Hallo Grundig- und Tunerliebhaber,
die Modelle der Grundig Serie T6500, T7500, T7500a kamen Mitte der 80er Jahre nacheinander auf den Markt. Sie unterscheiden sich nicht von der Schaltungstechnik her, lediglich die Gehäuseausführungen und Frontplatten sowie die Displayfarben (erst grün, später bläulich) sind unterschiedlich. Zumindest der T7500/a war bereits "Made In Portugal".
Die genannten Tuner erkämpften sich seinerzeit einen ausgezeichneten Ruf der Konkurrenz gegenüber, ihre Empfangsleistung, die technischen Daten und das neu eingeführte Verfahren zur Speicherung der Sendernamen, quasi ein RDS-Vorläufer, trugen dazu bei.
Schaut man sich Schaltungstechnik und Aufbau näher an, erkennt man die direkte Verwandtschaft dieser Tuner zu den späteren Grundig Boliden T9000 und T9009.
Man darf von diesen Geräten also viel erwarten.
Vor 2 Jahren lief mir ein T7500a in silberner Ausführung in erbärmlichem Zustand (defekt und verdreckt) zu, den ich aus Zeitmangel einlagern musste, jetzt aber entschlossen bin, wieder in einen diensttauglichen Zustand zu versetzen.
Die Geräte sind rein äußerlich und was die Verarbeitung und die Materialauswahl beim Gehäuse, der Frontplatte und den Bedienungselementen angeht, unspektakulär, um nicht zu sagen bescheiden. Die Philips-Ästhetik ist hier ebenso erkennbar, wie der Wille zum Sparen. Dünnes Blech, die Front zwar aus Aluminium, aber die Knöpfe aus metallisiertem Kunststoff, die Scheibe vor dem Display ebenso aus Kunststoff.
Hier deutet sich schon wieder der typische (Marketing-) Fehler an, den viele HiFi Hersteller aus Deutschland damals machten: Obwohl innen drin feinste Technik, hochwertige Bauteile und ausgereifte Schaltungstechnik verbaut waren, wirkte die "Verpackung", also Bedienungselemente, Front und Gehäuse, vergleichsweise billig und unsolide.
Umgekehrt damals häufig bei Herstellern aus Japan: Dicke Alufrontplatten, massive Drehknöpfe, farbenprächtiges Beleuchtungsspiel, dicke und schwere Blechgehäuse. Die Technik im Inneren war oft wüst verdrahtet, eher billig aufgebaut und von der Machart kaum von primitiven Transistorradios zu unterscheiden.
Was dem technisch wenig informierten potentiellen Käufer besser gefiel, wissen wir.
Zurück zum T7500:
Das Gerät wurde zerlegt, vollständig gereinigt (ausgesprochen mühsam), defekte und unsichere Bauteile wurden ersetzt, der alte Lötlack der Platinen entfernt und erneuert.
Die Bestückung der Leiterplatten erinnert leider an späte Saba Geräte, verkippt eingelötete Transistoren und Widerstände, viele Bauteile verbogen oder flachgedrückt. Das lässt sich aber alles korrigieren.
Beim Zusammenbau zeigte sich, dass die Kunststoffscheibe vor dem Display über die Jahre - möglicherweise durch UV Licht - milchig geworden war. Eine scharfe und klare Sicht auf die Displayanzeige wäre nicht mehr gegeben gewesen. Also habe ich eine Scheibe aus Glas in 4mm Stärke anfertigen lassen. Hier beide Scheiben im Vergleich:

Glas auf Aluminium - das ist beim Kleben so eine Sache. Ich habe hier Pattex Kraft-Mix Metall gewählt. So sieht die verklebte Glasplatte von hinten aus:

So, von vorne sieht man nun, dass wieder klare Sicht auf Tunoscope, Feldstärkeanzeige und Digi-Display gegeben ist.

Das hinter der Front sitzende Board, das die "digitale" Elektronik für die Frequenzanzeige, die Speicherung der Sendernamen- und Frequenzen und die Auswertung der Tipptasten beherbergt ist bereits überarbeitet. Hier sind drei Bilder der linken, der mittleren und der rechten Seite (von hinten gesehen):



Auf der Lötseite waren etliche Lötstellen an den ICs wohl infolge Wärmeentwicklung nicht mehr einwandfrei. Beim Nachlöten hat man mit der unschönen Blasenbildung zu kämpfen, die die frühen doppelseitigen Leiterplatten auszeichnet.
Als Ersatz für die vorhandenen Elkos kamen wie üblich Rubycon ZL und bei Werten kleiner 10µF WIMA MKS zum Einsatz.
Hier noch eine Übersichtsaufnahme in besserer Auflösung:

Die Einheit Frontplatte / Digitalplatine konnte nun wieder in das Gehäuse eingebaut werden. Dort warteten bereits der Schnittbandkern-Netztrafo und die Netzschalterplatine:

Das gesamte Chassis, noch ohne HF- bzw. Signalteil, sieht nun so aus:

De Hauptplatine ist bereits gereinigt,weitgehend überholt und neu beschichtet. Sie trocknet derzeit. Einige Bauteile, die ersetzt werden müssen, sind im Zulauf. Nächste Woche geht es hoffentlich weiter.
Und vor allem - wird der Tuner dann auch funktionieren??
die Modelle der Grundig Serie T6500, T7500, T7500a kamen Mitte der 80er Jahre nacheinander auf den Markt. Sie unterscheiden sich nicht von der Schaltungstechnik her, lediglich die Gehäuseausführungen und Frontplatten sowie die Displayfarben (erst grün, später bläulich) sind unterschiedlich. Zumindest der T7500/a war bereits "Made In Portugal".
Die genannten Tuner erkämpften sich seinerzeit einen ausgezeichneten Ruf der Konkurrenz gegenüber, ihre Empfangsleistung, die technischen Daten und das neu eingeführte Verfahren zur Speicherung der Sendernamen, quasi ein RDS-Vorläufer, trugen dazu bei.
Schaut man sich Schaltungstechnik und Aufbau näher an, erkennt man die direkte Verwandtschaft dieser Tuner zu den späteren Grundig Boliden T9000 und T9009.
Man darf von diesen Geräten also viel erwarten.
Vor 2 Jahren lief mir ein T7500a in silberner Ausführung in erbärmlichem Zustand (defekt und verdreckt) zu, den ich aus Zeitmangel einlagern musste, jetzt aber entschlossen bin, wieder in einen diensttauglichen Zustand zu versetzen.
Die Geräte sind rein äußerlich und was die Verarbeitung und die Materialauswahl beim Gehäuse, der Frontplatte und den Bedienungselementen angeht, unspektakulär, um nicht zu sagen bescheiden. Die Philips-Ästhetik ist hier ebenso erkennbar, wie der Wille zum Sparen. Dünnes Blech, die Front zwar aus Aluminium, aber die Knöpfe aus metallisiertem Kunststoff, die Scheibe vor dem Display ebenso aus Kunststoff.
Hier deutet sich schon wieder der typische (Marketing-) Fehler an, den viele HiFi Hersteller aus Deutschland damals machten: Obwohl innen drin feinste Technik, hochwertige Bauteile und ausgereifte Schaltungstechnik verbaut waren, wirkte die "Verpackung", also Bedienungselemente, Front und Gehäuse, vergleichsweise billig und unsolide.
Umgekehrt damals häufig bei Herstellern aus Japan: Dicke Alufrontplatten, massive Drehknöpfe, farbenprächtiges Beleuchtungsspiel, dicke und schwere Blechgehäuse. Die Technik im Inneren war oft wüst verdrahtet, eher billig aufgebaut und von der Machart kaum von primitiven Transistorradios zu unterscheiden.
Was dem technisch wenig informierten potentiellen Käufer besser gefiel, wissen wir.
Zurück zum T7500:
Das Gerät wurde zerlegt, vollständig gereinigt (ausgesprochen mühsam), defekte und unsichere Bauteile wurden ersetzt, der alte Lötlack der Platinen entfernt und erneuert.
Die Bestückung der Leiterplatten erinnert leider an späte Saba Geräte, verkippt eingelötete Transistoren und Widerstände, viele Bauteile verbogen oder flachgedrückt. Das lässt sich aber alles korrigieren.
Beim Zusammenbau zeigte sich, dass die Kunststoffscheibe vor dem Display über die Jahre - möglicherweise durch UV Licht - milchig geworden war. Eine scharfe und klare Sicht auf die Displayanzeige wäre nicht mehr gegeben gewesen. Also habe ich eine Scheibe aus Glas in 4mm Stärke anfertigen lassen. Hier beide Scheiben im Vergleich:
Glas auf Aluminium - das ist beim Kleben so eine Sache. Ich habe hier Pattex Kraft-Mix Metall gewählt. So sieht die verklebte Glasplatte von hinten aus:
So, von vorne sieht man nun, dass wieder klare Sicht auf Tunoscope, Feldstärkeanzeige und Digi-Display gegeben ist.
Das hinter der Front sitzende Board, das die "digitale" Elektronik für die Frequenzanzeige, die Speicherung der Sendernamen- und Frequenzen und die Auswertung der Tipptasten beherbergt ist bereits überarbeitet. Hier sind drei Bilder der linken, der mittleren und der rechten Seite (von hinten gesehen):
Auf der Lötseite waren etliche Lötstellen an den ICs wohl infolge Wärmeentwicklung nicht mehr einwandfrei. Beim Nachlöten hat man mit der unschönen Blasenbildung zu kämpfen, die die frühen doppelseitigen Leiterplatten auszeichnet.
Als Ersatz für die vorhandenen Elkos kamen wie üblich Rubycon ZL und bei Werten kleiner 10µF WIMA MKS zum Einsatz.
Hier noch eine Übersichtsaufnahme in besserer Auflösung:
Die Einheit Frontplatte / Digitalplatine konnte nun wieder in das Gehäuse eingebaut werden. Dort warteten bereits der Schnittbandkern-Netztrafo und die Netzschalterplatine:
Das gesamte Chassis, noch ohne HF- bzw. Signalteil, sieht nun so aus:
De Hauptplatine ist bereits gereinigt,weitgehend überholt und neu beschichtet. Sie trocknet derzeit. Einige Bauteile, die ersetzt werden müssen, sind im Zulauf. Nächste Woche geht es hoffentlich weiter.
Und vor allem - wird der Tuner dann auch funktionieren??
Achim