Neues Projekt: Saba Freiburg 125

      sagnix postete
      Hallo Ivica,

      zu den Trafodaten gehören noch zusätzliche Angaben wie z.B. Kerngröße, in unserem Fall EI78/27 und auch die Angabe der Drahtstärken wäre erforderlich.

      Zum Wickeln muss man noch die Reihenfolge in welcher die Wicklungen auf dem Spulenkörper aufgebracht sind herausfinden, damit die Verschachtelung und die Wicklungskapazitäten weitmöglicht dem Original entsprechen.

      Schließlich sollte möglichst der alte Kern verwendet werden, damit nachher die magnetischen Eigenschaften in beiden Trafos identisch sind. Denn die modernen Kerne bestehen oft aus anderen, verbesserten Eisenlegierungen.

      Gruss, Peter.
      Hallo Peter,

      beim Freilegen des Eisenkerns war das wie folgt angeordnet (quasi vom Spulenäusseren zum Inneren):

      - zuerst kam die Anodenwicklung (die war zusammengeschmolzen/verkokelt)
      - dann die LS Wicklung
      - und zu guter letzt die GK Wicklung

      Ich warte mal ab, was mir geantwortet wird.
      Zur Not kann ich ja den intakten AÜ zur Veranschaulichung mit verschicken.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo allerseits,

      ich möchte hier noch einmal, zum allgemeinen Verständnis, meine Methode zur Windungszahlermittlung an einem unbekannten Trafo vorstellen: Als erstes muss eine Hilfswicklung aufgebracht werden; dünner Draht, beispielsweise 0,3cul zwischen Kern und Spulenkörper durchgefädelt. Die Windungszahl ist egal, sollte aber nicht weniger als 10Wdgn sein.

      Jetzt wird an allen Wicklungen einschließlich der Hilfwicklung die Spannung gemessen; Einspeisung am besten in die Netzwicklung, bei Ausgangstrafos in die Anodenwicklung - hierbei ist eine Spannung von 100V aus Stelltrenntrafo eine gute Wahl.

      Die bekannte Windungszahl der Hilfswicklung in Verbindung mit der an ihr gemessenen Spannung ist die Referenz für die Berechnung der übrigen unbekannten Windungszahlen. Selbstverständlich darf keine der Wicklungen belastet sein - Trafo im Leerlauf. Weiteres: siehe folgende Skizze mit Berechnungsbeispiel.



      Auf diese Weise kann man die Werte eines jeden Niederfrequenz-Trafos herausfinden, bei völlig unbekannten Trafos sucht man zuerst die hochohmigste Wicklung und speist dann dort, mit kleinen Werten beginnend, die Meßspannung ein, dabei sollte man aber auch ein Amperemeter in die Zuleitung legen, damit man keinen zu hohen Strom in die Wicklung schickt.

      Mit freundlichen Grüssen, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Eijeijei.
      Das ist alles nicht so einfach, verdamm`mich auch.
      Ich bin mit Tubeland so verblieben, dass ich ihm das Kernblech und den intakten AÜ zusende, damit er sich das mal in Natura anschauen kann und vielleicht besser abschätzen kann, ob das machbar ist bzw. Sinn macht (Kosten/Aufwand).

      Ich werde berichten.

      mfG,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      ich denke, Du solltest Dir das Gebastel mit den (zu kleinen) Ersatztrafos sparen.
      Einer aus der Originalbestückung ist doch in Ordnung, versuche den Zweiten als Originalerstz zu bekommen, oder lass ihn Dir neu wickeln. Das Gerät hat ja einen Wert!
      Den zerschmolzenen Spulenkörper kann man ggf. ersetzen, den Kern behalten und wenn der Trafowickler es drauf hat, wickelt er Dir das Ding 1:1 neu!
      Achim
      Hallo Achim,

      zu der Erkenntnis bin ich nun auch gekommen.
      Vielleicht habe ich ja Glück und es geht irgendwann mal auch günstig ein Schlachtgerät her?
      Falls der Wickler Bock auf die Arbeit hat, wäre es natürlich auch schön.
      Wickeldaten hat Peter ( herzlichsten Dank an dieser Stelle!!!) ja nahezu exakt ermittelt.
      Sofern er einen passenden Spulenkörper findet und die Verschachtelung der Wicklung nachvollziehbar ist, sollte dies auch möglich sein.

      Wir werden sehen, ich schicke mal meine Aü`s nach Oberhausen und werde mal sehen was Hr. Andrzejewski dazu sagt.

      mfG,
      Ivica.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo allerseits,

      die dicken Trafos mit dem EI78/27 Kern waren definitiv im Freiburg 11 und 125 zu finden. Im Freiburg 100 hingegen befanden sich die wesentlich kleineren "Spar-Modelle" von Ausgangstrafos, welche mit dem EI66/22 Kern versehen waren; nur die Schaltung der Endstufen war dabei vom Prinzip her identisch. Bei Mono die "pseudo" Gegentaktendstufe mit zwei getrennten Ausgangsübertragern - bei Stereo zwei normale Eintaktendstufen.

      Der FB 11 und 125 waren daher wohl vom Gewicht des Chassis die schwersten Freiburgs, die je bei Saba das Werk verließen.

      Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Es gibt Neuigkeiten:
      ich habe den defekten und intakten AÜ an Tubeland geschickt.
      Heute bekam ich folgende Antwort:

      "ich habe den trafo mir heute einmal gernauer Angeschaut.
      Die Pri Wicklung ist in 2 Aufgeteilt Dazwischen befinden sich die Sek und die G2 Wicklung.

      So Könnte ich den trafo Wickeln.

      Pri sollte eine Drahtstärke von 0,16 haben und sec ist 1mm Draht nach den Wickeldaten Müste das so auf den kern Passen.

      Einen Händler habe ich auch gefunden der mir Einzeln Spulenkörper verkauft. Als Iso material Könnte ich Ölpapier oder Polyester einsetzen. Wobei Ölpapier heute nurnoch wegen Brandgefahr Nicht mehr zusässig ist.

      Da es sich aber um ein Nos gerät handelt Dürfte ich es meines wissens Zweck Reparatur einsetzen.

      Ich denke das ich mit 50 Euro + 3,90 Euro zurecht kommen werde."


      Dann kam noch folgende Frage:

      Welche Röhren betreiben die AÜs? EL84 habe ich darauf geantwort.
      Und die Frage, wie hoch die Ruheströme seien?

      Was meint Ihr?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Diese Nachricht erreicht mich soeben:

      "Genau das ist der Punkt.

      Wir wissen nur so ungefähr Werte.

      Ich könnte die Induktivität messen und daraus dann ungefähr die Windungszahlen abschätzen. Vorrausgesetzt ich wüsste wieviel tesla (Graus) denn die Trafobleche haben.

      Könnte mir vorstellen, dass sie vom Alter her um 1.0 – 1.2 liegen.

      Da ist guter Rat teuer. Um Ihn exakt genau hinzubekommen wäre ein defekter Trafo zum Vorteil der noch original gewickelt ist. Man Könnte ihn dann abwickeln und die Windung zählen."

      Hmm, ich Depp, hätte ich den defekten AÜ nur nicht abgewickelt.
      Ich habe ihm bereits alle von Peter angestellten Überlegungen und Berechnungen
      zukommen lassen, den intakten AÜ hat er auch.
      Was kann ich dem Mann noch an Info angedeihen lassen, bzw. darauf antworten?
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      ich denke, dass die von mir ermittelten Windungszahlen (post181) recht zuverlässig sind. Die Reihenfolge der Wicklungen ist so wie du es in post190 angegeben hast und entspricht auch meinem Hinweis in post172, dass die Anodenwicklung verschachtelt gewickelt ist - also aus zwei Teilwicklungen besteht.

      (Bei den Windungszahlen, welche du in post 178 dem Trafowickler genannt hast stimmt die Windungszahl der LS Wicklung nicht, da diese noch auf den fehl gemessenen 1,83V beruht).

      Und in post082 wies ich darauf hin, dass du wenigstens die Windungszahl der LS-Wicklung beim Abwickeln hättest zählen sollen... Nun Schluß mit dem Nörgeln, damit ich gleich mit der nächsten Nörgelei beginnen kann.

      Nämlich: Die Idee mit der Induktivitätsmessung kann zu keinem vernünftigen Ergebnis führen, weil wir erstens nicht die von Saba vorgesehene Magnetisieungsfeldstärke kennen - und diese auch nicht viel helfen würde, weil zweitens der Trafo infolge der Gleichstromvormagnetisierung (Ruheströme der Endröhren) mit einem Luftspalt versehen ist. Es gibt somit keine konkrete Grösse, welche wir als Referenz zur Ermittlug der Windungszahlen "mißbrauchen" könnten.

      Bezüglich Luftspalt: Der muss bei dem neu gewickelten Trafo auch wieder durch Einlegen eines Papierstreifens passender Dicke wiederhergestellt werden.

      Wenn du die abgewickelten Drähte noch nicht entsorgt hast, liesse sich wenigstens noch die Drahtstärke exakt reproduzieren und man müsste sie nicht über den Umweg der Röhrenströme ermitteln - denn die neue Wicklung sollte auch einen dem Original entsprehenden Gleichstromwiderstand aufweisen. Die Drahtstärke der LS- und GK-Wicklung könnte ich an meinem Trafo mit dem Mikrometer nachmessen bei der Anodenwicklung wird es schwieriger, weil oft dickere Drähte zum Herausführen verwendet wurden.

      Den angegebenen Preis halte ich für eine Einzelnachfertigung auch angemessen.

      Freundliche Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      lightningivi postete
      Woher nehmen , wenn nicht stehlen?
      Ich habe ihm beide AÜs geschickt, nur dass ich den defekten abgewickelt hatte, das war ein grosser Fehler.
      Na das ist doch wunderbar, dann soll er doch den intakten abwickeln und damit hat der Mann doch alle Unterlagen,die er benötigt. Bei dem von ihm genannten Preis wäre doch die Neuwicklung von 2 AÜ's noch immer nicht zu teuer, den Betrag zahlt man doch woanders schon für einen. Es ist ja außerdem nicht sicher, dass der intakte noch 100% ok ist, 2 neue hätten dann jedenfalls die gleichen Werte.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
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