Grundig Studio RPC 450

      Jetzt wirds interessant in der Anlage.

      Die Anlage läuft seit heute morgen ohne Beanstandung. Beim willkürlichen Schalten der Sensortasten zu Testzwecken fiel die Anlage plötzlich wieder aus, ich hatte den AFC-Sensor berührt (default ist AFC "AN" beim Einschalten). Für einen "Restart" muss aus- und wieder eingeschaltet werden. Folgendes passiert: Das Ausschalten der AFC läßt die Anlage "abstürzen", das Tunoscope zeigt doppelrot, die NF ist downn und die AFC läßt sich nicht mehr einschalten. Neustart der Anlage wie beschrieben.

      Wartet man ein wenig länger, läßt sich die AFC auch so wieder zuschalten und alles spielt normal, das habe ich eben bemerkt. Ich habe den Effekt auch mit dem Schraubenzieher im Bereich des IC SN7400 nachvollziehen können und als erstes den 1µ Tantal an der Versorgungsspannung durch einen MKS ersetzt, aber der wars nicht... :(

      Schaltbildauszüge kann ich liefern, hab sie mom. aber nicht auf diesem Rechner.

      Andere Baustelle: das von Hans beschriebene Abschalten der Lautsprecher passierte nicht. Untersuchung ergab, dass die kleine Mitnehmernase, welche den Schieber betätigt, abgebrochen ist. Gut, damit kann man erst mal leben.




      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter, das ist genau der Fehler den ich meinte.
      Wenn der Schieber jetzt falsch zu stehen kommt ist nix mehr zu hören.

      Der Fehler der jetzt erklaert wird, ist sicher von der Muting ausgeloest.
      Wenn die AFC das Radio verstimmt, wird gemutet.
      Das kann man doch vom Decoder ausgehend verfolgen.
      Online ein langer Weg.

      Gruss hans
      Hallo Dieter, das ist genau der Fehler den ich meinte.
      Wenn der Schieber jetzt falsch zu stehen kommt ist nix mehr zu hören.

      Der Fehler der jetzt erklaert wird, ist sicher von der Muting ausgeloest.
      Wenn die AFC das Radio verstimmt, wird gemutet.
      Das kann man doch vom Decoder ausgehend verfolgen.
      Online ein langer Weg.

      Die GRUNDIG Mutings sind exklusiv gut wenn sie gehen, der Kollege von dem der RPC stammt war da auch topp. "XPC6500" Wer den beherrscht ist Meister!
      Er war/ ist es auch.

      Gruss hans
      decoder postete
      Hallo Dieter, das ist genau der Fehler den ich meinte.
      Wenn der Schieber jetzt falsch zu stehen kommt ist nix mehr zu hören.

      Gruss hans


      Hallo Hans,

      vermutlich hatte ich an der Stelle Glück und der Schieber blieb in der vorderen Stellung als die Nase brach. Auf jeden Fall bewegt er sich momentan nicht und bleibt vorne.

      Die Symptome sind genauso wie du sagst - "Dauer"muting, wenn die AFC abgeschaltet wird und das doppelrote Tunoscope bestätigt dies. Wo kann ich sinnvoll anfangen?

      Gruß und Dank, Dieter
      Hallo Dieter.

      Ich kann mich da nicht beteiligen.
      Habe leider Anderes zutun.
      Hier ist doch immer einer der GRUNDIG genau kennt!
      Das ist doch was fuer ihn.
      Foren sind nicht geeignet das auszudiskutieren, da sind zu viele Wunden!
      -----------------------------------------------
      Wenn Fragen zur Theorie sind ja, sonst NEIN.
      Reparieren ist nicht mein Job.

      gruss hans
      decoder postete
      Damit habe ich mich mal bei einem RPC300 eines Freundes, dumm gesucht.
      hans


      Moin,
      +1
      ;)

      Auf diese Art und Weise habe ich auch schon mal die Kurzschlussautomatik einer RPC300 ausfuehrlich getestet. Die war auf beiden Kanaelen leise. Ein sehr hinterhaeltiger Fehler, weil man nicht damit rechnet.

      Muessten R20/30/25/35 nicht auch diese Fehlermoeglichkeit haben? Strenggenommen sind das ja die Geraete, die man "plattgeklopft" und mit Plattenspieler nebst Recorder zur Kompaktanlage umgebaut hat.
      Ich habe noch nicht nachgesehen.

      73
      Peter
      deltamike55 postete
      Ich habe den Effekt auch mit dem Schraubenzieher im Bereich des IC SN7400 nachvollziehen können und als erstes den 1µ Tantal an der Versorgungsspannung durch einen MKS ersetzt, aber der wars nicht... :(
      Gruß, Dieter


      Nur um Sockenschüsse erst garnicht zu vermeiden...

      An den Logik-Serien 74xx und anderen soll nach ewiger Lehre Tantal optimal sein, nach neuerer Lehre, die nun auch schon ca. 30 Jahre alt ist, Sibatit®.
      Schlecht wäre alles was induktiv tätig werden könnte, also auch MKS.
      Ich würde also dortens entweder wie im Original Tantaltropfen oder Vielschichtkeramik (Bubbles) einsetzen.

      Ansonsten bin ich gespannt auf Hansens Grundig Könner-Kenner, habe schon in zu vielen Foren zuviele Grundig-Absauer und -Niedermacher billigster Sorte lesen müssen die uns immer wieder zwangsbeglückt haben mit ihrem Schmierkäse, da käme ein wohlwollender Könner mir gerade recht.
      :)

      Stehen denn die Betriebsspannungen für diesen Teil der Schaltung alle gut im Saft, Dieter?
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi und Mitdenker,

      die Betriebsspannungen sehen gut aus, 5 V an den TTL-Bausteinen, am TCA530 liegen ebenfalls die erwarteten 16 V an. Der von Hans erwähnte TCA530 wird sehr warm - erlaubt oder eher verdächtig ?

      Nachtrag: ich möchte den Fehler mal trivial so beschreiben, wie ich ihn empfinde:

      1. Mit AFC "AN" läuft alles perfekt.

      2. Schalte ich AFC "AUS" gehen sofort die beiden roten Tunoscope LEDs an, das Gerät mutet und die Feldstärke geht etwas zurück. Versuche ich Sender einzustellen, gelingt dies lt. Anzeige aber es bleibt alles stumm, ein Tuning ohne AFC mit Lautsprecherwiedergabe bei starken Sendern ist nicht möglich.

      3. Nach einigen Sekunden oder auch Minuten kann ich die AFC wieder einschalten und alles ist wieder normal. Ein Aus- und Einschalten des Gerätes ist nicht (mehr) nötig.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      das TCA530 _muss_ warm werden, es wird naemlich elektrisch beheizt und thermostatisch geregelt. Ein kaltes TCA530 ist gleichzeitig auch defekt, wenn nicht die Heizspannung (typ. 15V, max. 300mA) fehlt.
      Das TCA530 steuert bei Grundig auch die Muting, naemlich beim Einschalten des Geraetes wird die NF so lange stummgeschaltet, bis die Solltemperatur des Temperaturreglers erreicht ist. Bei den Geraeten mit Lautsprecherrelais (z.B. R45/48) wird auch dessen Einschaltverzoegerung damit gesteuert. Man sieht balso, ein defektes IC sorgt nicht nur fuer Ausfall der Abstimmspannung, die es ezeugen soll, sondern legt u.U. ziemlich viel im Geraet lahm (bei den Saba mit diesem IC (z.B. die 92xx) hat man auf die Mutingsteuerung verzichtet).
      Die Heizung scheint auch die Ursache fuer den relativ haeufigen Tod der ICs verantwortlich zu sein. Und ungluecklicherweise wird es seit etwa Mitte der 80er nicht mehr hergestellt. Hier im Forum gibt es Reparaturvorschlaege bei defektem IC, die auf einer Ersatzschaltung von Grundig beruhen.
      Das IC darf nicht gekuehlt werden.

      Mit der AFC hat das IC insoweit zu tun, als ihm die Korrekturspannung aus dem Demodulator zugefuehrt wird, um sie der Abstimmspannung "zu ueberlagern". Davon sollte aber der Mutingausgang des ICs unberuehrt bleiben, denn der haengt nur von der Kristalltemperatur ab.
      Der Mutingausgang ist Pin 3, aber an Pin 4 kann der Mutingschaltung von aussen noch ein weiteres Signal gegeben werden. Diese beiden Pins mal genauer ansehen.

      Datenblatt: http://www.datasheetcatalog.net/de/datasheets_pdf/T/C/A/5/TCA530.shtml

      73
      Peter
      Hallo und guten Morgen !

      Danke Hans und Peter für eure Hinweise. Die genannten Kondensatoren verstecken sich im Rudel und sind in der Tat blaue axiale, ob von Philips kann ich nicht beurteilen.

      Nebenbei gibt es von denen noch eine ganze Herde im Gerät verteilt, vornehmlich auf der KR-Platte.

      Mal sehen, ob der Muttertag Zeit übrig läßt.

      Nachtrag: gleich die Frage nach dem Ersatz - wieder Elkos oder bieten sich auch MKS an diesen Stellen an?



      Gruß, Dieter
      Schade, die Elkos waren es nicht.

      Ich habe den C1027 gleich mit getauscht, jetzt werde ich noch rund ums IC die restlichen Elkos wechseln, schaden kanns ja nicht.

      Die Spannungsmessungen am TCA530 sind auch unauffällig und im Limit; am PIN 10/11 sollen lt. Serviceheft bei AFC aus 7-11 V anliegen. Ich messe bei AFC aus 10,0 V und bei AFC an 7,0 V. Hilft das?



      Gruß, Dieter
      Hallo Achim,

      an PIN 3 liegen im Normalbetrieb die regulären 12 V an.

      Deaktiviere ich die AFC, also provoziere den Fehler, fällt diese geringfügig auf 11 V ab, dies bedeutet für die Schaltung vermutlich immer noch "bitte jetzt muten" und das System schweigt.

      Deshalb auch meine Idee mit PIN 10/11, wo ja die AFC Spannung kontrolliert wird.

      Auffällig auch die willkürliche Zuschaltmöglichkeit der AFC nach dem Fehlerauftritt - quasi so als müßte erst ein Kondensator sich entladen/aufladen.

      Gruß, Dieter
      Ich habe heute nachmittag das Cassettenteil gereinigt und den Plattenspieler etwas revidiert.

      Nötig hatten es die Teile nicht, sie sahen sehr wenig bespielt aus. Entsprechend klar und sauber mit guten Höhen ist auch die Cassettenwiedergabe. Selbst meine alten Kaufcassetten der BeeGees, REO Speedwagon und wie sie alle hießen liefern einen überzeugenden Klang.

      Erstaunlich ist nur, aber vermutlich normal, dass der beschriebene AFC Fehler sogar Platten- und Cassettenwiedergabe lahmlegt. Ist das so gewollt? Ich hatte immer in Vorstellung, dass bei externer Wiedergabe das gesamte Radioteil abgeschaltet wird.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      das kommt drauf an, WO gemuted wird. Der TCA530 kann ein Mutingsignal schalten, bis er seine Heiztemperatur erreicht und bis zum Ablauf einer Verzögerung nach dem Hochlaufen der Abstimmspannung mit dem Glied R1024/C1024.
      Dann gibt es sicher noch ein Mutingsignal aus der ZF für die Senderzwischenräume und womöglich noch mehr.

      Irgendeine Verstärker- oder ZF-stufe wird dann für beide Kanäle gesperrt. Der Ort liegt sicher in dem Ast R1057 R1058, wenn man ihn weiterverfolgt.
      Wir brauchen einen größeren Ausschnitt aus dem Schaltbild.

      Nochmal zu Pin 3:
      Dieser wird niederohmig nach Masse geschaltet bei Muting AN, bei Muting AUS wird der Schalttransistor hochohmig.
      Dort muss also im Normalbetrieb 11-12V, im - vom TCA - gemuteten Zustand gegen Null Volt sein.

      Wenn dort also immer 12V stehen, sieht es nicht so aus, als ob der TCA das Muting blockiert.
      Achim