Hallo, Saba – Freunde,
ist ja schon 'ne ganze Weile her, daß ich mich im Forum angemeldet habe. Bisher gab's keinen wirklichen Grund, einen Reparaturbericht abzufassen. Die Zeit, die Zeit......Allenfalls hätte ich einen Bericht über die erfolgreiche Grundsanierung und Einrichtung einer Wohnung für den Nachwuchs loslassen können, wünscht Euch das mal lieber nicht....
Gut, diese Bude hat für genügend Frust gesorgt und zur Entspannung mussten dann ein paar olle Radios herhalten, die daran genesen durften.
Darunter befindet sich ein Meersburg 7. Aufgetrieben habe ich das Teil in den Kleinanzeigen im Netz. Hannover liegt um die Ecke; die Sabas sind im Norden rarer als im Süden, also hin und holen, 70 Tacken beim Erben des ehemaligen Besitzers hinterlassen.
Zustand aussen: Naja. Gibt aber schlechtere. Immerhin komplett und unverbastelt – Ersteres stimmte, Zweites war dann doch ein Stück von der Wahrheit entfernt.
Hier Fotos vom Fundzustand, so kennt man das ja:













Wie nun weiter? Was will ich? Da gibt es einen schönen Ami-Spruch: If it ain't broke don't fix it!
Genau. Wat nich mampel is, bleibt original. Was hin ist, wird technisch bestmöglich substituiert. Punkt.
Also, ran ans Werk. Vorschaltlampe und testen? Nix da! Kein Strom für die alte Lady. Erst wird operiert und dann gelaufen.
Chassis an die Luft holen und reinigen? Mmh.
Dazu zunächst Scheibe sichern, Anbauteile entfernen. Alle Kleinteile etc. pp. kommen in ein durchsichtiges Sammelgefäß, das vorher Spielzeug enthielt, kleine Give-aways für die Lütten.
Nun befindet sich darin mein Spielzeug und kann leicht wiedergefunden werden.
Chassis baden? Nö. Ist nicht verrostet, nur staubig, Pinsel und Sauger oberflächlich. Gebißreinigung im Wurzelbereich mit Bremsenreiniger schafft ebenfalls Abhilfe und läßt auf unfallfreies Umschalten hoffen .
Das Häuschen droht mit erheblicher Arbeit, da der Lack nach meinen Begriffen fertig ist. Das vertage ich dann lieber , bis der erste Test erfolgen darf.
Und nu? Ja, Lupenbrille her und mal sehen. Buchstäblich. Sichtprüfung. MM her, Trafo und Motorspulen durchmessen. Beide tacco. Schon mal die halbe Miete. Beschädigte Widerstände gefunden, gemessen, gewechselt. Gleichrichter werkelt nun mit 4 x 1N4007.

Nun die Kupplung. Rutscht durch. Was erwartest Du von 'ner alten Karre? Kein Problem, Lösungen für diesen Befund gibt es hier im Forum und anderenorts reichlich. Später, zunächst verdrängen...
...denn eine Fleißarbeit steht an, natürlich, die Kondensatoren. Alles, was nicht Keramik oder Styroflex im Paß stehen hat: Raus vor die Tür!

Becherelko ist Becherelko und wird auch durch einen solchen ersetzt. Hervorragendes bei Jan Wüsten erhalten, nehme an, sein Label prangt auf einem F&T – Exemplar. Passt toll und sieht auch noch gut aus.

Die gelbe Invasion sollte bei diesem Gerät tunlichst vermieden werden, es gibt auch schwarze Cs mit 630V – Bereich, das ist doch was.
Y-Kond. traten an die Stelle der Entstörer und ein passender Dicker (FKP1 – 1250V) soll zukünftig die geplatzte Wurst am Netzanschluss vertreten.

Der 200 Ohm - Widerstand am Elko wurde mit 2 x 100 / 2W ersetzt, der 500pF an der Anode der EL84 mit 2 x 1nF in Serie, auf diese Weise ließen sich die rechten Werte einstellen.
Die Motorkondensatoren sollten besondere Zuwendung erfahren. Wie auch einige andere Cs, waren diese in der Vergangenheit schon ausgewechselt worden, Erofol – Teile, lieblos hineingeknüpft, bäh!
Immerhin wurden sie wohl ausgesucht und besaßen einen handschriftlichen Vermerk über ihren wahren (?) Wert, das war ja schon immerhin was; anderen Kondensatoren ging es nicht so gut, vor 30 Jahren ( so die Auskunft des Verkäufers) wurden sie ausgewechselt, allerdings musste sich die Schaltung fortan mit z.T. falschen Werten begnügen....
Die Motorkondensatoren, tja, ich ließ mich, wie hier im Forum vorgeschlagen, inspirieren!
saba.magnetofon.de/showtopic.p…640&highlight=inspiration
Die originalen Becher hatten nicht einmal ihre Befestigung zurückgelassen, egal, der Meersburg hat Platz, wo der Freiburg keinen mehr hat, also Inspiration marsch und hinein mit der Platine
Gelegentlich schockiere ich auch gerne und freue mich nun über das „Igitt!“ einiger Leser, haha!



Für den solchermassen Angewiderten habe ich noch ein Sahnehäubchen parat. Ein Blick auf den Lastwiderstand hinter dem Gleichrichter offenbart meine Neigung zu schußfesten Lösungen: 150 Ohm bei gerade mal eben 50W lassen den Kameraden einen kühlen Kopf bewahren. Er hat eben wahre Größe...und ich fand nichts anderes in der Bastelkiste.

Was noch? Widerstände abgelötet und ans Meßgerät, die MegaOhm – Sippe kann sich benehmen.
Alles oke. Bauteile in Habt-Acht-Stellung gebracht und dann:
So, nix Vorschaltlampe, nochmal kritisch gucken, alle Stecker rein (auch den der Lautsprecher), vorm Tisch in Hocke, EINSCHALTEN – und DAS ISSES! Jippieh!
Die Reihenfolge war also:
Kaufen, Kucken, Machen und dann erst: Einschalten. Bestimmt besser für die Technik.
ENDE TEIL 1 wegen Textlänge.
ist ja schon 'ne ganze Weile her, daß ich mich im Forum angemeldet habe. Bisher gab's keinen wirklichen Grund, einen Reparaturbericht abzufassen. Die Zeit, die Zeit......Allenfalls hätte ich einen Bericht über die erfolgreiche Grundsanierung und Einrichtung einer Wohnung für den Nachwuchs loslassen können, wünscht Euch das mal lieber nicht....
Gut, diese Bude hat für genügend Frust gesorgt und zur Entspannung mussten dann ein paar olle Radios herhalten, die daran genesen durften.
Darunter befindet sich ein Meersburg 7. Aufgetrieben habe ich das Teil in den Kleinanzeigen im Netz. Hannover liegt um die Ecke; die Sabas sind im Norden rarer als im Süden, also hin und holen, 70 Tacken beim Erben des ehemaligen Besitzers hinterlassen.
Zustand aussen: Naja. Gibt aber schlechtere. Immerhin komplett und unverbastelt – Ersteres stimmte, Zweites war dann doch ein Stück von der Wahrheit entfernt.
Hier Fotos vom Fundzustand, so kennt man das ja:













Wie nun weiter? Was will ich? Da gibt es einen schönen Ami-Spruch: If it ain't broke don't fix it!
Genau. Wat nich mampel is, bleibt original. Was hin ist, wird technisch bestmöglich substituiert. Punkt.
Also, ran ans Werk. Vorschaltlampe und testen? Nix da! Kein Strom für die alte Lady. Erst wird operiert und dann gelaufen.
Chassis an die Luft holen und reinigen? Mmh.
Dazu zunächst Scheibe sichern, Anbauteile entfernen. Alle Kleinteile etc. pp. kommen in ein durchsichtiges Sammelgefäß, das vorher Spielzeug enthielt, kleine Give-aways für die Lütten.
Nun befindet sich darin mein Spielzeug und kann leicht wiedergefunden werden.
Chassis baden? Nö. Ist nicht verrostet, nur staubig, Pinsel und Sauger oberflächlich. Gebißreinigung im Wurzelbereich mit Bremsenreiniger schafft ebenfalls Abhilfe und läßt auf unfallfreies Umschalten hoffen .
Das Häuschen droht mit erheblicher Arbeit, da der Lack nach meinen Begriffen fertig ist. Das vertage ich dann lieber , bis der erste Test erfolgen darf.
Und nu? Ja, Lupenbrille her und mal sehen. Buchstäblich. Sichtprüfung. MM her, Trafo und Motorspulen durchmessen. Beide tacco. Schon mal die halbe Miete. Beschädigte Widerstände gefunden, gemessen, gewechselt. Gleichrichter werkelt nun mit 4 x 1N4007.

Nun die Kupplung. Rutscht durch. Was erwartest Du von 'ner alten Karre? Kein Problem, Lösungen für diesen Befund gibt es hier im Forum und anderenorts reichlich. Später, zunächst verdrängen...
...denn eine Fleißarbeit steht an, natürlich, die Kondensatoren. Alles, was nicht Keramik oder Styroflex im Paß stehen hat: Raus vor die Tür!

Becherelko ist Becherelko und wird auch durch einen solchen ersetzt. Hervorragendes bei Jan Wüsten erhalten, nehme an, sein Label prangt auf einem F&T – Exemplar. Passt toll und sieht auch noch gut aus.

Die gelbe Invasion sollte bei diesem Gerät tunlichst vermieden werden, es gibt auch schwarze Cs mit 630V – Bereich, das ist doch was.
Y-Kond. traten an die Stelle der Entstörer und ein passender Dicker (FKP1 – 1250V) soll zukünftig die geplatzte Wurst am Netzanschluss vertreten.

Der 200 Ohm - Widerstand am Elko wurde mit 2 x 100 / 2W ersetzt, der 500pF an der Anode der EL84 mit 2 x 1nF in Serie, auf diese Weise ließen sich die rechten Werte einstellen.
Die Motorkondensatoren sollten besondere Zuwendung erfahren. Wie auch einige andere Cs, waren diese in der Vergangenheit schon ausgewechselt worden, Erofol – Teile, lieblos hineingeknüpft, bäh!
Immerhin wurden sie wohl ausgesucht und besaßen einen handschriftlichen Vermerk über ihren wahren (?) Wert, das war ja schon immerhin was; anderen Kondensatoren ging es nicht so gut, vor 30 Jahren ( so die Auskunft des Verkäufers) wurden sie ausgewechselt, allerdings musste sich die Schaltung fortan mit z.T. falschen Werten begnügen....
Die Motorkondensatoren, tja, ich ließ mich, wie hier im Forum vorgeschlagen, inspirieren!
saba.magnetofon.de/showtopic.p…640&highlight=inspiration
Die originalen Becher hatten nicht einmal ihre Befestigung zurückgelassen, egal, der Meersburg hat Platz, wo der Freiburg keinen mehr hat, also Inspiration marsch und hinein mit der Platine




Für den solchermassen Angewiderten habe ich noch ein Sahnehäubchen parat. Ein Blick auf den Lastwiderstand hinter dem Gleichrichter offenbart meine Neigung zu schußfesten Lösungen: 150 Ohm bei gerade mal eben 50W lassen den Kameraden einen kühlen Kopf bewahren. Er hat eben wahre Größe...und ich fand nichts anderes in der Bastelkiste.

Was noch? Widerstände abgelötet und ans Meßgerät, die MegaOhm – Sippe kann sich benehmen.
Alles oke. Bauteile in Habt-Acht-Stellung gebracht und dann:
So, nix Vorschaltlampe, nochmal kritisch gucken, alle Stecker rein (auch den der Lautsprecher), vorm Tisch in Hocke, EINSCHALTEN – und DAS ISSES! Jippieh!
Die Reihenfolge war also:
Kaufen, Kucken, Machen und dann erst: Einschalten. Bestimmt besser für die Technik.
ENDE TEIL 1 wegen Textlänge.
VG Jochen