SANSUI TU-9900 Tuner - Eine Legende lebt

      nightbear postete
      Hallo Reinhard,

      das sieht - zumindest mit aufgesetzten Metallabdeckungen - sehr wertig verarbeitet aus.
      Wenn man beim TU-9900 von der Unterseite schaut, sieht man genau die wilde Verkabelung und die mühsam gebändigten Leitungsbündel, die ich nicht so schätze und die bei hochwertigen Europäischen HiFi Geräten dieser Zeit schon längst überwunden waren.
      Man schaue sich die Revox Tuner an, den K&H FM-2002 oder den RT 100a von Grundig

      http://www.saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3778
      Hallo Achim,

      beim Yamaha CT-7000 (ca. 1975) darf man aber gerne auch mal unter das glänzende Kleid schauen. Auch innen hui, nicht pfui!

      Aber erstmal das 7-fach Frontend:



      Dann das Drahtverhau-freie Innenleben, sehr fein:




      Zum Verlieben schön!
      Nur das Netzteil auf der Unterseite ist komplett gekapselt und lässt wenig Kühlung zu. Dort sind nur beste 105°C Elkos empfohlen.

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard
      Hallo Reinhard,

      sehr schön aufgebaut (sogar Steckverbinder)! Ich bin ja auch Yamaha-Fan. Das mit den überkopf von der Unterseite eingebauten Netzteilen hat Yamaha öfters gemacht. Da fängt sich die Wärme und kann nicht raus.

      Bei meinem Yamaha Verstärker bestand dasselbe Problem. Ich habe daher die heiß werdenden Regeltransistoren allesamt auf ein separates frei belüftetes Kühlblech an der Seite verlegt, so dass die Netzteilsektion jetzt kalt bleibt.
      Achim
      Das Tunerkonzept beim Yamaha scheint nicht alltäglich zu sein.

      Wenn ich es richtig sehe, wird das UKW-Signal vor der Mischung mehrfach verstärkt und durch Bandfilter gejagt. Prinzipiell ist das eine gute Idee. Die Gefahr mit den Spiegelfrequenzen wird wesentlich geringer bei drei abgestimmten Bandpässen.
      Nur sehe ich dort keine Verstärkungsregelung. Die wäre schon wichtig beim Thema Großsignalverhalten. Gerade dieser Aspekt ist für Deutschland interessant, viele UKW-Sender leise und laut dicht an dicht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo allerseits,

      inzwischen habe ich mich bei der Auswahl der Ersatzteile entschieden. Im Bereich der Elektrolytkondensatoren wird wie folgt vorgegangen:

      1. Die Werte bis einschließlich 10µF werden durch Miniatur- "WIMA MKS" ersetzt, wo es irgendwie geht, was die räumlichen Verhältnisse angeht.

      2. Elkos, die der Siebung der Versogrungsspannungen dienen oder die in der restlichen Schaltung dem Abblocken von Wecselspannungen dienen, werden durch "Rubycon ZL" ersetzt. Dieser Qualitätselko, der auch auf PC-Mainboards und in Schaltnetzteilen erfolgreich eingesetzt wird, hat einen niedrigen ESR, verkraftet hohe Ripplespannungen, ist bis 105° einsetzbar und bei den Anforderungen, die hier in einem HiFi Gerät gestellt werden, wohl sehr langlebig.
      Überhaupt ist Rubycon einer der ganz wenigen Hersteller, die noch nie Modellreihen mit systematischen Problemen hergestellt haben.
      http://www.rubycon.co.jp/de/catalog/capacitors.html
      Die ZL Serie ist wirklich preiswert und so schaun sie aus:



      3. Für den Bereich im Stereodecoder und NF-Teil, wo Elkos mit höherer Kapazität speziell als Koppelkondensatoren eingesetzt sind, fällt die Wahl auf "ELNA Silmic 2" auch als ELNA RFS bekannt.
      Bei ELNA handelt es sich wie bei Rubycon um einen ausgesprochenen Traditionshersteller mit kontinuierlich hervorragender Qualität. Die RFS Serie ist speziell für Audioanwendungen optimiert.

      Der Netzteilbaustein ist schon fast fertig mit Ruycon ZL bestückt (einige kleinere Werte sind noch im Zulauf):



      Beim AM-HF-Baustein ließ sich fast ausschließlich mit MKS arbeiten. Lediglich 100µF und 47µF Exemplare sind jetzt ZLs:



      Als nächstes geht es an den FM-Demodulator, auf dem FM-ZF-Baustein befinden sich keine Elkos, dann gibt es einige versprengte Einzelkondensatoren im Chassis und zum Schluss kommt der aufwändigste Teil, der Decoder/NF-Baustein an die Reihe.
      Achim
      Wir kommen heute, da noch Ersatzteile im Zulauf sind, zu einem kleinen Intermezzo, der Wartung des Drehkondensators.

      Tuner mit (wie hier 5-fach) Drehkondensatoren genießen ja Kultstatus.
      Mit einem Nachteil wartet diese Technik allerdings gegenüber der Abstimmung mit Varicaps auf: Die Mechanik muss leichtgängig laufen und die Kontakte zur Masse müssen einwandfrei und kontaktsicher - und das unter HF-Gesichtspunkten - dauerhaft bestehen.
      Hier besorgen die Masseverbindung insgesamt neun(!) Feder- bzw. Gabelkontakte an der Messingachse des Drehkos.
      Werseitig waren die Kontaktbereiche mit einer Schmierung (bzw. einem Korrosionsschutz?) versehen.
      Diese Schmierung ist mit den Jahrzehnten verharzt und fest geworden. Zudem wird meist noch Staub gebunden, so dass die einwandfreie Kontaktgabe irgendwann leidet.

      Hier sieht man die Reste der verwendeten Substanz als dunkelgrünliche Schichten auf der Achse (fast noch besser am unteren Rand des Foto im letzten Post zu sehen):



      Zuerst wurde mit Isopropanol, dann mit WL und schließlich mit Kontakt 61 alles gereinigt. Die beiden Lager der Achse wurden dann neu geschmiert. Die Kontaktzonen an den Gabeln habe ich vorerst nur mit einem Pinselchen mit einem kleinen Vorrat K61 versorgt.

      Die Frage an die Gebieter der UKW-Frontends lautet nun, gibt es eine zusätzliche, bessere Versorgung dieser Bereiche, die langfristig die Oberfläche konserviert, schmiert und kontaktsicher erhält?

      Es schaut jetzt so aus:



      Die Seilrollen und Achsen des gesamten Skalenantriebs sind auch bereits neu geschmiert und sehr leichtgängig. In Verbindung mit dem üppigen Schwungrad und dem großzügigen Abstimmdrehknopf eine wahre Freude.
      Achim
      nightbear postete
      Wir kommen heute, da noch Ersatzteile im Zulauf sind, zu einem kleinen


      Zuerst wurde mit Isopropanol, dann mit WL und schließlich mit Kontakt 61 alles gereinigt. Die beiden Lager der Achse wurden dann neu geschmiert. Die Kontaktzonen an den Gabeln habe ich vorerst nur mit einem Pinselchen mit einem kleinen Vorrat K61 versorgt.

      Die Frage an die Gebieter der UKW-Frontends lautet nun, gibt es eine zusätzliche, bessere Versorgung dieser Bereiche, die langfristig die Oberfläche konserviert, schmiert und kontaktsicher erhält?

      Hallo Achim.

      Das machte ich im Jobb und seit 30 Jahren daheim genau so.
      Null- Problemo.

      hans
      Hallo Achim,

      immer wieder schön zu sehen -und nicht nur hier beim Sansui- mit welcher Hingabe und Liebe zum Detail Du zu Werke gehst :respekt:

      An dieser Stelle auch mal ein dickes Dankeschön :winker: an alle die Leute hier im Forum, die mit ihren sachdienlichen Hinweisen ebenfalls zum Thema beitragen und schon beigetragen haben.

      --

      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      mein Ideal ist es, wenn so ein Thread eine Art Workshop ist.
      Früher in der Werkstatt habe ich auch immer Beobachter und auch Gäste bei der Arbeit gehabt. Es gab Kollegen (auch von anderen Firmen), die weit mehr Erfahrung und profundere Kenntnisse hatten, als ich, die haben dem "Jungen Freund" dann wertvolle Ratschläge gegeben. Da musste ich gut ausgeschlafen sein, sonst haben die alten Hasen mich erbarmungslos vorgeführt :)

      Andererseits gab es (gute) Kunden oder Freunde und Bekannte, die haben zugeschaut, Fragen gestellt und sich am Fortgang der Arbeit gefreut.
      Das ging manchmal recht turbulent zu, heute brauche ich mehr Ruhe bei der Arbeit ;)

      Das waren schöne Zeiten, auch wenn es viele Jahre regelrechte Akkordarbeit war.
      Achim
      nightbear postete
      Wir kommen heute, da noch Ersatzteile im Zulauf sind, zu einem kleinen Intermezzo, der Wartung des Drehkondensators.

      ...
      Zuerst wurde mit Isopropanol, dann mit WL und schließlich mit Kontakt 61 alles gereinigt. Die beiden Lager der Achse wurden dann neu geschmiert. Die Kontaktzonen an den Gabeln habe ich vorerst nur mit einem Pinselchen mit einem kleinen Vorrat K61 versorgt.

      Die Frage an die Gebieter der UKW-Frontends lautet nun, gibt es eine zusätzliche, bessere Versorgung dieser Bereiche, die langfristig die Oberfläche konserviert, schmiert und kontaktsicher erhält?

      Ich sehe es ähnlich wie Hans.

      In manchen Fällen kann man auch mit Kontakt 60 arbeiten, Kontaktspray, sogar ohne Ausspülen. Das würde ich aber nur machen, wenn langfristig keine dünnen Beschichtungen angefressen werden können, z.B. irgendwo "aufgedampftes" Silber.
      Das Zeugs hat erhebliche Vor- und Nachteile. Der Reinigungseffekt ist enorm. Bei falscher Anwendung wird häufig mehr weggereinigt, als gewollt. Bei Metallzungen sehe ich über viele Jahre keine Probleme, wenn sie nur wenige µm verlieren, dafür aber immer kontaktfreudig sind.
      Ursprünglich wurde wohl Kontaktspray für die alten Wähler in Telefonvermittlungsstellen mit mechanischen Kontakten entwickelt, wie sie bis in die 70er üblich waren. Da hat das Zeugs beste Dienste geleistet, konnte keine feinen Strukturen auf Platinen oder Elektronikbauteilen angreifen, da nicht vorhanden.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Den Drehkondensator meines Revox A76 hatte zu Zeiten des Vorbesitzers jemand ausgiebig mit Kontakt 60 "behandelt". Grund waren höchstwahrscheinlich Kontaktprobleme der Masseschleifkontakte.

      Auch hier macht wohl die Menge das Gift - ganz wie im Leben überhaupt.

      Die Metallteile des Drehkos und die gesamte UKW-Box waren mit fettigen Ablagerungen, die wie Auskristallisierungen aussahen, bedeckt.
      Die Metallteile haben offensichtlich keinen Schaden genommen, alles ließ sich (mühsamst) wieder entfernen.

      Die große Gefahr sehe ich darin, dass das kriechfreudige K60 in darunterliegende "Stockwerke" läuft oder gar in den Bereich der Elektronik des Frontends vordringt, was sehr leicht passieren kann. Dort ist dann wirklich mit Schäden zu rechnen.
      Achim
      HalloAchim und Alexander.

      Hier nur ein! Beispiel wie ein Spulensatz aussieht wenn Fachleute am Arbeiten waren.
      Die LW- und UKW- Oszillator- Spule ist etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.



      Die Kupferlack- Seide LW- Spule ist nicht mehr zu retten.
      Genauso ein exotischer UKW- Drehko kann kaum mehr ersetzt werden.
      Bei Grundig wurde serienmaessig Kontakt 61 verwendet.
      Bei Neuteilen. Das schmiert und konserviert.
      Das kann nur noch das "Original Wählerfett" der POST.
      Das hat nur nicht jeder.


      Haette noch mehr dazu.








      hans
      Hallo,
      ich schaue und lese zwar fleißig mit, wußte aber nicht, was K60, K61, etc. alles sein kann und wieviele "K's" es gibt und wozu sie im Einzelnen dienen. Fand dann über Google in einem anderen Forum ein paar Erklärungen dazu und einen einschlägigen Verweis auf einen Online-Shop n der Schweiz. Da waren dann gleich soooo viele Produkte aufgeführt, dass ich dann das Laien-Handtuch geworfen habe - erfolgreich ;)
      ---
      Jürgen


      PS: da ich nicht wußte, ob ich jetzt hier mit der Nennung der beiden links gegen irgendwelche Forumsregeln verstossen hatte, habe ich meinen Beitrag editiert und die beiden links vorsichtshalber gelöscht :)
      Hallo Jörg,

      mach ich! Und die Arbeit geht auch voran.

      Der Demodulator ist heute fertig geworden. Hier ein Bild, bevor die Abschirmhaube wieder aufgeschraubt wird.



      Wie man sieht, ließen sich, wie schon beim AM-ZF-Baustein, fast alle Elkos durch Folienkondensatoren ersetzen. Lediglich Positionen, wo nur die Ub lokal nach MAsse gelegt wird (hier 2 mal), und wo es sehr eng zugeht, wurden durch Rubycon ZL ersetzt.
      Der Ratioelko (links oben) ist nun auch ein (10µF) MKS.

      Das Netzteil ist ebenfalls fertig bestückt. Hier finden sich ausschließlich Rubycon ZL.



      Der gesamte fertig sanierte Bereich macht schon einen aufgeräumten Eindruck:



      Die teils etwas "schräge" Position der Kondensatoren ist layoutbedingt. Sansui hat bei runden Bauteilen alle Einbauposiotionen zwischen 0° und 90° verwendet. Das ist beim Auslöten der Teile nicht angenehm :(

      Die stumpfe Nikotin- und Schmutzschicht habe ich mittlerweile vom Chassisblech beseitigt. Das Auge hört ja mit ;)

      Der Decoder-NF-Bereich ist allerdings derzeit noch "under heavy construction".
      Hier ein Bild vom "vorher" Zustand:

      Achim
      Hallo Achim,
      schön zu sehen, wie das alles wird :)

      Sonst hattest Du ja schon mal auf Deinen Bildern -auch bei meinem Saba damals und wie in Deinem Beitrag hier vom 10.03.12- rote bzw- gelbe oder grüne Kringel, die darstellen, wie Du wo was gemacht hast. Da konnte ich auch als Laie das Eine oder Andere erkennen; jetzt hab ich mir einfach die Bilder Vorher/Nachher mal angeschaut - die schrägen Positionen einiger Bauteile waren ja auch glaube ich auf den ersten Bildern schon zu sehen. Ansonsten "nehme ich zwar die Änderungen wahr" - aber da brauche ich "ohne Kringel" dann schon länger und muss immer wieder hinschauen.

      Aber Nikotiiiiiiiiin? Igitt - da hat der Vorbesitzer wohl gesmoked - und wenn sich in einem Gerät schon was absetzt, hat er bestimmt nicht wenig geraucht, oder? :smoke:

      Aber es sieht auch alles ein wenig aufgeräumter aus - oder täuscht mich das? Hat Herr Wieschhoff eigentlich seine Arbeiten auch so schön mit Bildern dokumentiert oder nur getextet?
      ---
      Jürgen

      PS: Der Decoder-NF-Bereich sieht ja wüst aus ... :confused:
      Hallo Jürgen,

      die neuen Bauteile sind alle, die rund und schwarz und die rot und quaderförmig sind.

      Der Decoderbaustein ist ein gutes Beispiel. Die Schaltung ist sicher ausgereift und durchdacht. Die Mess- und Testergebnisse von damals sprechen für sich.
      Vergleicht man den Baustein mit derselben Sektion in einem Grundig, Revox, Klein & Hummel oder auch mit dem Accuphase T-100 (Kensonic), so fällt schon auf, dass Sansui hier nicht besonders detailverliebt und konsequent durchkonstruiert hat. Man hat das Layout so gemacht, dass alles auf die Platte passt und hat die Teile bestückt, ohne sich um Gesichtspunkte wie Struktur, Ordnung, Logik oder Übersichtlichkeit und Sauberkeit zu scheren.
      Genau so haben es die meisten Japanischen Hersteller seinerzeit (1970 - 1980) gehalten, auch die im teureren Preis- und Qualitätssegment.
      Löbliche aber seltene Ausnahmen sind der oben erwähnte Yamaha CT-7000 oder der Accuphase T-100.
      Erst später hat man in Japan den Standard guter Europäischer Hersteller erreicht.

      Dafür hat man viel mehr als etwa die Deutschen Hersteller darauf geachtet, dass die Geräte an der Front wertig und massiv verarbeitet sind, dass sie sich gut anfühlen und optisch ansprechend sind. Bei der Optik hat man sich an die US-Klassiker wie McIntosh angelehnt.

      Die Prämisse in Japan war Mitte bis Ende der 70er Jahre: Die HiFi Geräte müssen messtechnisch mit dem Rest der Welt konkurrieren können (oder besser sein) und vorne, wo der Kunde sie sieht und anfasst, beeindruckend sein. Innen schaut der Kunde nicht rein, das ist nachrangig.

      Reinhard Wieschhoff hat online meines Wissens keine Reparaturen dokumentiert. Er hat aber im Angebot bzw. in seinen Rechnungen detailliert alle ausgeführten Arbeiten dokumentiert.
      So taucht beim TU-9900 auch stets die Wartung des Drehkondensators auf. Den Ersatz von 56 Elkos durch "Audio-Kondensatoren" findet man dort auch.
      Diesen Rundumschlag halte ich auch für keinen Luxus. Auf dem Decoderbaustein findet sich beispielsweise ein Elko mit 0,22µ (lachsfarben oben rechts), der heute einen ESR von rund 400 Ohm hat. Warum Sansui damals keinen Folientyp eingesetzt hat, weiss ich nicht.
      Ach die Vielzahl der Elkos, die im Netzteil der Siebung der Versorgungsspannungen dienen und auch überall in der Schaltung zum Abblocken von HF/NF/Störsignalen dienen sind in schlechtem Zustand. Es fällt auf, dass die ELNA Elkos noch fast einwandfrei, die Nichicon Elkos aber stark und auch sehr unterschiedlich gealtert sind.
      Ich zeige am Schluss noch die alten Teile, kann aber schon sagen, dass viele Elkos Schmauchspuren haben, da sie in unmittelbarer Nähe der OP-Amps und von Transistoren sitzen, die heiss werden.

      Herr Wieschhoff hat die vielen Bauteile also mit Sicherheit nicht aus Langweile ersetzt, sondern um die volle Funktion der Tuner wiederherzustellen.
      Achim
      Hallo Achim,

      Du meinst also außen Hui und innen Pfui war (zumindest damals) die Einstellung der Japaner - schade eigentlich, wenn das damals als nachrangig betrachtet wurde. Aber ich denke mal das hat sich ja nun doch inzwischen geändert.

      0,22µ, ESR, Siebung von Versorgungsspannungen etc. sind für mich natürlich :? , also böhmische Dörfer - aber Du machst das schon :)

      Die unterschiedliche Alterung der Bauteile - woher kommt das? Produktionsfehler, Endkontrollmängel, schlechte Qualität, oder von was? Zumindest meines Wissens wurde das Gerät vorher noch nie geöffnet - könnte es denn sein, dass Sansui da vielleicht auch nicht immer so auf die Qualität einzelner Bausteine geachtet hat?

      ---

      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      Sansui hat damals schon einwandfreie Markenware bei den Komponenten verwendet.
      Allersings sind die Kondensatoren heute über 30 Jahre alt, der Qualitätsstandard bei der Herstellung und die heutigen Werte bei Toleranz, ESR, Verlustfaktor, Reststrom und Wechselstrombelastbarkeit, die heute bei hochwertiger Ware erzielt werden, waren damals noch nicht ohne Weiteres erreichbar.

      Dann sind die Elkos all die Jahre im Betrieb belastet worden und waren, je nachdem wo sie platziert waren, mehr oder weniger intensiver Wärmeeinwirkung von außen ausgeliefert. Das hinterlässt seine Spuren.
      Achim