Und wieder ein Freiburg WIII...

      Also sind die AM Geräte der Königsklasse vor der UKW Zeit besser als die Freiburgs? Sind die Empfänger schaltungstechnisch aufwändiger oder wirklich besser? Empfängt man die Sender im AM Bereich damit besser, sind sie klanglich auf AM besser oder hat es für den Endverbraucher nicht wirklich einen Unterschied, sondern nur für den technikversierten, der sich für die Schaltungen interessiert?

      Ich will halt Radio hören und mich am Anblick so eines tollen alten Gerätes und dem Klang erfreuen, allein schon optisch gefällt mir das 3DS sehr gut, ich finde es ist sogar das schönste SABA Gerät und klanglich haben wir ja schon weiter oben darüber gesprochen, der Komfort des Sendersuchlaufs sollte doch eigentlich auch im AM Bereich Wirkung zeigen, weshalb eine KW Lupe nicht nötig ist, oder sehe ich das falsch?

      LG, Tobi
      Hallo Tobi,

      zum letzten Punkt: Der Suchlauf ist im KW Bereich durch die dichte Senderlage nicht sinnvoll einsetzbar.

      Die frühen Boliden des AM-Empangs, als es ja noch kein UKW gab, waren schaltungstechnisch wesentlich aufwändiger als die Geräte der 50er Jahre (Ein Ultramar etwa hat 11 Röhren). An einer guten Außenantenne dürften sie ihre überragende Empfangsleistung im Fernempfang auch heute noch unter Beweis stellen. Der Klang bei AM ist infolge der geringen NF-Bandbreite senderseitig schon extrem begrenzt, hier sind die Unterschiede minimal.
      Der Aufwand ging dann während des Krieges (politisch gewollt) und nach dem Krieg (wirtschaftlich erzwungen) zunächst zurück; als man sich wieder aufwändige Geräte leisten konnte, war UKW da und wichtiger.
      Achim
      Hallo Achim,
      es gibt aber auch einige Nachkriegsgeräte die den Vorkriegsradios bezüglich AM Empfang in nichts nachstehen. Z.B. der Telefunken T5001. Er war der würdige Abschluß der Ära des klassischen Spitzenempfängerbaus. Neupreis 890,--DM im Jahre 1951. Er verfügt über einen 6-fach-Drehko! Ein Gerät mit ausgezeichneten elektrischen und akustischen Eigenschaften.

      Gruß Udo
      Hallo Udo,

      ganz genau, diese Geräte gehören auch hier mit herein. Telefunken T5000 (3 x Kurzwelle, 2 x MW) oder T5001 wie auch die Vertreter der Grundig Kleeblatt Serie haben nach dem Krieg die Tradition ausgereifter LMK Radios wieder aufgenommen und auch UKW schon integriert.
      Diesen Geräten bis Anfang / Mitte der 50er Jahre sieht man die Handschrift der Entwickler und Techniker an, die den perfekten "Empfänger" realisieren wollten. Auch Saba FB WII und WIII würde ich hier einordnen.

      Dann kam ein Paradigmenwechsel: UKW wurde wichtiger, voluminöser Klang auch zur Schallplattenwidergabe wurde wichtiger und dem Zeitgeist der 50er Jahre entsprechend rückten auch Bedienungskomfort, Luxus und Bequemlichkeit in den Mittelpunkt.
      Bei Saba steht der 3DS genau an diesem Übergang. Aufwändige Empfangstechnik versuchte man mit Komfort und gutem Klang zu kombinieren. Einige der alten Features wurden geopfert.
      Achim
      nightbear postete
      An einer guten Außenantenne...
      Hallo an die Wellenjäger und HF-Experten,

      da ich und viele andere Mitglieder MW/LW-fähige Geräte besitzen und diese vielleicht auch einmal ausreizen wollen, rege ich einfach einmal an, den Bau einer "guten Außenantenne" zu beschreiben.

      Das Ziehen eines Kabels zum Dach des Nachbarhauses ist ja damit wohl nicht gemeint...

      Gruß, Dieter
      WIII hin oder her,man kann noch Wochen darüber diskutieren,Fakt ist Freiburg und Bodensee 3DS haben 1954 eine neue Ära eingeleutet : Die Automatic.Eines dürfte damit klar sein,auch wenn es das vor dem Krieg ansatzweise schon mal gab,diese Technik hat eingeschlagen wie eine Bombe und die Leute damals wie heute extrem fasziniert.Saba ist dadurch und durch nichts anderes,zur Legende geworden,ohne diese Technik wäre Saba nur einer von vielen gewesen.
      Ob die Automatik,zumindest aus heutiger Sicht,nun sinnvoll ist war oder wie auch immer spielt doch keine Rolle mehr und wenn dann nur unter Saba-Kennern,die sich damit lange Zeit beschäftigt haben.
      Für die Allgemeinheit der Radiosammler ist und wird Saba immer in Verbindung mit der Saba Automatic genannt werden.
      Daher ist und bleibt ganz sicher der Freiburg 3DS der König unter den Sabaradios.Der WIII ist oder war mehr der Geheimtip.Vor vielen Jahren wurde mir der WIII von einem Sammler als "das Radio" empfohlen,ohne diese Empfehlung hätte ich das Radio wahrscheinlich bis heute nicht grossartig beachtet.
      Nachdem ich das Radio hatte,erkannte ich schnell dessen Qualitäten und hier im Forum haben wir es dann oft genug herausgestellt,dadurch bekommt es langsam auch den Stellenwert den es verdient.
      Den meisten war und ist es wohl zum Teil leider immer noch nur als Lieferant für grosse Lautsprecher in Erinnerung.

      In diesem Sinne,ab durch die Rinne.....
      Skyline postete
      ... ohne diese Empfehlung hätte ich das Radio wahrscheinlich bis heute nicht grossartig beachtet. ...
      Deiner Einschätzung oben habe ich nichts hinzuzufügen - stimmt alles :D

      Meine Erfahrung war allerdings andersherum: Ich hatte das WIII in einer Trödelhalle entdeckt und es spielen hören, lange bevor ich was von dem Hype um den Koaxial-LS gehört hatte.

      Seit dem ist es mein Lieblingsradio. (der Rest kennt den Rest)
      Hallo zusammen!

      Nache dem Update auf Windows 7 hat´s zwei Tage gedauert, bis mich mein Rechner wieder ins Internet und damit ins Saba-Forum lässt... Ich hoffe, er fängt nicht gleich wieder an zu spinnen!

      Seht mal, was mir das Christkind vorbeigebracht hat:



      Das wird DAS Projekt für 2010... Und wenn´s geschafft ist, kann ich WIII und 3DS zum direkten Vergleich antreten lassen :D
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,
      Glückwunsch! Der sieht ja sehr gut aus. Da sparst Du dir wohl diesmal die Neulackierung. Hast Du ihn von ebay? Ich selber habe auch einen in hellem (Top-) Zustand. Er ist noch unrestauriert. Einzige Einschränkung: Einer der rechten unteren Zierstreifen fehlt. Da muß ich mir noch was einfallen lassen.

      Gruß Udo
      Guten Morgen!

      Ja, ist ein Fund aus der Bucht.

      Der Lack sieht echt noch gut aus, auch die üblichen Haarrisse sind sehr selten. Leider sind an der Obereite zwei offenbar sehr tiefe, ca. 10cm lange Kratzer im Furnier, die irgendwann man mit rosarotem (!) Kitt notdürftig verspachtelt wurden. Ich fürchte fast, da ist das Furnier durch. Wenn das wirklich so ist, muss ich wohl neu furnieren. Spielen tut er übrigens, wenn auch leise und verzerrt. Und das Chassis ist zwar recht sauber, dafür aber rostig. Wird wohl wirklich eine Entkernung... Aber das sehe ich mir im Frühjahr mal an, derzeit hab ich zu viele andere Projekte in Arbeit ;)

      Auf den Vergleich mit dem WIII bin ich dennoch gespannt. Ich habe gestern übrigens nochmal 6-3D und WIII verglichen und auch einen Freund um sein Urteil gefragt. Ergebnis: Eindeutiger Sieg für den WIII!
      Beste Grüße, Jörg