Freiburg WIII Restauration "von Grund auf"

      nightbear postete
      Hallo Heino,

      das ist das Schaltbild der WIII Truhe, sie hat ja 2 HT.
      Der Kondensator ist beim normalen WIII 1µF, bei der Truhe hat er dann wohl die doppelte Kapazität.
      Die HT haben 5 Ohm, die Sekundärwicklung des AÜ hat 2,5 Ohm.
      Achim die W III/T10 Truhe hat auch nur einen Kondensator mit 1µF und die beiden HT´s sind schräggestellt.






      Ich hoffe das ich diese Truhe im kommenden Sommer fertiggestell bekomme, dann gibts Fotos.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      das passt doch: Schrägstellung nach seitlich oben wegen der Bündelung - sonst hört man die HTs nur, wenn man vor der Truhe auf dem Boden liegt, bei 1µF ist man geblieben, weshalb sich die Einsatzfrequenz der HT, bezogen auf einen einzelnen HT, nach oben verschiebt - man fürchtete anderenfalls eine Überbetonung der Höhen.

      Auf die Bilder freue ich mich jetzt schon! Hab so eine Truhe noch nie in Natura gesehen!
      Achim
      zu Post 280
      Hallo Eberhard.
      Der K5 ist der KW- Bereich.
      Bei anspruchsvollen oder auch nur Bassbetonten Radios, wird bei KW wegen der Sprachverstendlichkeit, der Bassbereich abgetrennt, beschnitten. Oft, auch bei mir frueher, ist das die einzige Möglichkeit,
      um der Mikrophonie bei starken Sendern, Herr zu werden.
      Der Oszillator wird durch mechanische Bewegung im Drehko und Verdrahtung frequenzmässig verstimmt. Das ist den eine FM- Modulation, die an den steilen Flanken der ZF- Kurve demoduliert wird.
      Eben Flankengleichrichtung, wie bei billigen UKW Radios.

      Eine Mikrophonie bei 15Mhz Fe muss man erlebt haben, noch dazu mit 2xEL84 und Hochleistungs- Lautsprechern. Die Floskel "Sprachverstaändlichkeit" ist meist oder immer, einen Notlüge.

      Nachtrag: der entstehende Frequenzhub in delta F = Hertz, ist ja bei gleichen delta C umso grösser, je höher die Frequenz des Osziilators ist. Daher, nur bei KW. Obwohl es durchaus auch bei MW Mikrophonnie gibt. Daher kommt ja der Fortschritt, die grossen Schallfänger in Form von Seilscheiben am Drehko zu ersetzen durch die Zahnradtechnik , was ein riesen Fortschritt um 1952 herum war.
      Da waren "wir" ;) ganz vorne dabei.
      Hallo Hans,
      gerade hatte ich was schreiben wollen zur Bandbreitenbeschränkung "nach unten"nur bei KW mit "K5", dessen "Arbeitsposition" im Schaltbild eingezeichnet ist, habe mich dann gefragt, warum nicht auch bei MW und wieso nur nach unten und lieber den Mund gehalten - gut so, denn das wusste ich nicht.
      Wieder ein Rätsel gelöst!

      Hallo Heino,
      die Absenkung der HT bei einer Frequenzweiche mit einem Kondensator erfolgt ja nur mit 3dB / Oktave Steilheit. Still sind sie da so schnell nicht.
      Achim
      Mit 6dB, aber es könnte natürlich sein, dass dadurch eine massive Frequenzgangüberhöhung im Bereich der darunterliegenden Oktave, also ab 8kHz von bis zu 12dB ausgeglichen werden soll. Bei allen anderen Saba-Hochtönern verfährt man jedoch nicht so, auch wenn sie tlw die gleiche Typenbezeichnung tragen.
      Trotzdem, merkwürdig und kaum erklärlich bleibt es allemal. Zumal ohne ersichtlichen Grund mal 3µF mal 10µF und mal nur 1µF verbaut werden.
      Ich habe mal in einem schon länger zurückliegenden Fall den 1µF Kondensator, der absolut nichts durchlassen wollte durch 4,7µF ersetzt und schon hatte ich einen ausgewogenen Klang ohne hörbare Überhöhungen.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Klar 6dB!

      So richtig rund läuft die Schaltung sowieso nicht: Der Endstufenausgang hat 2,5 - die Tiefmitteltöner 2,5 und der Hochtöner 5 Ohm, ist also schon mal fehlangepasst.
      Eine richtige 6dB Weiche mit korrekt berechnetem Kondensator vor dem HT stimmt auch nur dann, wenn im Tieftonzweig auch ein 6dB Glied - sprich Spule liegt.
      Und das alles auch nur, wenn keine Resonanzstellen da sind, die Impedanzverläufe und Schalldruckverläufe über die Frquenz linear sind und vor allem, wenn nicht im NF-Verstärkerteil schon heftigste Verbiegungen des Übertragungsfrequenzgangs vorgenommen wurden, wie dies aber in den Radios durch Loudness und Klangregelung geschieht.

      Ich denke, wir können getrost unterstellen, dass der Koppelkondensator für den / die HT rein empirisch in Hörtests festgelegt wurde.
      Achim
      Hat schon mal jemand den Freiburg WIII-HT mit einem "anderen" 10cm-HT den Saba üblicherweise verbaut hat im Hörtest verglichen? Der jenige wird schnell feststellen das da Welten zwichen liegen, der WIII-HT hat bei gleichen vorgeschalteten Kondensator einen wesentlich höheren Schalldruck wie die "anderen" Höchtöner.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      @ Achim: Ja, das denke ich auch. Trotzdem schließe ich bei 1µF ein laut plärrenden Hochtöner aus. Da stimmt etwas nicht!
      P.S.: Die Beschaltungen der einzelnen Lautsprecher beeinflussen sich gegenseitig nicht, so dass alle Kombinationen möglich sind - nur die Phase und damit die Polung der Lautsprecher ändert sich!

      @Josef: Den Vergleich konnte ich noch nicht machen, aber wundern tut es mich schon. Das lässt auf einen mehr als 6dB höheren SPL schließen!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Nein plärren kann der nicht, vielleicht hatte Udo sich an das Klangbild ohne HT gewöhnt und dann kam er plötzlich dazu und er hat ihn erstmal als störend empfunden. Man weiss ja, das Gehör passt sich an.

      Tja die unterschiedliche (höhere) Lautstärke der WIII Hochtöner könnte eigentlich nur durch einen stärkeren Magneten erklärt werden.
      Bei denen im Meersburg WII und Freiburg WII höre ich keinen Unterschied.
      Könnte natürlich sein, man hat dem WIIIer einen etwas kräftigeren HT spendiert, damit er mit den beiden großen Chassis mithalten kann.
      Achim
      Danke Hans,
      jetzt ist klar, warum K5 bei K-Empfang geöffnet sein muß; und nach Deinen Ausführungen ist der Sinn der Montage der gesamten Drehko - UKW-Box - Anordnung in drei Gummilagern auch erst vollständig verstanden.

      @ Achim und Heino:
      zum Hochton-Beitrag via 6dB-Hochpaß bereits deutlich unterhalb der Nennfrequenz ist zusätzlich zu bedenken, daß bei der Koax-Anordnung der HT den Innenbereich des großen Konus´ abschattet. Wie an anderer Stelle bereits gezeigt wurde, hat Saba dies bewußt zur Realisierung einer akustischen 9kHz-"Sperre" eingesetzt.
      Der klangliche Unterschied bei Variation der Kondensator-Werte zwischen 1 und 10µF ist nach meinen eigenen Experimenten signifikant. Dies habe ich vor ein paar Jahren festgestellt, als ich den etwas dumpfen Klang eines Bodensee W Export (W52) durch Zuschalten eines HT verbessern wollte. Es ist nicht einfach, hier ein wirklich befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Angesichts der komplexen Klangbeeinflußungs- und Gegenkopplungs-Schaltung kein Wunder.
      Daß Saba in die Abstimmung viel Sorgfalt hineingesteckt hat, zeigt auch die Dokumentation auf der DVD die "Saba-Filme".

      Viele Grüße
      Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo, der Gegenkopplungstrafo stellt in Verbindung mit dem primärseitig parallel geschaltetem Kondensator (50n) und dem 30K Widerstand einen gedämpten Schwingkreis dar und ich vermute dessen Resonanzfrequenz zwischen 300 und 800Hz. Diese Gegenkopplungsspannung wird über die Sekundärwicklung des GK-Trafos in den Fußpukt des Lautstärkepotis eingespeist. Damit wird die damals meistens übliche Vorentzerrung bewirkt, d.h. die Mitten werden abgesenkt, so dass der resultierende Frequenzgang eine Anhebung der Höhen und Tiefen aufweist.

      Klammersatz: [Ich habe noch einmal nachgedacht (weil der Schalter bei max. Basstellung geschlossen ist). Ich bleibe aber dabei, dass jetzt die Bässe weniger hervorgehoben werden, der Bassbereich daher flacher klingen sollte auch die Höhen sollten jetzt weniger betont klingen und die Wiedergabecharakteristik sollte daher gut für Sprache geeignet sein, es müßte auch eine leichte Erhöhung des gesamten Lautsärkeeindruckes erfolgen. Dieser Satz gilt aber unter Vorbehalt, da ich die beschriebene Wirkung allein auf die Schaltungsgegebenheiten zurückführe... ich habe bisher noch keinen Freiburg WIII gehört].

      Was mir allerdings nicht so ganz einleuchtet, ist weshalb man überhaupt einen Trafo zur Gegenkopplung verwendet hat; gut unter Ausnutzung der Resonanzerscheinung lässt sich in dem betroffenen Bereich eine stärkere Gegenkopplung erzielen deren Bandbreite mit dem Dämpfungswiderstand „einstellbar“ ist. Aber jeder Trafo ist ein unbequemes Bauteil welches Verzerrungen und Phasendrehungen verursacht – der damals zuständige Saba-Ingenieur muss ein ausgesprochener Liebhaber von Transformatoren gewesen sein.

      Weiterhin ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass in einem so bassgewaltigen Gerät die Endstufe über nur 5nF angekoppelt ist. Da ergäbe sich bei bestenfalls 700kOhm Gitterableitwiderstand eine untere Grenzfrequenz von ca. 45Hz – vielleicht sollte damit das Rumpeln des Plattendrehers etwas abgeschwächt werden.

      Wenn der WIII tatsächlich so gut klingen soll, wie es die Aussagen hier im Forum belegen, müssen in diesem Fall die Lautsprecher daran maßgeblich beteiligt sein und dieses noch ohne die grün eingefärbten Kegel. Ich kann mir bei der Schaltungstechnik nicht richtig vorstellen, dass dieses Gerät auch an anderen Lautsprechern so überzeugend klingt.

      Grüße, Peter.

      PS. die Diskussion ist mittlerweile thematisch soweit weggedriftet, dass mein Beitrag zum Schaltbildausschnitt post276-278 an dieser Stelle deutlich etwas zu spät kam. - Man ist wieder bei dem 1µF Hochtonproblem angekommen. Und außerdem sind nun alle bereits wieder nach "Hause gegangen", sorry.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter.

      EDITIERT:
      Zu der GK. kann man schon noch was sagen. Es nutzt aber nix, weil es keiner nachprueft ob ( in dem fraglichen Exemplar bei Udo) auch alles stimmt.
      Ich hatte schon mal meinen Messplatz hier gezeigt. Will aber nicht auf den putz hauen. Das hat man doch nicht einfach so mit viel Geld zusammen getragen.

      zu Dir noch. In solchen Faellen, solltest Du einen Platzhalter setzen,damit der Beitrag dort sitzt wo er sein soll.
      Damit kaempfe ich auch dauernd.

      Lass dich nicht entmutigen. Es ist doch die Wuerze neben allem was sich sonst hier tut. Gruss speziell an Dich vom Hans
      Hallo Peter,

      den Hintergrund dieses und einiger anderer Threads hier sehe ich auch darin, dass die wichtigen Bereiche der Schaltung dieser legendären Geräte auch einmal näher unter die Lupe genommen werden. An etlichen Stellen ist das auch schon - dank der Mitarbeit der alten Hasen - sehr gut gelungen.
      Natürlich driftet zwischenzeitlich der Gang der Diskussion einmal ab, aber er driftet auch wieder zurück zu den Kernfragen.
      Das Thema Gegenkopplung und auch Klangregelnetzwerke ist aufgrund der Komplexität der Schaltungen, und weil es für den Klang der Geräte so wichtig ist, sehr interessant. Bei Saba hat man bis zu den WII u.III Modellen typischerweise einen Trafo in der GK gehabt, die 3DS Modelle hatten keine sekundäre GK und später lagen dann die typischen 1 oder 2 Widerstände im Fußpunkt des Lautstärkereglers.
      Was sind die Vor- und Nachteile?
      Achim
      Hallo Hans,

      natürlich kann man nie ganz sicher sein, ob das was man sagt auch bis ins einzelne stimmt. Man versucht halt anhand der Schaltungen die Funktion soweit wie möglich nachzuvollziehen, aber die Gedanken des Entwicklers lassen sich damit nicht reproduzieren. Deshalb ist es ganz gut, dass aus dem Forum oft Reaktionen kommen, um das Gedankenbild abzurunden und Denkfehler aufzudecken.

      Die Idee mit dem Platzhalter ist gut, so kann man sich trotz reger Forumsaktivität an der passenden Stelle einbringen.

      Ich wünsche dir alles Gute, freundliche Grüsse, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix