Mein neues Saba-Projekt

      Spontan würde ich sagen, daß alle modernen, radialen C´s geeignet sein sollten, da bei ihnen die Beläge stirnseitg kontaktiert sind. Es sind eben Schichtkondensatoren, keine Wickel-C´s. Vorteil gegenüber SMD-Typen ist natürlich die Bedrahtung, wenn auch hier etwas knapp.
      Hier mal ein link zur Kontaktierung:

      http://www.wima.de/DE/metallized.htm

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Leute!

      Die "Welle der Freude" ist da!!!

      Hab mir heute Keramik-Cs besorgt und den kaputten Kondensator ausgetauscht - er hat tatsächlich vollen Durchgang. Anschließend nochmal einige Messungen gemacht - alles ok.

      Nach dem Festschrauben des UKW-Teils kam sofort der erste Test. Beim Umschalten auf UKW hielt die Anodenspannung. Aber kein Empfang, nur ein leises, aber recht schrilles Pfeifen fast über die ganze Skala. Um auszuschließen, dass eine Röhre am falschen Platz steckt (so ein Fehler hat mir schon mal einen halben Nachmittag gekostet), hab ich alle nochmal geprüft. Und siehe da, statt einer ECH42 war da eine ECH43. Beim Zerlegen ist mir das gar nicht aufgefallen, jetzt wo ich den Schaltplan der Box besser im Kopf habe, schon. Also eine - gebrauchte - ECH42 rein und schon ertönt Musik!

      Allerdings war erst jetzt zu erkennen, das der Lautsprecher kratzt. Mit etwas Mühe (Kampf gegen die Stärke des Magneten) konnte ich das Ding zerlegen und jede Menge Rostbrösel entfernen. Nachdem alles wieder sauber war, wurde der Magnet zentriert - nicht ganz leicht, aber mit etwas Geduld geht´s!

      Und jetzt spielt er! Der Empfang ist nicht mal schlecht, obwohl ich nur ein kurzes Drahtstück als Antenne verwende. Allerdings sind die Sender sehr "breit", ohne Unterstützung durch das Magische Auge muss man schon ein wenig suchen, bis man die Mitte gefunden hat.

      Ein weiterer (möglicher) Fehler zeigt sich auch erst jetzt: Die Klangregelung hat an sich fünf Stufen. Halbwegs vernünftigen Klang hat bei mir nur die zweite von links. Ganz links fehlen die Höhen komplett (was vermutlich richtig ist), aber es wird auch deutlich leiser. Die rechten drei Stufen unterscheiden sich untereinander klanglich überhaupt nicht und klingen alle so, als würde man auf einen Hochtöner umschalten - ganz ohne Bass. Ich muss mir nochmal die Anschlüsse des Reglers anschauen, vielleicht hab´ ich da einen Fehler eingebaut.

      Aber immerhin, das fast 59 Jahre alte Ding spielt wieder!
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,

      sehr schöne Restauration so weit! Nun, so ein Sikatrop kann natürlich auch ausfallen. Zwar sind die sonst Üblichen Ursachen wie Kapazitätsänderung bzw. Feinschlüsse durch eindringende Feuchtigkeit hier durch die verlöteten Keramikgehäuse weitgehend unmöglich aber ein "Durchschlagen" z.B. infolge von Überspannung beim Einschalten kann durchaus vorkommen.

      Die Klangregelung solltest Du noch genau nachprüfen, ob alle Kontakte und auch die Beschaltung o.k. sind.
      Achim
      Hallo Fans.

      Die Schaltung ist doch in Ordnung

      Beginnt man links. Dunkel, heller, hell. AM- Bandbreite bis hierher schmal.
      danach hell + Bandbreite_ grösser, zuletzt hell+ Bandbreite max. breit




      Das Schaltbild zeigt ganz rechts also hell und max breit.

      Logischerweise, tut sich bei FM ab St. 3 nichts mehr. MHG ( Bandbreite) ist ja AM und nicht FM

      klar?

      hans
      Vielleicht baue ich den Klangregler nochmal aus und zerlege ihn für eine Gründliche Reinigung - das hab ich nämlich bisher nicht gemacht.

      Wenn Heino allerdings meint, das gehöre so, kann ich es ja auch lassen. Jetzt - ohne Gehäuse - klingt es auf der zweiten Stufe von links zu basslastig und eine weiter rechts zu höhenlastig. Vielleicht besserst sich das aber nach dem Einbau ins Gehäuse, wenn die Bässe in dieser Stellung etwas besser rauskommen.

      Verstanden habe ich das Klangregelwerk ja noch nicht. Wie etwas weiter oben schon diskutiert wirkt die Regelung ja auf den ZF- und den NF-Teil. Nun ist aber bei UKW die Andenspannung der ECH42 und der ersten EAF42 abgedreht (oder verstehe ich die Funktion von Schalter 16/17 falsch?). Wie kann da die Klangregelung überhaupt funktionieren?

      Die UKW-Box könnte übrigens ein wenig Nachgleich vertragen. Alle etwas stärkeren Sender haben nämlich zwei Maxima (wovon eines klar ist, das andere zwar lauter, aber verrauscht), dazwischen herrscht fast Stille. Aber nachdem selbst Saba das Abgleichen als nicht ganz leicht beschreibt, werde ich es wohl lassen.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,
      Hans hat es zu Recht noch einmal betont: die MHG wirkt nur bei AM ! Das schien mir so selbstverständlich, als weiter oben die beiden Ebenen des Schalters betrachtet wurden, daß ich nicht explizit darauf hingewiesen habe - schließlich enthält das Schaltbild des Meersburg W gar keine FM-Funktionen...

      Klangeinstellung via ZF "funktioniert" nur insoweit, daß bei Verkleinerung der ZF-Bandbreite die Höhen zunehmend beschnitten werden.

      Die Sender erscheinen meiner Erfahrung nach bei allen frühen UKW-Geräten von Saba so breit auf der Skala. Gefunden habe ich das z.B. auch beim Bodensee W Export, wo die UKW-Schaltung mit Tuner (2xEF80) bereits organisch integriert ist.
      -- wird noch ergänzt --

      Viele Grüße Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Wie gesagt, ich habe erst gestern durchschaut, dass mit dem Klangschalter zwei unterschiedliche Funktionen gesteuert werden: Klang und Bandbreite. Ich dachte, es ginge bei beiden Ebenen des Schalters nur um den Klang.

      Die breiten Sender kenne ich auch von meinem Loewe Opta 3751, also einem Gerät aus dem selben Modelljahr wie der Meersburg. Somit ist das auch in Ordnung für ein Gerät aus der Zeit. Nicht ganz in Ordnung ist die zweihöckrige Durchlasskurve der ZF-Filter, hier sollte ich nachgleichen. Aber davor habe ich zu viel Respekt und auch nicht das richtige Werkzeug.
      Beste Grüße, Jörg
      Nun, bei überkritischer Kopplung ist eine "zweihöckrige" ZF Durchlasskurve richtig!
      Daher lassen sich solche ZF-Bandfilter auch nicht einfach "auf Maximum" abgleichen sondern müssen gewobbelt werden.

      Die Frage ist, ob der 2-fache Empfang bei Deinem UKW-Teil ein Problem von 2 Maxima der ZF-Stufe ist oder eine andere Ursache hat.

      Mir fällt im Bild in Post 055 gerade der schwarze Kondensator links auf. Das ist doch so ein Modell mit Abschirmung und 3 Anschlüssen. Hast Du ihn neu gefüllt? Ist er richtig angeschlossen?? (man verwechselt da ja schnell mal was...)
      Achim
      Gute Frage!

      Es handelt sich natürlich um ein UKW-Teil (mit ZF-Verstärker) aus der Frühzeit der UKW Technik. So könnte Deine Beobachtung, dass Sender "ziemlich breit" auf der Skala sind, durchaus normal sein. Auch Probleme bei starken Sendern wären nicht wirklich verwunderlich.

      So ganz problemlos war die EQ80 Phasendemodulation bzgl. des Begrenzungsverhaltens auch nicht, wie Hans hier ausführt:
      http://www.radiomuseum.org/forum/saba_ukw_s_ukw_einsatz.html

      Tritt das Problem des doppelten Empfangs nur bei starken Sendern auf, ist es unabhängig von der Frequenz? Verschwindet es, wenn Du die Antenne abnimmst bzw. nur in die Nähe der Buchse hältst?
      Achim
      Hab eben noch einen Testdurchlauf gemacht.

      Auch bei schwachen Sendern sind zwei Höcker da, wobei der Sender nur bei einem zu hören ist. Der zweite Höcker äußert sich in verändertem und lauter werdenden Rauschen.

      Das Phänomen ist grundsätzlich unabhängig von der Frequenz, wobei die Höcker bei niedrigen Frequenzen weiter auseinander zu liegen scheinen. Seltsam ist, dass ich am unteren Ende der Skala einen Sender (88,6 MHz) über einen Bereich von 4 - 5 cm auf der Skala mehr oder weniger ohne Veränderung empfange, fast so, als würde die Abstimmung anstehen. Aber der Variometerstab bewegt sich noch. Knapp unter der genannten Frequenz wäre noch ein weiterer Sender zu empfangen, aber den bekomme ich nicht rein.

      Ohne Antenne (auch mit Antenne nur in der Nähe der Buchse) kommt kein Sender durch.

      Ich versuche jetzt mal, den Messsender anzuschließen, um das alles besser prüfen zu können. Dazu muss ich aber erst ein Provisorium basteln, die Stecker des Senders sind zu dick für die UKW-Buchsen.
      Beste Grüße, Jörg
      Kurzer Einwurf: laut Saba-Kundendienstschrift zum UKW-S sind die Filter kritisch gekoppelt, sollten also keine Einbuchtung der Resonanzkurve aufweisen. Wenn die Einsattelung tief genug ist, sollte die AM-Begrenzung beim Durchstimmen zwischendurch aussetzen, oder ?
      Siehe die von Hans erklärten Eigenschaften der EQ80-Demodulatorschaltung: http://www.radiomuseum.org/forum/saba_ukw_s_ukw_einsatz.html

      Gruß Eberhard

      edit: sehe gerade, Achim war schneller...

      edit 2: Jörg, teile doch bitte mit, wie Du die Ankopplung des Meßsenders bewerkstelligt hast.
      Viele Grüße
      Eberhard
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