den Geräten verbaut waren. Mit unterschiedlich meine ich nicht verschiedene Größen, sondern verschiedene Magnete/Bauformen auf den LS.
      Demzufoge wurden nun die Chassis untereinander getauscht um festzustellen ob es wirklich an den LS liegt. Fehlanzeige, das Cassis mit dem guten Bass brachte auch in den anderen Gehäusen den gleichen guten Bass.
      Die Vermutungen gingen weiter, vieleicht liegts ja an den Röhren, also flux alle kompleten Sätze untereinander getauscht. Auch hier gab es keinen Unterschied zu verzeichnen, alles wie gehabt, ein Chassis mit schönem Tiefbass, die anderen ließen zu wünschen übrig.
      So schnell gibt man ja nicht auf, also wurde weiter experimetiert und die Klangregelteile miteinander verglichen. Widerstände ausgewechselt, Styrofexkondensatoren gewechselt, alles hat nicht zum gewüschten Erfolg geführt den beiden andern Chassis mehr Bass zu entlocken.

      Nun bin ich mit meiner Kunst am Ende und wende mich an die Spezialisten die mir bestimmt noch einen Tip geben können, wie man z.B. beim 7er Freiburg den Bass anheben kann, bzw. welche Buateile eine positive Veränderung herbeiführen können.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hast Du schon die AÜs getauscht?
      Aber jetztmal im Ernst: Wenn Du im Gegenkopplungszweig ZB einen MKT von 0,1µF mit 20% hast, kann der also 0,12µF oder 0,08µF haben. Bei dem 0,12er wäre dann der Baß signifikant schächer als bei 0,08! Mach doch da mal einen Versuch!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      die Kondensatoren/ Gegenkopplungdzweig sind die vom Volker. Und die sind verdammt eng tolleriert, Messungen mit Kapazitätsmessgerät, kleiner 2%.
      Damit keine Missverständnisse auftreten, beim 7er Freiburg wäre das C71 (0,1µF) mit R53 (50K) paralell. Wenn ich den C71 nun im Wert verkleinere dann hätte ich mehr Bass??
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,
      wenn man "wissenschaftlich" vorgeht, müsste man die Einheit bestehend aus Chassis und allen Lsp. in verschiedenen Gehäusen testen.

      Wenn Du Unterschiede der NF-Elektronik beurteilen willst, bietet sich an, in die Geräte ein Rechtecksignal einzuspeisen und mir dem Oszilloskop die Signale an der Endstufe anzuschauen, dabei statt der Lautsprecher einen 2,5 Ohm Ersatzwiderstand anschließen.
      So lassen sich Informationen gewinnen, WO in der Schaltung Unterschiede auftreten.
      Achim
      Eine Bassanhebung über den Gegenkopplungszweig birgt das Problem, dass bei großen Lautstärken die Endstufe oder die Lautsprecher übersteuert werden könnten.
      Günstiger wäre m.E., die Anhebung über das Klangregelnetzwerk bzw. die Loudness zu realisieren. Dann geht ihre Wirkung bei großen Lautstärken zurück.
      Achim
      nightbear postete
      Eine Bassanhebung über den Gegenkopplungszweig birgt das Problem, dass bei großen Lautstärken die Endstufe oder die Lautsprecher übersteuert werden könnten.
      Günstiger wäre m.E., die Anhebung über das Klangregelnetzwerk bzw. die Loudness zu realisieren. Dann geht ihre Wirkung bei großen Lautstärken zurück.
      Wäre das ein riesen Aufwand eine Loudness zu realisieren? Ich kann zwar einen Schaltplan lesen und auch die Bauteile im Chassis finden und prüfen, nur wo und wie bau ich eine Anhebung/Loudness ein. Ich will keinen riesen Aufwand betreiben, daher jetzt meine Frage, ist eine Anhebung des Basses mit ein paar Bauteilen (Widerständen/Kondensatoren) zu realisieren, oder braucht man dazu Röhrenfunktionen?
      Andererseit ging es mir aber eher darum, warum gleich restaurierte Geräte verschieden klingen, obwohl alle die gleiche Kur erhalten haben.

      Zu den unterschieden in der NF-Elekronik: ein Tongenerator und Oszi ist vorhanden. Eine Messung könnte ich ja mal in Angriff nehmen, nur sagt mir dann das was ich auf dem Oszi sehe nicht aus ob das richtig oder falsch ist. Ich bin halt nur einfacher Elektriker und kenne mich da nicht gut aus, aber noch lernfähig.:D
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      Gruß "Plastik" Franz
      Die Loudness ist ja schon vorhanden. Über die beiden Anzapfungen des Lautstärkepotis wird erreicht, dass, solange der Schleifer des Potis ca. in der ersten Hälfte des Drehwinkels ist, Bässe und Höhen angehoben werden.
      Durch Variation der Bauteile dieser Schaltung sollte man erreichen können, dass die Anhebung stärker ausfällt.



      So, die Diskussion ist eröffnet...
      Der FB 7 hat ja sogar DREI Anzapfungen, also eine recht aufwändige Loudnessregelung
      Die Bassanhebung für den Bereich mit den kleinsten Lautstärken (unterste Anzapfung) läuft über C69, R49, C68.
      Die 2. Anzapfung von unten macht die Bassanhebung, nicht so stark, über C65, R45, C67. Sie wird beim Umschalten auf "Sprache" mit "Spr. R3" unwirksam gemacht, was ja auch sinnvoll ist.

      Beides sind RC-Tiefpässe, deren R der Widerstandswert vom Potiende (E) bis zur Position der betreffenden Anzapfung ist und deren C der C68 bzw. C67 ist.
      Die Kapazität dieses Kondensators bestimmt neben "R" die Einsatzfrquenz des Tiefpasses, der Widerstand R49 bzw. R45 die Stärke des Effekts.
      Allerdings beeinflussen auch R49 bzw. R45 die Grenzfrequenz der Tiefpässe. Zudem werden die Ausgänge der Tiefpässe, die durch die Lage der Anzapfung nahe an "A" liegen, durch den relativ geringen Widerstand der "Restbahn" gegen Masse belastet. Das Ganze ist interdependent und vermutlich nicht trivial zu berechnen.

      Die Grenzfrquenz des Tiefpasses ist ja annähernd beschrieben durch

      f0=1/(2 x Pi x R x C)

      Je geringer der Serienwiderstand (nicht "R" ist hier gemeint sondern R49 bzw. R45), umso stärker die Anhebung, je größer der Kondensator und je größer der Widerstand zwischen E und Anzapfung, umso weiter hinab reicht die Anhebung.

      C65 bzw. C69 machen die Höhenanhebung. Sie bilden mit den betreffenden Teilwiderständen der Lautstärkereglers bis zur Anzapfung einen RC-Hochpass. Hier sind es aber die Widerstandsstrecken von der Anzapfung bis zum Anfang der Kohlebahn (A)!

      Das Korrekturnetzwerk an der obersten Anzapfung ist mir heute zu kompliziert...

      Ich hoffe, ich habs auf die Schnelle richtig rekapituliert - sonst bitte Korrektur ;)
      Achim
      Ok, die Loudness ist also schon vorhanden, das vereinfacht nun einige Werte der Bauteile zu verändern. Um die Sache zu beschleunigen und nicht noch lange suchen zu müssen wäre ich dankbar wenn mir jemand sagt, welchen Kondensator bzw. Widerstand ich wohin verändern muss um mehr Bassvertärkung zu erziehlen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz