Freiburg WIII Restauration "von Grund auf"

      Ich hatte inzwischen auch eine schöne Brizzelstelle. Direkt am Bandfilter brizzelte es und ein Widerstand rauchte ab. Filterkappe ab, alles ok, Filterkappe rauf, brizzeln und abrauchen. Dasselbe Problem: das Pertinax am Boden war angeröstet und leitend geworden. Ich habe die Stelle beidseitig mit Isolierband ruhiggestellt(es ist ja auch keine Totaledelsanierung)!:) :( :?
      ;)
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo WIII Fans,
      heute gabs wieder Frickelarbeit. Vor Urzeiten hatte wohl jemand einen Reparaturversuch unternommen: Ein 600K Widerstand, der nicht rein gehörte, ein 5K durch 200 ersetzt, ein 2n5 ersetzt durch 100p - erstmal alles wieder rückgängig gemacht.
      Ein 16M Widerstand war "hochohmig" geworden - und noch ein paar Kleinigkeiten.
      Danach war endlich der Empfang und die Abstimmanzeige stabil und die Muting Schaltung läuft auch wieder - und die ist ja wirklich Weltklasse!!!
      Die Britzelstellen hab ich alle mit einem scharfen Uhrmacherschraubendreher und einer langen Nähnadel ausgeräumt - jetzt ist da Ruhe drin, auch die hochgelegten Verbindungen konnten wieder auf ihre Stützpunkte, den ganzen Tastensatz nochmal mit Q-Tips feingereinigt.

      Je länger man das Gerät kennt und benutzt, umso mehr lernt man seine Qualitäten kennen.

      Achim
      Hallo Achim, hallo Peter.

      Ich moechte mich hiermit bei Euch bedanken fuer die Infos zum TV-Ton.
      Es hat sich wie im Krimi aus dem Nichts entwickelt, dass jetzt bei SABA der Schalter und der Platz eines Schalters bekannt geworden ist.
      Ich habe 2001 fuer die GFGF und 2006 fuer das Rundfunkmuseum Fuerth/Bay. Je einen Artikel zu 3D und 4R geschrieben.
      Danach habe ich begonnen Fakten zum TV-Ton zu sammeln. Bis heute klafften noch Luecken bei SABA und bei Philips. Eine ist jetzt viel kleiner geworden.
      Eine Freunde und ein Dankeschoen von mir.
      mike zwo
      Ich habe gestern noch lange in dem Buch "Bilanz einer Aufgabe" nach der Textstelle gesucht wo steht: dass SABA noch rechtzeitig aus dem TV- Sound ausgestiegen ist. Konnte es noch nicht finden.
      Hallo Hans,

      bei Grundig war es ja so gelöst, dass die Kanaleistellung des FS Tons hinten durch Umstecken eines Trommelkanalwählers erfolgte. Man schaltet dann nur von UKW auf FS-Ton um und hat den TV Kanal.
      Wenn man sich die Skala des Freiburg WIII ansieht, fällt auf, dass in die UKW Skala die Fernsehbänder I und III mit Frequenzangaben eingeblendet sind. D.h., die Abstimmung sollte irgendwie mit der UKW Achse erfolgen. Es geht auch eine Leitung vom Umschalter ins UKW-Teil.
      Das Ganze sieht m.E. recht abenteuerlich aus und war sicher nicht einfach zu realisieren.
      Die Krönung wäre natürlich, einen Prototypen des TV Teils zu sehen - sofern es welche gab...
      Achim
      Hallo Dieter,
      die Tasten sind wohlbehalten angekommen. Vielen Dank! Wenn sie montiert sind, kopmmen Bilder...


      Hier noch ein paar Anmerkungen zum Thema Tastensatz, Abstimmanzeige, HF-Regelspannung:
      Der Schaltungsteil HF-Regelspannung, der auch die Stummschaltung und die Abstimmanzeige EM71 steuert ist nicht ganz unproblematisch. Da die Schaltung hier sehr hochohmig ist - bei gleichzeitigen Spannungen über 200V, ist ihre Funktion anfällig gegen Widerstandsänderungen und hochohmig leitfähige Bereiche im Tastensatzträgermaterial.
      Ich konnte erst die volle Funktion herstellen, nachdem alle betreffenden Bereiche des Tastensatzes gereinigt und ausgekratzt waren und nach Wechsel der rot umrandeten Widerstände.
      Solange hier nicht alles stimmt, wird z.B. trotz starken Eingangssignals bei UKW stummgeschaltet (grün) / eine falsche Feldstärke angezeigt, da die vom Diskriminator kommende Spannung (blau) verfälscht wird.
      Wie genau die Stummschaltung bei UKW realisiert ist, versuche ich gerade zu ergründen...

      Hier gabs auch schon was zu dem Thema:
      http://saba.magnetofon.de//showtopic.php?threadid=1310&highlight=rauschunterdrückung

      Achim
      Das Chassis ist mittlerweile soweit fertig. Skalenseile, Skala, Ferritantenne usw. sind montiert, Dank Dieters großzügiger Lieferung auch die Tasten! :)
      (Das Netzkabel fehlt allerdings noch)
      Bei Licht sieht das jetzt so aus:










      Jetzt kommt der zweite Abschnitt der Aktion: Zunächst ein Bild des Gehäuses und eines Lautsprechers - beides nach grober Reinigung:






      Jetzt ist der Rat der Forumsspezialisten gefragt, denn bei allem was jetzt kommt, habe ich wenig bis gar keine Erfahrung:

      1. Wie befestigt man die Tasten am sichersten? Die ursprünglich benutzten Stahlstifte stressen das Material doch sehr stark.
      2. Was sollte ich mit der Holzoberfläche tun?
      3. Wie bekommt man die Messingleisten wieder schön poliert? Sie sehen viel viel schlimmer aus, als auf dem Bild - sehr stark angelaufen halt.
      4. Soll ich die Lautsprecher so lassen?
      Achim
      Hallo Achim,
      für die Messingleisten nehme ich Centralin Silberpflege , zum abkleben Papier-Klebeband ( Malerband ) und altes T-Shirt.
      Beim abkleben musst du mit der Klebeband ( lieber kürzere streifen nehmen geht besser )soweit es geht unter die Messingleisten, sonst gibt es schwarze streifen.
      Jetzt musst du nur noch Polieren,Polieren, wenn keine Lack mehr auf den Messingleisten drauf ist geht sehr schnell und die Messingleisten sehen danach wie neu aus.

      Die Holzoberfläche sieht doch sehr gut aus, da würde ich mit Auto-Polietur drüber gehen.

      Wenn du es natürlich richtig machen möchtest Abbeizen und neu Lackieren.

      Neu Lackiert würden die Lautsprecher natürlich zum Chassis passen.

      Bei meinem Telefunken Concertino sind die Tasten mit Kontaktkleber geklebt.
      Das wäre evtl. eine möglichkeit.

      Gruss Yüksel/ESB Axel
      Hallo Achim,

      die Innenstege sind ja alle in Ordnung. Ich lasse einfach einen Tropfen Alleskleber in die Führung laufen und klopfe die Tasten leicht an. Hat ja nicht viel zu halten und herausgefallen ist bislang noch keine.

      Bei Messingleisten hatte ich schon guten Erfolg mit den seifigen Topfpads von Schlecker. Allerdings sollte das Holz auf beiden Seiten gut abgeklebt werden, falls du nicht vorhast, an der Oberfläche etwas zu machen. Dafür danken es dir die Messingleisten mit strahlend neuem Glanz.

      Die Lautsprecher würde ich konsequenterweise passend zum Chassis in mattsilber spritzen.

      Gruß, Dieter
      Hallo Achim,

      vorab eine Frage, hat der Lack schon kleine Haarrisse? Ist dem so, dann kann dort Politur, Lack ect. eindringen. Das hat dann zur Folge dass sich (da um ein helles Gehäuse handelt) das Furnier im Bereich der Risse dunkler färbt und auch so bleibt.

      Du hast Dir soviel Arbeit mit dem Innenleben gemacht und es sieht aus wie neu, nun solltest Du auch dem Chassis ein ebenbürdiges aussehen verleihen. d.h. den alten Lack abbeizen und neu lackieren, ist natürlich ne menge Arbeit, zumals, wenn Du es richtig machen willst, die Messingleisten alle etfernt werden müssen. Solltest Du Dich dazu entschließen bin ich gerne bereit Dir mit guten Rat zur Seite zu stehen.

      Übrigens bin ich auch gerade dabei ein W III - Gehäuse zu restaureiren, nur ist dieses weit vom optischen deines Gehäuses entfernt. Weder polieren noch neu lackieren brächte ein vernünftiges Aussehen, denn zum Teil ist das Furnier nicht mehr vorhaden (ausgebrochen) und sogar das Unterholz beschädigt. Es wird mir also nichts anderes übrigbleiben als neu zu furnieren.




      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Thanks Dennis!
      I´m glad you appreciate the work I did during the last couple of weeks - and it´s quite a lot of work if you rebuild a chassis from scratch like I did in this case.
      Since you´re an experienced technician and familiar with the strenghts and weaknesses of the Freiburg WIII model you know these machines deserve any effort it takes to give them a second lifetime!

      [Und jetzt weiter auf Deutsch:]

      Zunächst noch zwei Bemerkungen:
      Im Selengleichrichter wohnt eine Siliziumbrücke ohne Vorwiderstand. Bei Stellung 240V ist die Betriebsspannung gerade mal 5-10V zu hoch - ich denke das kann man so lassen.
      Ich habe die Originallackierung von Saba inzwischen bei meinem Meersburg WII, einem Freiburg WII und einem Meersburg 7 überprüft - sie leitet elektrisch nicht, es scheint sich um einen Kunstharzlack zu handeln. Später hatten die Chassis wohl andere Oberflächen.

      Für Eure Ratschläge zu Gehäuse und LSP vielen Dank!

      Ich denke ich werde so vorgehen: Die Messingleisten nach Yüksels Vorschlag mit Centralin behandeln, für die Tasten einen transparenten Kleber (Pattex) verwenden. Das sollte halten und notfalls auch wieder abzuziehen sein - der Kleber bleibt ja minimal elastisch.
      Bei den Lautsprechern habt Ihr Recht, so kann man sie guten Gewissens nicht lassen - Felgensilber habe ich noch - die Magneten werde ich wohl aussparen.
      Beim Gehäuse bin ich noch nicht ganz schlüssig - nächste Woche schau ich es mir nach gründlicher Reinigung nochmal genau auf Haarrisse etc. an, mache Bilder und dann sehen wir mal. Vielen Dank, Franz für Dein Angebot - da kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen :)
      Achim
      Zu der Tastenbefestigung hätte ich auch noch eine Idee wenn Du schon nicht den Stahldraht verwenden willst. Und zwar Teflonband (Sanitärdichtband), ein paar Windungen um die Aufnahme, soviel das sich die Tasten unter leichten Druck aufstecken lassen. Das Band passt sich gut an und müsste für ausreichend halt sorgen, nur so ne Idee.
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      Gruß "Plastik" Franz
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