Freiburg WIII Restauration "von Grund auf"

      Hallo Achim, hallo Hans,

      es gibt einige Philosophien der Gegenkopplung. Grundsätzlich sollte man schon jede Stufe für sich gegekoppeln z.B. unüberbrückte Katodenwiderstände. Doch sollte insgesamt dann noch eine über alles Gegenkopplung vorgesehen werden, welche auch die Verzerrungen der Endstufe, speziell des Ausgangstrafos reduziert.

      In den Saba Geräten findet man mehrere Varianten von Gegenkopplungen. Die 3DS-Modelle nehmen dabei eine Sonderstellung ein, indem man dort eine "über alles" Gegenkopplung vergeblich sucht. Die erste NF-Stufe ist stromgegengekoppelt (unüberbrückter Katodenwiderstand) die zweite Stufe ist über das Klangregelnetzwerk frequenzabhängig gegengekoppelt. Jetzt, vor der Endstufe erledigt hier das Doppel T-Glied die übliche Vorentzerrung.



      Die loudness Funktion (physiologische Lautstärkestellung) wird auch hier wie üblich durch frequenzabhängige Beschaltung der Anzapfungen des Lautstärkepotis erreicht. Die Eigenschaften des folgenden Verstärkers sind unabhängig von der Stellung des LS-Potis.

      Dieser Schaltungsvariante ohne „über alles“ Gegenkopplung benötigt einen sorgfältig und großzügig dimensionierten Ausgangsübertrager (im Freiburg ein EI78) damit tiefe Frequenzen übertragen werden können, ohne dass der Kern in die Nähe der Sättigung gerät, um Oberwellen dritter Ordnung zu vermeiden.

      Prinzipell ist dieses eine saubere Lösung, ohne unübersichtliche Schwingneigungen, aber ich glaube dass sie mit einem etwas größerem Klirrfaktor behaftet war.

      Die Lösung mit dem GK-Trafo bringt meiner Meinung keine Vorteile, sie muss besonders fein dosiert werden und birgt jede Menge unerwünschter Probleme, unübersichtliche Phasendrehungen und damit verbundene Gefahr der Selbsterregung. Also ich denke die Auslegung dieser Schaltung ist etwas für Spezialisten (post296). Es sei denn man wünscht einen noch steileren Verlauf als bei dem Doppel-T-Glied, aber das kann man nicht so genau sagen, weil man die Daten des GK-Trafos und auch die resultierende Güte des sich damit ergebenden Schwingkreises nicht kennt - kann ich also nicht simulieren. Aber nach den vorliegenden Ergebnissen, müsste er mit dem 50nF seine Resonaz bei 300 bis 500 Hz liegen haben.

      Die Lösung der über alles Gegenkopplung mit der Vorentzerrung innerhalb des GK-Netzwerkes hat sich als Standardlösung erwiesen, welche man auch bei anderen Herstellern findet. Hier wird das rückzuführende Signal der Sekundärwicklung des Ausgangübertragers entnommen und über RC-Netzwerke dem Fußpunkt des LS-Stellers zugeführt.



      Auf diesem Wege wird die übliche Vorentzerrung erreicht und zusätzlich eine Klirrfaktorreduzierung des gesamten Verstärkers erzielt, welche jetzt auch die Verzerrungen des Ausgangstrafos mit einbezieht. Die Verzerrungen werden ungefähr um den Faktor der Kreisverstärkung herabgesetzt. Das bedeutet, diese Gegenkopplung ist um so wirksamer je mehr Verstärkungsreserven zur Verfügung stehen. Da man damals sparsam mit Röhren umgehen musste waren diese Verstärkungsreserven nicht ganz so üppig.

      Die Vorteile dieser über alles Gegenkopplung fielen aber sogleich einem kleineren Ausgangstrafo zum Opfer; ab jetzt fand man nur noch einen EI66 Trafo in den edlen Freiburgs. Und bei genauem Hinsehen war das Ganze letztendlich ein wahrer Betrug, denn man opferte einer wirksamen Gegenkopplung keine zusätzlichen Röhrenfunktionen, sondern sie wurde mit zunehmender Lautstärke zunehmend umwirksam.

      So wurde dem empfindlichen Ohr bei geringen Lautstärken ein qualitativ hochwertiges und in Höhen und Tiefen wirksam aufbereitetes Signal zugeführt. Während man bei größeren Lautstärken diesen Luxus der Gegenkopplung wieder fallen ließ (die Gegenkopplung wird bei hohen Lautstärken zunehmend vom Innenwiderstand der Signalquelle "kurzgeschlossen"). Und da das Gerät dann eigentlich nur noch laut war (sein sollte), wurden jetzt die durch die Gegenkopplung eingebüßten Verstärkungsresereven wieder aktiviert unter der Voraussicht, dass man bei dem Lärm weder den erhöhten Klirrfaktor, noch das unvollkommene Klangbild wahrnimmt.

      Die über alles Gegenkopplung ist meiner Meinung nach die bessere Variante, weil sie den gesamten Verstärker einschließlich Trafo in die klirrfaktorsenkende und klangbildende Gegenkopplungsschleife einbezieht. Voraussetzung für eine gute Wirksamkeit ist eine ausreichende Verstärkungsreserve. Die beste Methode wäre die Vereinigung der Maßnahmen in den 3DS-Typen mit den Nachfolgegeräten, aber dazu hätte es mindestens einer zusätzlichen Röhrenfunktion bedarft und das wollte keiner, die wurden für die Automatik gebraucht.

      Noch eine Anmerkung: Die dargestellten F-Gänge stellen die "Vorentzerrung" dar, welche bei "neutraler" Einstellung des Klangregelnetzwerkes wirksam ist, die Klangsteller senken die oberen und unteren F-Bereiche je nach Einstellung ab können sie aber anheben, da sie auch Bestandteil "lokaler Gegenkopplungen" sind und daher auch zusätzliche Anhebungen des Frequenzverlaufes bewirken können.

      An eine genaue Analyse der bei Saba verwendeten klassischen Klangregelnetzwerke traue ich mich auf Anhieb nicht heran – die sind schon recht verzwickt.

      Simuliert wurde mit der microsim testversion 8

      Grüße, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo
      die Runde.

      Hier etwas Information von SABA Mappe #14 von 1953 Serie 3 und 4

      Besprochen wird Bodensee W III

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/SabaNF.pdf


      Dazu die Physiologie Kurven eines HiFi Receivers der Mitteklasse fuer kleine BOXEN RTV800 von GRUNDIG

      Beachte die geringe Hoehenanhebung!

      http://weltklang.homepage.t-online.de/mike/RTV800-Physio.pdf
      Beim Vergleich der beiden Korrekturkurven fällt auf, dass beim Grundig eine maximale Anhebung bei 20Hz beginnt, die stetig bis zum Minmum bei 500 Hz abfällt. Die ab dort einsetzende Höhenanhebung verläuft - wie Du schon angemerkt hast - gemäßigt.

      Beim Saba erreicht die Bassanhebung ebenfalls bei 500 Hz das Minimum, hat ihr Maximum aber bei ca. 65-70 Hz. Noch tiefere Frequenzen werden weniger angehoben, diese Töne hätten wahrscheinlich weder Endstufenschaltung noch Lautsprecher mit vollem Pegel verkraftet.

      Zur Diskussion Gegenkopplung vor dem Hintergrund des Textes aus der Saba Mappe noch 2 Skizzen als Diskussionsgrundlage.
      1. Die Endstufe des Meersburg WII mit Eintakt EL34 Endstufe. Man sieht den NF Signalverlauf grün, das an der Anode der Endpentode gewonnene GK-Signal rot. Es ist gut zu sehen, wie das GK Signal über den GK Übertrager direkt in die zum G1 der EL34 führende NF eingekoppelt wird. Die Klangbeeinflussung mit dem Drehschalter a,b,c führt zur gewollten Beeinflussung der Charakteristik durch überbrücken oder Parallelschalten der RC Glieder = gelb umrandet.



      Nun zum Freiburg WIII:
      Hier fange ich mal ins Blaue an - der NF Verlauf sei wieder grün, die sekundär gewonnene GK-Spannung rot.
      Die Tief- und Hochpässe der Loudness liegen im orange umrandeten Bereich, die Bauteile der "normalen RC-Gegenkopplung" mit Klangregelnetzwerk im gelb umrandeten und die Bauteile der "Resonanzgegenkopplung" mit GK-Übertrager im türkis umrandeten Bereich.



      Nun spricht der SABA Text von "3-Wege Gegenkopplung" - ist mit dem dritten Weg der Ast 5000pF / 1,6 MOhm an der Anode der EF40 gemeint?
      Achim
      Hallo Achim.

      Gut gesehen. Der RTV800 ist ein Trans. Receiver!!! Eisenlos

      Mir ging es hier um die Steiheit der Anstiegsflanke der Baesse um spaeter auf den GK- Trafo von Saba zu kommen.

      Die Kunst eine Basswiedergabe zu erreichen ohne dass es muffig wird. (muffig ein Slang der Soundmacher)
      das ist die Ebene um 500Hz. Da ist präzisions Arbeit nötig.


      Ich will jetzt Peter nicht rechts ueberholen. Warten wir ab.
      Hallo Peter,

      das klingt einleuchtend.

      Einen Punkt, den Du oben erwähnt hast, will ich auch nochmals hervorheben: Mit Röhrenfunktionen wurde gegeizt!
      Das war nicht wie später, als man einfach schnell 1-2 Transistoren zusätzlich spendiert hat, sondern man hat sich 3 mal überlegt, wofür man die einzelnen Systeme verwendet.
      Das macht auch so manche Schaltung so genial und ausgereift, wie man es bei Software aus der Zeit, als Speicher noch knapp und teuer war, kennt.
      Achim
      Hallo die Runde.

      Hier nun mein ergänzende Meinung zum Bass-Schalter der zwischen einer üblichen Bassanhebung im Gegenkopplungsweg und der bei SABA seit Jahren üblichen Bassanhebung mittels Schwingkreis oder Resonanz- Trafo.

      siehe Anlage Reporter WK von 1950



      Das wesentlich steht bei Post :300 von Peter (sagnix)

      Aus meinem text in Post 303 und dem SABA- Text im Post 301 (unten) geht hervor, dass.beim FR W 3 zwei Versionen der Bassanhebung oder Bassbetonung gibt. Wie Peter sagt, ist das letztendlich immer ein Absenken der Mitten..

      Dabei ist es von grosser Bedeutung, ab wo die Tiefen angehoben werden. Dabei muss man ausgehen von 1000Hz. Diese „MITTE“ war früher bei 800Hz, mit der Ausweitung der oberen Grenze durch UKW und Phono-Technik, hat man der Schwerpunkt oder Mitte auf 1000Hz gelegt. Das geht aus dem Höreindruck hervor denn man haben soll oder hat. Ist also eine Festlegung.
      Geht man von 1000Hz aus in Richtung 40Hz, ist es wie schon gesagt, ganz wichtig und absolutes Fachwissen, ab wo und wieviel pro Intervall angehoben wird.
      Ich hatte das aus meinem Umfeld als muffig benannt, und SABA spricht von der Vermeidung des „Bummstones“ wenn die GK nicht üeber das C =2500 pF vom Bass- Schalter; (und kurzgeschlossenem Kreis) zu den Klangreglern geht. Der SABA – Bass schliesst diesen 2550pF kurz und gibt den Kreis frei und von dort direkt zu den Klagreglern.
      Damit wird eine „gängige“ und „Saba-typische“ Bassflanke erzeugt und es bummst am Ende des Drehbereiches vom Bassregler oder kurz vorher eben nicht.

      Ich meine die Frage was macht der Kreis in der Gegenkopplung ist jetz ausreichend von zwei Fachleuten erläutert und sollte verstanden werden.

      Und das noch, der 10Meg den Peter schon erwähnt hat, ist eine Gegenkopplung die gegen die Quelle der Klangregler einen Strom aus der GK. Wicklung schickt. Damit wird der Anstieg bei 40 Hz und darunter begrenzt. Die Impedanz der Klangregler steigt ja an, und der Strom aus dem 10Meg gelangt ans G1 der EL84 (unten)
      Es ist also eine Absenkung der Subtiefen.

      Uff! Hans
      Hallo die Runde,
      edit: Peter hat im folgenden Post die Ansteuerung der Endstufe noch einmal korrekt erläutert.
      Schaut man genau hin, erkennt man noch weitere lokale Gegenkopplungen.

      off topic:
      Was Achims Einschätzung hinsichtlich der Sparsamkeit beim Einsatz der Röhren noch untermauert, ist ein anderes interessantes Detail:
      das Gerät wurde damit beworben, daß zweierlei Phono-Anschluß möglich ist, für Kristall- und Magnetische Tonabnehmer. Die für letztere benötigte deutlich höhere Verstärkung wird durch Einbeziehung der EAF42 bewerkstelligt, welche sonst in der HF wirkt.

      Auch einige andere Geräte dieser Zeit wiesen einen magn. TA-Eingang auf, wovon mir spontan die Schatullen von Siemens einfallen (M57). Ein Vergleich der Schaltungen wäre sicher interessant.
      /off topic

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard,

      wenn du im unteren Bild (post 302) den "grünen" Weg der NF verfolgst siehst du, dass die untere Endröhre über den 5nF Kondensator angesteuert wird. Gleichzeitig gelangt das Signal über den Gitterableitwiderstand der unteren Endröhre zum Gitter der EABC80 und wird von deren Anode, über 25nF auf G1 der oberen Endröhre ausgekoppelt. Die Phasenumkehr erfolgt somit in der EABC80. Da der Gitterableitwiderstand der oberen Endröhre zu dem Knotenpunkt beider Gitterableitwiderstände führt, an welchem aber auch das Gitter der EABC80 liegt, stellt sich die Verstärkung der EABC auf eins ein, so dass beide Endröhren mit gleicher Amplitude, jedoch entgegengesetzter Phasenlage angesteuert werden.

      Der unüberbrückte Katodenwiderstand bewirkt eine Stromgegenkopplung und damit eine Verminderung des "Grundklirrfaktors" der Endstufe, welcher dann zusätzlich durch die Gegenkopplung von der Sekundärseite des Ausgangstrafos weiter gesenkt wird. Ob der resultierende Klirrfaktor dann wirklich kleiner ist, ist nicht ganz sicher, weil jetzt auch die Verzerrungen des Ausgangstrafos in die Gegenkopplungsschleife mit einwirken.

      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Eberhard,

      wieder ein interessanter Aspekt: Vorverstärkung für Magn Tonabnehmer mit der EAF. Das ist ja noch ein Bildchen wert.
      Grün sei der Weg der NF bei TA-Magn. (Masse + linker Kontakt), blau bei TA.Krist. (Masse + rechter Kontakt, dabei wird "grün" durch den Schalter in der Buchse unterbrochen).
      Kontakt "T8" müsste aber bei TA offen = a sein!?

      Achim
      Hallo Achim,

      grundsätzlich stimme ich deinem Bildchen zu, es muß lediglich noch der Kotakt T2 geschlossen werden damit die EAF ihre Anodenspannung über das zusätzliche Siebglied 50kOhm-2µF und ihren 10kOhm Arbeitswiderstand zugeführt bekommt. Dies aber nur zur Ergänzung; der Signalverlauf ist schon ok. Ich mag deine Bilder, sie bringen immer Übersicht in die Diskussion und man sieht eindeutig wovon die Rede ist.

      Das der Schaltkontakt T8 dabei offen ist braucht nicht wirklich erwähnt zu werden. Was ich aber in der Schaltung total vermisse, ist die Entzerrung der Schneidkennlinie, welche sonst bei magnetischen Tonabnehmern üblich ist. Das System ist hier lediglich mit 100kOhm parallel 100pF abgeschlossen.

      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Achim,

      ja du hast recht, bei TA bekommt die EAF über den 1Meg ihre negative Gittervorspannung zugeführt. Dann hängt das Magnetsystem über den 1Meg ja fast in der Luft; Magnetsysteme werden normalerweise mit 47kOhm abgeschlossen. Vielleicht bewirkt diese Fehlanpassung bereits einen Teil der Entzerrung, kann aber letztlich nicht wirklich der Normentzerrung entsprechen.



      Gruß, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter und Achim,
      eigentlich wollte ich mit meiner off-topic - Bemerkung gar nicht die ohnehin schon sehr in die Breite gehende Diskussion mit einem zusätzlichen Nebenthema befrachten; deshalb hatte ich mir verkniffen, den Signalweg noch darzustellen. Aber da Achim dies jetzt so schön gebracht hat: in dem mir vorliegenden Schaltplan des Tischgerätes vom 11.5.53 hängt T8 tatsächlich direkt an der Anodenspannungszuführung der EAF42. Peters Hinweis, daß dieser dann nie geschlossen sein dürfte, hat mich noch einmal zum Vergleich der Schaltbilder veranlaßt: Im o.g. Schaltplan muß dies falsch sein, denn Achims Ausschnitt in Post 311 (Signalweg) läßt direkt über T8 noch einen Kondensator 0,01µF erkennen. Dieser ist auch nötig, um die Anodenspannung vom Kontakt der Kristall-TA-Eingangsbuchse fernzuhalten.

      Was Entzerrung und Empfindlichkeit des Magn. TA-Eingangs angeht, so werde ich das in Kürze einfach ausprobieren - habe da durchaus auch die schon von Peter geäußerten Zweifel...

      @ Hans und Peter:
      Zu Euren Posts 300 und 301 - ich bin Euch für die Frequenzgänge und Erklärungen dazu überaus dankbar; dies ist genau das, was ich immer schon einmal sehen wollte !

      Viele Grüße
      Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Ich habe den "T8" Ausschnitt nochmal vergrößert. Man sieht, dass er gleichspannungsmäßig keinen Unsinn anrichten kann.
      Allerdings stimmt die Beschriftung nicht: Bei gedrückter TA Taste, also Arbeitsposition "a" muss T8 geöffnet sein, sonst schließt er die NF kurz.
      Sprich an der gezeichneten geöffneten Position müsste korrekt "a" stehen! (Aber wir wissen ja, es sind so einige Fehler im Schaltbild...)



      Peter hat ganz recht: Der Abschluss des Magn. Eingangs ist viel zu hochohmig, eine ordentliche Anpassung des Magnetsystems reiner Zufall.
      Die erforderliche Entzerrung nach RIAA besteht ja im Wesentlichen aus einer Kompensation der vor dem Schneiden nötigen Tiefenabsenkung. Die starke Anhebung der Bässe durch Loudness und GK bringt vermutlich ein passables Ergebnis, ist aber natürlich bestenfalls näherungsweise wirksam.

      Noch eine Beobachtung dazu: Der Eingang für magnetische Tonabnehmer ist in fast identischer Form schon beim Freiburg WII realisiert. Bei beiden Geräten ist der Bereich um den Eingang (5000pF Kondensator, Kontakte am Tastensatz, Verbindungsleitungen) unglaublich brummempfindlich. Eine Annäherung mit der Hand auf 10cm bewirkt schon ein deutliches Brummen. Hierüber darf man sich nicht wundern, vor Allem, wenn der Ersatzkondensator keine Abschirmung besitzt.
      Achim
      Hallo Achim,

      ich hatte in deinem Bild den 10nF übersehen, er war unter der grünen Leitung versteckt, sorry, war also Unsinn was ich da schrieb, werde es auch gleich löschen.

      Ich habe den "fehlerhaften" Eintrag jetzt gelöscht, habe aber erkannt, dass er nach dem mir vorliegenden Schaltbild vom Freiburg WIII doch zutraf, dort ist kein Kondensator eingezeichnet. Nach diesem Schaltbild würde T8 wirklich die Anodenspannung der EAF kurzschließen. Gut, dass Eberhard auch dieses Schaltbild mit dem fehlenden 10n hat - es handelt sich also um einen Fehler im Schaltbild - und ich dachte schon, ich hätte Halluzinationen.

      Gruß,Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      POST 306 ist Neu!


      Nur ganz kurz.
      Bevor es Seignettesalz- oder Keramik- Systeme gab. (vor 1945)
      hatte jeder Plattenspieler einen Magnetkopf mit ca. 100pond.

      EDIT: 1951/52 hatte DUAL einen Wechsler 1000 mit. Dose elekto-magnetisch 50gr. auflagew. Ein Z von 75 000 Ohm bei 800 Hz.

      Der gab soviel Spannung ab wie spaeter ( der 1001, im gleichen Jahr ) ein Kristallsystem.
      es gab aber auch den Telefunken TA1001 und nach 1945 den TA1002.
      Magnetsysteme mit Saphir. Die brauchten einen Trafo wie ein Mikro auch. Da gab es auch keine RIAA Entzerrung !
      Auf sowas zielte SABA und andere Siemens usw.

      Siehe Literatur die es zuhauf gibt, so man weis es gibt sowas, was jetzt der Fall sein sollte.

      Hans
    • Benutzer online 1

      1 Besucher